23.08.2016 15:25 Uhr

Salzburg greift nach den Sternen

Auf RB Salzburg wartet am Mittwoch (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) das wichtigste Spiel des Jahres. Erstmals haben es die "Bullen" im eigenen Stadion in der Hand, in die Gruppenphase der Champions League einzuziehen. Die Ausgangsposition ist nach einem 1:1-Remis im Playoff-Hinspiel bei Dinamo Zagreb gut. Allerdings droht Jonatan Soriano mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel auszufallen.

"Er ist in einer guten Form, aber er ist verletzt", sagte Salzburg-Trainer Óscar García am Dienstag bei einer Pressekonferenz über seinen Stürmerstar. "Zu diesem Zeitpunkt wissen wir nicht, ob er spielen kann." Soriano sei ohne Zweifel ein wichtiger Spieler. "Wir hätten ihn lieber dabei, als dass wir ihn nicht dabei hätten. Aber das ist etwas, das wir nicht kontrollieren können."

Im Zweifelsfall soll auch ohne den Kapitän, der in 187 Pflichtspielen für Salzburg bisher 164 Tore erzielt hat, der Einzug in die Königsklasse gelingen. Achtmal sind die Salzburger in der RB-Ära (seit 2005) bisher daran gescheitert. Der violette Vorgängerverein schaffte es hingegen 1994. Als bisher letzter ÖFB-Vertreter spielte die Wiener Austria 2013 in der Champions League - nachdem sie sich im Playoff ausgerechnet gegen Dinamo Zagreb durchgesetzt hatte.

"Bullen" setzten auf die Heimstärke

Die Salzburger bauen auf ihre Heimstärke. 23 Pflichtspiele sind sie zu Hause bereits ungeschlagen. In der Europacup-Qualifikation haben sie gar seit 2010 im eigenen Stadion nicht verloren. Zehn Siege stehen zwei Remis gegenüber. Ein torloses Remis würde bereits reichen. "Man kann ein Spiel nicht auf 0:0 planen", betonte Óscar. "Wir wollen gewinnen, aber in 90 Minuten können unkontrollierbare Dinge passieren."

Óscar warnte vor allem vor der Konterstärke der Kroaten. "Es ist eine Mannschaft, die auswärts noch gefährlicher ist als zu Hause", meinte der Spanier. Dinamo verfüge über zehn bis zwölf hervorragende Offensivspieler. "Sie sind eine starke Mannschaft als Kollektiv, haben aber auch einzelne Spieler, die ein Spiel entscheiden können. Wir müssen konzentriert ins Spiel gehen und uns dieser Gefahr bewusst sein."

Selbst wenn Soriano ausfallen sollte, wollen die Bullen selbstbewusst auftreten. "Wir sind froh, diese Chancen zu haben. Wir haben elf Spieler, die alles geben werden", versicherte Óscar. Seine Startformation hat er bereits im Kopf. Erster Soriano-Ersatz dürfte der Norweger Fredrik Gulbrandsen sein. Allerdings nannte der Coach auch den israelischen Millionenmann Munas Dabbur und den Südkoreaner Hee-Chan Hwang als Alternativen.

Siegermentalität unter Óscar García

Unter Óscar hat Salzburg zu Hause noch nicht verloren. "Wir haben in der vergangenen Saison damit begonnen, diese Siegermentalität zu kreieren", meinte der 43-jährige frühere Barcelona-Spieler, der es erstmals als Trainer in die "Königsklasse" schaffen könnte. "Ich habe die gleiche Sehnsucht, die auch der Verein verspürt. Wir wissen, dass es für Vereinsmannschaften nichts Höheres gibt als die Champions League."

Dinamo war bisher sechsmal in der Königsklasse vertreten, darunter in der Vorsaison und dreimal in den vergangenen fünf Jahren. 21 Pflichtspiele in Folge ist der kroatische Meister ungeschlagen. "Wir haben im Hinspiel gesehen, dass wir ebenbürtig waren. Ich glaube, dass wir besser sind, und das werden wir beweisen", versprach der von einer Verletzung genesene Dinamo-Verteidiger Josip Pivarić.

Sein Salzburg-Pendant Andreas Ulmer war bereits bei sechs vergeblichen Anläufen auf die Champions League dabei. "Man kann auch sagen, dass wir bei den vorigen Malen bereit gewesen sind. Aber es hat noch das gewisse Etwas gefehlt", meinte der 30-Jährige. Seit 2014, als man in Malmö als Favorit eine Führung aus dem Hinspiel verspielt hatte, habe sich die Mannschaft personell verändert. "Und wir älteren Spieler haben an Erfahrung gewonnen."

Unter Óscar verzichten die Salzburger auf bedingungslose Offensive. "Wir haben uns defensiv stabilisiert und sind schwer zu knacken", sagte Ulmer. Das wird auch gegen Dinamo notwendig sein, haben die Kroaten doch in allen elf bisherigen Saisonspielen unter Neo-Coach Zlatko Kranjčar. "Sie sind sehr gefährlich, das wird ein sehr knappes Spiel", meinte Ulmer.

Bis Dienstag waren 17.000 Tickets verkauft. Zumindest 20.000 Zuschauer werden erwartet.

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apa/red

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