Ein Hüttenwirt verfolgt die Frauen-EM besonders leidenschaftlich. Wolfgang Feiersinger, früherer österreichischer Nationalspieler, Champions-League-Sieger und nunmehr Gastronom, beobachtet die Leistungen von Österreichs Nummer 18 mit Argusaugen. Schließlich gehört seine Tochter Laura zum ÖFB-Team, das in den Niederlanden sensationell bis ins Halbfinale vorgestoßen ist.

"Ich erkenne mich in meiner Tochter wieder mit ihrem Laufeinsatz und Engagement im Spiel", sagte Wolfgang Feiersinger. Mit Begeisterung und Stolz verfolge er die Spiele von Laura, die schon als 17-Jährige nach Deutschland ging, um Fußballprofi zu werden. Nach Engagements beim Herforder SV und FC Bayern heuerte die nunmehr 24-Jährige beim SC Sand an. Mit Verena Aschauer und Nina Burger bildet sie dort ein starkes ÖFB-Trio.

Dem derzeit so erfolgreichen Nationalteam bescheinigt Wolfgang Feiersinger eine tolle Chemie. "Auf diese Mannschaft kann man nur stolz sein, mit wie viel Herzblut die sich einsetzt. Das kommt rüber und begeistert die ganze Nation", sagte der 52-Jährige.

Höhepunkt noch nicht erreicht

Der ehemalige Abwehrspieler, der mit Borussia Dortmund 1997 die Champions League gewann, glaubt, dass der Erfolgsrun auch von Semifinalgegner Dänemark am Donnerstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) nicht gebremst wird. "Dieses Team ist noch nicht an seinem Höhepunkt angekommen, da bin ich ganz sicher." Im Moment werde die als Außenseiter ins Turnier gestartete Equipe von der Euphorie und der mentalen Lockerheit getragen. "Ich hoffe, dass die EM die Entwicklung des Frauenfußballs bei uns nachhaltig beeinflusst. Da ist ja noch viel Aufholbedarf."

Seit 2009 bewirtschaftet Feiersinger mit seiner Lebensgefährtin die in 1.557 m Höhe gelegene Hochwildalm in den Kitzbüheler Alpen. Der unter Herzrhythmusstörungen leidende Feiersinger liebt die Natur und genießt die Ruhe und Abgeschiedenheit. In die Niederlanden wird Feiersinger auch bei einem möglichen Finale nicht kommen - anders als Lauras Mutter, die in der Nähe des ÖFB-Quartiers ein Haus angemietet hat und die Spiele verfolgt.

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apa/red