21.06.2016 12:47 Uhr

Slowaken vor Achtelfinale: "Herzen erfreut"

Der slowakische Trainer Ján Kozák gilt als Vater des Erfolgs
Der slowakische Trainer Ján Kozák gilt als Vater des Erfolgs

Der lokale UEFA-Medienchef wünschte Ján Kozák am Ende der nächtlichen Pressekonferenz schon mal alles Gute für die nächsten EM-Spiele - der slowakische Trainer schaute erst irritiert, dann lächelte er erfreut.

Rechnerisch war die Qualifikation fürs Achtelfinale nach dem torlosen Remis gegen England zwar noch gar nicht perfekt, doch ernsthafte Zweifel am Weiterkommen hegte schon zu diesem Zeitpunkt keiner mehr. Bereits am Dienstagabend hat der Dritte der Gruppe B bei einem günstigen Ausgang anderer Spiele die Chance, ohne eigenes Zutun in die Runde der letzten 16 vorzustoßen.

Dass die Ausgangslage so gut war, verdankte der EM-Neuling dem Punkt gegen die englischen Titelanwärter um den erst spät eingewechselten Wayne Rooney. "Einen Zähler gegen England zu holen, ist zweifelsohne der größte Erfolg an diesem Abend", befand Kozák zu später Stunde. Etwas verfrüht urteilte die Boulevardzeitung "Novy Cas" nach dem 0:0, an dem auch die Bundesligaprofis Peter Pekarík (Hertha BSC) und Dušan Švento (1. FC Köln) ihren Anteil hatten: "Das Ziel ist erreicht!"

Favoritenschreck Slowakei

Es war nicht die erste Überraschung gegen einen international renommierten Topgegner unter Kozák. In der EM-Qualifikation hatten die Osteuropäer im Oktober 2014 Spanien mit 2:1 bezwungen, erst vor kurzem in der EM-Vorbereitung war ihnen ein aufsehenerregendes 3:1 gegen die mit einer B-Elf angetretene deutsche Mannschaft gelungen.

Da konnten es die Profis um den diesmal wirkungslosen Schlüsselspieler Marek Hamšík locker verkraften, dass sie für ihre biedere Defensivtaktik am Montag in Saint-Étienne Kritik einstecken mussten. "Ich weiß, dass das nicht schön anzugucken ist, das ist normalerweise auch nicht unser Spielstil", sagte Kozák. "Aber die Qualität des Gegners war so hoch, da ging es nicht anders."

Entscheidender Faktor war Torwart Matúš Kozáčik, der mit einigen Paraden glänzen konnte. "Er hat uns diesmal gerettet, er war der Held des Spiels", stellte Hamšík fest. Der slowakische Fußballverband SFZ bedankte sich auf seiner Internetseite sogar beim Keeper: "Danke Matúš, das Achtelfinale ist wohl erreicht!" Der frühere Nürnberger Róbert Mak fasste treffend zusammen: "Das Auge der Fans haben wir wohl nicht erfreut, aber die Herzen hoffentlich doch!"

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