23.06.2016 11:41 Uhr

Sorg über Boateng-Einsatz:"Bin kein Prophet"

Ein Einsatz von Jérôme ist noch nicht sicher
Ein Einsatz von Jérôme ist noch nicht sicher

Am Donnerstag bekam die Medienlandschaft die Möglichkeit, die beiden DFB-Assistenztrainer Marcus Sorg und Thomas Schneider im Vorfeld des EM-Achtelfinales zu löchern. Im Zentrum des Interesses: potentielle Personalentscheidungen und der Fitnesszustand von Jérôme Boateng.

Eröffnet wurde die muntere Fragerunde mit Erkundigungen über die Rolle des Co-Duos. Diese liege laut Sorg in erster Linie in der Unterstützung des Bundestrainers. Eine Aufgabe, die, "wenn man sich nicht zwangsläufig immer so an der Front halte und sich im Zentrum sehe", durchaus die Spaß mache. Thomas Schneider ergänzte, dass er die Rolle ähnlich interpretiere und Joachim Löw eine Art Supervisor sei. Das Duo bekräftigte, dass man sich absolut vorstellen könne, auch nach der EURO weiterhin unter Löw zu arbeiten.

Anschließend stand das Personal auf dem Rasen im Fokus. Die Muskel-Verhärtung, die gegen Nordirland zur Auswechslung von Jérôme Boateng führte, sei rückläufig und man sei zumindest "sehr positiv gestimmt", habe im Falle eines Ausfalls auch großes Vertrauen in die Ersatzleute wie Höwedes oder Musatfi, sagte Schneider. Sorg räumte ein, dass es noch Restzweifel an einem Einsatz von Boateng gebe: Er sei jedoch kein Prophet und es könne immer etwas passieren.

Ganz anders klingt die Einschätzung von Boateng selbst. Via "Bild" gab der Abwehr-Chef Entwarnung. "Die Wade ist etwas hart. Ich habe ein Stabilisierungstape bekommen. Unsere medizinische Abteilung leistet aber hervorragende Arbeit. Ich werde Sonntag auf jeden Fall spielen können", sagte der 27-Jährige.

Auf die Frage, ob Mario Götzes gute Leistung aus dem Testspiel gegen die Slowaken einen Einfluss auf die Aufstellung habe, kommentierte das Duo, dass man die Bewertung von Spiel zu Spiel vornehmen müsse und die anstehende Partie nichts mit dem Test zu tun habe. Dennoch habe Götze bei diesem Turnier seine Form unter Beweis gestellt und seien Aufstellung bisher immer gerechtfertigt.

Die Chance ist da

Auf einen Einsatz dürfen auch die sieben Kicker hoffen, die aktuell noch keine Minute auf dem Grün standen. Sorg unterstrich auf Nachfrage, dass jeder wichtig für den Teamgeist sei und "einige ihre Momente im Turnier" haben werden. Wenn ein Spieler im letzten Spiel 30 Sekunden dabei sei und dann so gut vorbereitet ist, dass er den Ball von der Linie kratzt, sei alles gut, so Sorg weiter.

Speziell angesprochen auf die bisherige Nichtberücksichtigung des häufig von Medien und Fans geforderten Leroy Sané fügte Sorg hinzu, dass der Schalker bereits gegen Nordirland in der "Verlosung" gewesen sei. Der Dribbelkünstler habe seine Qualitäten, wenn er "Platz habe und den Gegner überraschen kann", eine Entscheidung werde jedoch immer situativ gefällt. Das kolportierte Wechseltheater um den Youngster sei kein Problem, solange Sané beim Training voll engagiert sei.

Qua vadis Schweinsteiger?

Bei den erfahrenen DFB-Spielern sorgte vor allem das Mittelfeldzentrum um Khedira und Kroos sowie den etatmäßigen Kapitän Bastian Schweinsteiger für Diskussionen: "Er macht Fortschritte und kommt langsam auf das Niveau, mit dem er uns helfen kann", kommentierte Sorg den Fitnesszustand des England-Legionärs. Das gelte jedoch auch für Sami Khedira, der von Spiel zu Spiel besser werde. Wer spielt, werde der Bundestrainer nach den Trainingseinheiten entscheiden. 

Ein besonderes Lob erntete Benedikt Höwedes, der nach seiner Nichtberücksichtigung im letzten Spiel und der guten Leistung von Joshua Kimmich dessen Vorstellung adelte. Höwedes sei ein Teamplayer und zeige, dass die Mannschaft wisse, dass sie nur gemeinsam erfolgreich sein kann, so Sorg. Kimmichs Auftritt bedeute jedoch keineswegs, dass Höwedes nun nicht mehr gefragt sei. "Es werden auch wieder defensivere Aufstellungen gefordert sein".

Die Konzentration gelte jetzt allerdings uneingeschränkt dem nächsten Spiel. Daher sei aktuell auch der vielzitierte schwere Turnierbaum der DFB-Elf kein Thema. Man müsse sowieso jeden schlagen. Abschließend bestätigte Schneider allerdings, dass es noch "Luft nach oben" gebe, das Ausgangniveau schon sehr gut sei, man sich aber noch steigern werde.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten