09.03.2017 16:35 Uhr

Kinhöfer: "Aytekin hat Top-Job gemacht"

Torsten Kinhöfer hat Deniz Aytekin in Schutz genommen
Torsten Kinhöfer hat Deniz Aytekin in Schutz genommen

Nach der dramatischen 6:1-Niederlage von Paris haben die Franzosen vor allem Schiedsrichter Deniz Aytekin als Sündenbock ausgemacht. Besonders die Elfmeter geben Anlass zur Diskussion. Aus Deutschland gab es jetzt aber Rückendeckung.

"Aytekin hat das aus meiner Sicht sensationell gut gemacht, einen Top-Job. Dass er für so eine hochbrisante Partie angesetzt wurde, zeigt ja schon die Anerkennung, die er international genießt", lobte Ex-Schiedsrichter Torsten Kinhöfer in der "Bild" die Leistung des 38-Jährige. Dennoch zog Aytekin den Unmut vieler PSG-Anhänger auf sich.

Besonders die beiden Elfmeterentscheidungen sorgten im Anschluss an die Partie für Aufregung. Zur ersten strittigen Szene in der 50. Minute hat Kinhöfer aber eine klare Meinung: "Meunier strauchelt, stürzt in den Laufweg von Barcelonas Neymar. Ein klarer Elfer, denn Meunier bringt den Gegner mit seinem Körper im Strafraum zu Fall. Dabei ist es unerheblich, ob das mit voller Absicht oder unglücklich geschieht."

Die zweite schwierige Entscheidung in der 90. Minute ist dagegen schon kniffliger. "Marquinhos berührt Suárez leicht von hinten an der Schulter, Suárez stürzt theatralisch. Eine harte und umstrittene Entscheidung. Die Berührung an der Schulter reicht nicht für einen Elfmeterpfiff – das Fallmuster von Suárez deutet aber darauf hin, dass es einen Kontakt mit den Beinen gab, als er den Laufweg von Marquinhos kreuzte. So scheint es Aytekin auch bewertet zu haben. Und die Fernsehbilder widerlegen ihn nicht", stützt der 48-Jährige auch den zweiten entscheidenden Pfiff des Deutschen.

Medien: "Paris klar benachteiligt"

Eine recht exklusive Meinung. Sogar die spanischen Medien bewerteten die Szenen grundlegend anders. "Aytekin sah zwei Elfmeter für Paris nicht – und pfiff einen fragwürdigen an Luis Suárez", schrieb beispielsweise die Sportzeitung "AS".  Selbst die "Marca" konstatierte unumwunden: "Paris wurde vom Schiedsrichter schwer benachteiligt." Die französische "L'Équipe" sprach naturgemäß von einem "Skandal".

Besonders hart viel die Kritik im Pariser Lager aus. Belle Silva, die Ehefrau von Paris-Kapitän Thiago Silva postete auf Instagram ein Bild von Aytekin, in dem der Unparteiische hämisch als "der beste Spieler von Barcelona im heutigen Spiel" betitelt wird.

Für Kinhöfer war die Schiedsrichter-Leistung dagegen nicht ausschlaggebend. "Wenn ich ein 4:0 aus dem Hinspiel leichtfertig über 90 Minuten aus der Hand gebe, kann ich nicht dem Schiri wegen einer umstrittenen Szene die Schuld geben." Eine nüchterne Feststellung, die im Hause Silva auf wenig Gegenliebe stoßen dürfte.

 

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