02.11.2016 15:30 Uhr

Rapid gegen Sassuolo mit Personalsorgen

Rapid-Abwehrchef Christoph Schösswendter verletzte sich beim Heimspiel gegen Sassuolo
Rapid-Abwehrchef Christoph Schösswendter verletzte sich beim Heimspiel gegen Sassuolo

Rapid steht in der Europa League vor einer extrem wichtigen Partie. Mit einem Sieg bei Sassuolo Calcio am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) könnten sich die Hütteldorfer im engen Aufstiegsrennen zwei Spiele vor Schluss vielleicht sogar in die Pole Position bringen. Die Chancen stehen nicht schlecht, die Italiener sind national zuletzt auf Rang 16 abgerutscht.

Das 1:1-Remis von Sassuolo bei Rapid vor zwei Wochen war der Beginn einer sieglosen Pflichtspielserie von vier Partien. Nach dem 1:1 bei Bologna gab es zuletzt in der Serie A Niederlagen gegen AS Roma (1:3) und Lazio (1:2). Mit 13 Punkten nach elf Runden muss der Blick weniger nach vorne, sondern eher in Richtung Abstiegskampf gerichtet werden.

Auch da die Verletzungsproblematik nicht abreißt. 20-Millionen-Mann Domenico Berardi war schon im Hinspiel kein Thema, nun gesellte sich mit Kapitän Francesco Magnanelli ein weiterer Eckpfeiler des Teams auf die lange Ausfallsliste.

Große Verletzungsprobleme bei den Grün-Weißen

Die gibt es aber auch bei den Rapidlern, die in der Abwehr improvisieren müssen, da Mario Pavelić den Italien-Trip wegen muskulären Problemen nicht mitmachte. So durfte der 18-jährige Manuel Thurnwald von Rapids Regionalliga-Team erstmals in den Profi-Flieger steigen. Ein Einsatz des Talents scheint aber unwahrscheinlich. Thomas Schrammel könnte auf die rechte Seite rücken und Maximilian Wöber links in die Mannschaft kommen.

"Beide Mannschaften müssen auf viele Spieler verzichten, die normal eine gute Rolle spielen. Es hält sich die Waage. Beide werden die Situation annehmen und versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen", sagte Rapid-Trainer Mike Büskens.

Das wäre alles andere als eine Niederlage. Damit würde man zumindest mit dem aktuell Gruppen-Zweiten Sassuolo, der wie Rapid zur Halbzeit vier Punkte auf dem Konto hat, mithalten.

"Es ist ein Spiel, in dem wir definitiv punkten wollen. Es wäre wichtig, da etwas mitzunehmen", erklärte Büskens. Das wussten auch die Spieler vor dem Abflug nach Italien. "Wenn wir aufsteigen wollen, brauchen wir auch einmal auswärts mehr als einen Punkt. Dafür haben wir eine gute Chance dafür, sie sind sicher zu knacken", schilderte Außenverteidiger Thomas Schrammel seine Sicht.

Offensivspieler Louis Schaub ergänzte: "In der Gruppe ist noch alles offen. Das Spiel in Sassuolo könnte daher schon sehr wichtig sein." Das 17. Europacup-Tor bzw. der zwölfte Pflichtspiel-Treffer des 21-Jährigen in dieser Saison könnte dabei eine große Hilfe sein.

Effizienz wird ganz wichtig sein

Im Hinspiel hatte Schaub früh den einzigen Rapid-Treffer erzielt. Die Wiener hatten dabei vor der Pause ihre wohl beste Saisonleistung abgeliefert, sich aber nicht mit mehr Toren belohnt und danach noch die drei Punkte aus der Hand gegeben. "Wir waren da mutig, haben versucht, sie früh zu attackieren, hatten frühe Ballgewinne, dadurch kurze Wege zum Tor. Nur die Qualität des Abschlusses hat nicht gepasst", warf Büskens noch einmal einen Blick zurück.

Im mit 21.584 Zuschauer fassenden Mapei Stadium in Reggio Emilia, welches aber bestenfalls zur Hälfte gefüllt sein wird, werde der Faktor Effizienz wohl eine noch größere Rolle spielen. "Du wirst vielleicht nicht ganz so viele Chancen bekommen und musst einfach effektiver sein vor der Bude", gab der Deutsche die Marschroute vor.

Zudem müssen individuelle Schnitzer wie jener von Eigentor-Schütze Schrammel im Hinspiel tunlichst vermieden werden. "Es war eine saublöde Aktion. Ich habe aber nicht viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken, und es gleich abgehakt", sagte Schrammel. Böse Worte gab es von keiner Seite, ein paar Witze hingegen schon. "Das gehört dazu. Jetzt habe ich die Chance zu zeigen, dass ich es besser kann", meinte der hoch motivierte 29-Jährige.

Neben ihm im Zentrum werden wohl wieder Mario Sonnleitner und Maximilian Hofmann agieren, obwohl Christoph Schösswendter zumindest wieder schmerzfrei ist. Vorne ist eher mit einer Solospitze zu rechnen, obwohl es zuletzt in den beiden jüngsten Pflichtspielen mit einer 4-4-2-Formation im ÖFB-Cup gegen Blau Weiß Linz (4:0) und in der Liga gegen die Admira Wacker (2:1) Siege gab.

"Die beiden Siege waren extrem wichtig für das Selbstvertrauen", betonte Schaub. Natürlich auch für Trainer Büskens. "Es war wichtig, im Cup zu überwintern, und der Sieg gegen die Admira war ein weiterer Schritt", betonte der Coach der Hütteldorfer. Ein Rapid-Sieg wäre historisch. Im Europacup in Italien gab es für die Wiener bisher acht Niederlagen und ein Remis. Nicht leichter macht die Sache, dass Sassuolo alle drei bisherigen Europacup-Heimspiele mit 3:0 gewonnen hat.

Der Rapid-Kader für das Gastspiel in der Europa League gegen Sassuolo:

Tor: Paul Gartler, Ján Novota, Richard Strebinger

Abwehr: Maximilian Hofmann, Christoph Schösswendter, Thomas Schrammel, Mario Sonnleitner, Manuel Thurnwald, Maximilian Wöber,

Mittelfeld: Kelvin Arase, Srđan Grahovac, Philipp Malicsek, Ivan Močinić, Thomas Murg, Louis Schaub, Tamás Szántó, Arnór Ingvi Traustason

Angriff: Matej Jelić, Joelinton, Giorgi Kvilitaia

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Nicht im Kader: Stefan Schwab, Steffen Hofmann, Christopher Dibon, Philipp Schobesberger, Stephan Auer, Mario Pavelić, Maximilian Entrup (allesamt verletzt)

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apa/red

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