15.03.2017 15:23 Uhr

Schalke und Gladbach: EL-Duell auf Augenhöhe

Benedikt Höwedes und Raffael treffen mit ihren Mannschaften im Rückspiel des EL-Achtelfinals aufeinander
Benedikt Höwedes und Raffael treffen mit ihren Mannschaften im Rückspiel des EL-Achtelfinals aufeinander

Die Ausgangslage spricht für Borussia Mönchengladbach, die Statistik sowieso, doch das Momentum ist aufseiten von Schalke 04. Gladbachs Trainer Dieter Hecking war vor der Entscheidung im deutschen Achtelfinal-Duell in der Europa League allerdings darum bemüht, die ansteigende Form des Ligarivalen kleinzureden.

"Man muss das relativieren. Sie haben gegen Augsburg verdient gewonnen, mehr aber auch nicht", sagte Hecking vor dem Rückspiel am Donnerstag und legte nach: "Im Hinspiel waren wir 70 Minuten die bessere Mannschaft." Daher erwarte er zwar eine "enge Kiste", aufgrund des Heimvorteils sieht Hecking nach dem 1:1 auswärts die Chancen seines Teams aber bei "51:49".

Seit dem 4:2-Erfolg der Borussia am 4. März in der Bundesliga zeigt die Formkurve der Königsblauen aber wieder nach oben. Im Hinspiel in Gelsenkirchen waren die Schalker in der zweiten Halbzeit das klar bessere Team und dem Siegtor deutlich näher. Und während die Borussia danach in der Liga beim Kellerkind Hamburger SV patzte (1:2), lösten die Schalker ihre Aufgabe gegen den FC Augsburg (3:0) souverän.

"Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert", sagte Trainer Markus Weinzierl mit Blick auf die ersten beiden Akte der Schalker Gladbach-Trilogie: "Erst verloren, dann unentschieden gespielt - da ist klar, wie das dritte ausgeht."

"Wir haben eine große Aufgabe vor uns"

Die Statistik spricht allerdings für Gladbachs ersten Europacup-Viertelfinaleinzug seit 21 Jahren. Neun der vergangenen zehn Heimspiele gegen Schalke entschieden die Fohlen für sich, nach einem Unentschieden auswärts sind die Gladbacher im Europacup nur in einem von acht Fällen ausgeschieden. "Wir haben eine große Aufgabe vor uns", stellte daher Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes fest.

Unlösbar ist sie aber nicht, nach der Umstellung von der Dreier- auf die Viererkette hat Schalke wieder an Stabilität gewonnen. Zudem ist auf den in der Winterpause aus Nürnberg verpflichteten Torjäger Guido Burgstaller Verlass.

Fragezeichen hinter Stindl

Sportvorstand Christian Heidel gibt sich daher locker und sieht den Druck beim Gegner. "Ich vermute mal, dass wir in der Öffentlichkeit offiziell als Außenseiter gelten, weil Gladbach mit dem 1:1 eine gute Ausgangsposition erarbeitet hat. Aber das kann für uns der Schlüssel zum Erfolg sein. Ich glaube nicht, dass es für Gladbach so einfach ist, damit umzugehen", sagte der S04-Manager.

Hinzu kommt die hohe Belastung für die Borussia und das Fragezeichen hinter dem Einsatz von Lars Stindl. Der Offensivspieler konnte aufgrund seiner muskulären Probleme im Hüftbereich auch am Mittwoch nur individuell trainieren.

Weinzierl: "Alles ist möglich"

"Es ist nicht ausgeschlossen, dass Lars spielt", sagte Hecking, dessen Team gegen Schalke sein 40. Pflichtspiel in dieser Saison bestreitet - so viele wie kein anderer Bundesligist. "Das ist für uns kein Problem", versicherte Jonas Hofmann. Auch Hecking betont, dass es "nichts Schöneres gibt, als alle drei Tage Fußball spielen zu dürfen."

Damit könnte es für die Schalker in der nächsten Saison vorbei sein. Bei einem Aus in der Europa League droht nach sieben Jahren in Folge im Europapokal eine Spielzeit ohne internationalen Wettbewerb. Damit will sich in Gelsenkirchen aber (noch) niemand beschäftigen. "Selbst wenn Borussia in der 88. Minute mit 2:1 führt, ist alles möglich", sagte Markus Weinzierl.

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