Spiel gedreht! Kroaten überraschen Spanien
Titelverteidiger Spanien hat sich von eiskalten Kroaten übertölpeln lassen und muss zu seinem Entsetzen in ein EM-Achtelfinale gegen Italien. Die spanische Passmaschine wähnte sich beim 1:2 (1:1) in Bordeaux nach ihrem 1:0 bereits in Sicherheit, verspielte dann aber doch noch fahrlässig den Sieg in der Gruppe D und wurde nur Zweiter. Im Viertelfinale könnte es zum Duell mit Deutschland kommen. Die Kroaten werden in der ersten K.o.-Runde gegen einen Gruppendritten die deutlich einfachere Aufgabe bekommen.
RESULT
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A two-goal comeback win - including a saved penalty - ensures #CRO top Group D! Dramatic stuff! #CROESP pic.twitter.com/bUAS9QLdjc
Die Spanier, Europameister von 2008 und 2012, ließen sich nach der Führung durch den dritten Turniertreffer von Álvaro Morata (7.) aus dem Konzept bringen. Die technisch ebenfalls versierten Kroaten hielten bestens mit und kamen durch ein schönes Hackentor von Nikola Kalinić zum Ausgleich (45.). Es war das erste Gegentor für die Spanier bei einer EM seit einem 1:1 gegen Italien in der Gruppenphase 2012 - und ein weiteres folgte: Ivan Perišić (88.), einst VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund, ließ die Kroaten jubeln. Kurz zuvor hatte Sergio Ramos für den Weltmeister von 2010 einen Foulelfmeter verschossen (71.).
Spanien verdaddelt zahlreiche Chancen
Spanien ging vor 37.245 Zuschauern sehr leichtfertig mit seinen Chancen um, zu leichtfertig. Dabei hatte Nationaltrainer Vicente del Bosque keinerlei Veranlassung gesehen, seine Mannschaft zu ändern und einem seiner Spieler vor dem Achtelfinale eine Schonung zu gönnen. Die Passmaschine sollte weiter perfektioniert werden. Dabei lief sie zunächst wie geschmiert - es dauerte gerade mal bis zur siebten Minute, da traf Morata, nach einer, wie sollte es anders sein, starken Kombination.
This was Spain's EURO record before tonight... They are facing their first EURO finals defeat in 12 years! #CROESP pic.twitter.com/L01iwPOR3d
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Del Bosques Kollege Ante Čačić hatte sich nach dem 1:0 gegen die Türken und dem 2:2 im Skandalspiel gegen die Tschechen mit Blick auf den bereits sicheren Achtelfinaleinzug entschieden, kein Risiko einzugehen. Luka Modrić (Leistenblessur) und Mario Mandžukić (muskuläre Probleme) wurden geschont. Dennoch, hatte der ehemalige Schalker Ivan Rakitić angekündigt, "werden wir auf Sieg spielen".
Kroatien unbeeindruckt vom Rückstand
Das taten die Kroaten tatsächlich. Unbeeindruckt vom frühen Rückstand spielten sie munter mit. Erst musste David De Gea im spanischen Tor einen gefährlichen Schuss von Mandžukić-Ersatz Kalinić parieren (12.), danach hatte er bei einem Lupfer von Rakitić Glück: Dessen Heber patschte an die Latte, fiel von dort auf die Torlinie, prallte dann aber ins Feld zurück (14.). Umso schöner war dann der Ausgleich von Kalinić.
#CRO forward Ivan Perišić is the @carlsberg Man of the Match for #CROESP 👏 pic.twitter.com/qy13j33Wpa
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Nach dem 1:1 war den Kroaten anzumerken, dass sie Italien um jeden Preis aus dem Weg gehen wollten. Modrić-Ersatz Marko Rog nahm Andrés Iniesta aus dem Spiel, Kalinić überzeugte ohnehin. Das Fehlen der beiden Säulen im Spiel war somit keine merkliche Schwächung.
Dass Danijel Subašić Ramos' Elfmeter parierte, feierten die Kroaten feurig - es ließ ihnen die Chance auf den späten K.o.-Schlag. Den setzte dann Perisic mit einem Flachschuss nach einem Konter.