22.06.2016 22:50 Uhr

Belgien schickt "König" Zlatan nach Hause

"König" Zlatan und seine Schweden scheiden aus

"König" Zlatan Ibrahimović muss abdanken, Belgien träumt weiter vom Sprung auf den EM-Thron. Ohne Tor und ohne Sieg bei der EM in Frankreich ging die Karriere des schwedischen Kapitäns im Nationaltrikot am Mittwoch trist zu Ende, das 0:1 (0:0) gegen die Roten Teufel von Marc Wilmots war sein 116. und letztes Länderspiel.

Belgien zog nach einem wunderschönen Treffer von Radja Nainggolan (84.) als Zweiter der Gruppe E hinter Italien ins Achtelfinale ein und trifft am Sonntag in Toulouse auf die starken Ungarn der deutschen Trainer Bernd Storck und Andreas Möller. Ibrahimovic machte beim Gegentor eine wegwerfende Geste, als wolle er sagen: Mist! Kurz zuvor hatte Belgiens Kevin De Bruyne einen Kopfball von Andreas Granqvist von der Linie geköpft.

Letzes Spiel im Trikot der Tre-Kronor

Die Abschiedsvorstellung von Ibrahimović sahen 34.011 Zuschauer im Stadion von Nizza, eine eher kleine Bühne. Wie in den vorangegangenen Spielen gegen Irland (1:1) und Italien (0:1) fehlte Schwedens Kapitän die Unterstützung seiner Mitspieler. Seinen Treffer in der 63. Minute erkannte der gute Schiedsrichter Felix Brych wegen eines Foulspiels zurecht nicht an, sein gefährlicher Freistoß in der 75. Minute wurde von Thibaut Courtois im belgischen Tor pariert.

Die Schweden wussten: Nur ein Sieg bringt uns auf den letzten Drücker noch in die K.o.-Runde. Sie wussten auch: Dafür müssen wir endlich mal auf das Tor schießen. In der 5. Minute war es dann tatsächlich so weit: Nach zwei Spielen ohne Torschuss gab Marcus Berg, ehemals Hamburger SV, den ersten der Schweden im gesamten Turnier ab. Aus bester Position. Courtois parierte.

Brychs zweiter EM-Auftritt

Unter den wachsamen Augen von Brych, der nach der Battle of Britain zwischen England und Wales (2:1) sein zweites Spiel leitete, spielten die Belgier den feineren Fußball. Sie brauchten nach dem 0:2 gegen Italien und dem 3:0 gegen Irland einen Punkt, um sicher weiterzukommen. Die Angriffe liefen meist über De Bruyne und Eden Hazard, waren allerdings lange nicht zwingend.

Ibrahimovic hatte 29 Stunden vor dem Spiel angekündigt, dass er nach seinem letzten Spiel bei der EM seine Karriere im Trikot der Schweden beenden werde. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe er etwas dagegen unternahm: Ibrahimovic zielte erstmals aufs Tor, der Ball ging aber links am Pfosten vorbei. Eine bessere Aktion hatte er zunächst nicht, ein paar gute Ansätze, das war's.

"Ibra" hadert

Dafür brachte Ibrahimović seine Mannschaft mit einem eher leichtfertigen Ballverlust in Schwierigkeiten. Der Hamburger Albin Ekdal unterband den Konter der Belgier mit einem Foul an De Bruyne und sah dafür Gelb von Brych (33.). Ibrahimovic wirkte frustrierter, je länger das Spiel dauerte. Er blies die Backen auf, wenn seine Mitspieler wieder mal einen Fehlpass spielten - oder wie Berg mit einem Traumpass nichts anfangen konnten (53.).

Zumindest in der Nationalmannschaft hat der Ärger nun ein Ende.

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