20.06.2016 11:18 Uhr

Schweizer nehmen Trikotdesaster locker

Granit Xhaka (m.) musste gleich zweimal sein ramponiertes Jersey wechseln
Granit Xhaka (m.) musste gleich zweimal sein ramponiertes Jersey wechseln

Beim 0:0 gegen Frankreich reißen gleich sieben Schweizer Trikots. Für Ausstatter Puma gibt's ordentlich Häme. Die Spieler reagieren hingegen mit Humor.

Xherdan Shaqiri grinste frech, als die zerrissenen "Liibli" zur Sprache kamen. "Ich hoffe, dass Puma keine Pariser macht...", sagte der Schweizer Nationalspieler - und lachte. Die "Nati" erkämpfte durch ein 0:0 gegen Gastgeber Frankreich Platz zwei in Gruppe A, doch neben dem "Aufstieg" ins Achtelfinale war "Trikot-Gate" das beherrschendes Thema. Auch im Netz.

"Die Schweizer sparen auch an allem", twitterte einer. Oder: "Löcher im Käse. Löcher im Trikot. Also ich find's konsequent." Nur ein paar Zuschauerinnen bekamen nicht genug von Bildern mit Spielern und zerrissenen Leibchen: "Hey, Frankreich, kann bitte einer mal noch das Shirt von Rodríguez zerreißen?"

Das Trikot von Ricardo Rodríguez vom VfL Wolfsburg blieb heil - und war damit eines der wenigen, das der Belastungsprobe standhielt. Die französischen Stars um Paul Pogba gingen ihren Kollegen in Lille derart wild an die Wäsche, dass gleich sechs Spieler ihr Shirt wechseln mussten; der Gladbacher Granit Xhaka sogar gleich zweimal.

"Vielleicht haben die Fake-Trikots erwischt?!"

"Was ist bloß mit unseren Nati-Shirts los?", fragte das Boulevardblatt "Blick". Und "ZDF"-Experte Oliver Kahn meinte amüsiert: "Vielleicht haben die Fake-Trikots erwischt?!" Ausrüster Puma kündigte für Montag eine Stellungnahme an. Der Blick zitierte Patrick Abatangelo, der für den Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach bei der Mannschaft ist, mit folgenden Worten: "Wir hatten noch nie Probleme mit den Shirts. Weder bei der italienischen Nati noch bei Arsenal."

Anders am Sonntag. Zuerst zerriss Bacary Sagna das Hemd des Leverkuseners Admir Mehmedi. Danach zerrte Pogba dem Schweizer "Zehner" Xhaka das Dress vom Körper. Auch die Leibchen von Fabian Schär, Valon Behrami, Blerim Džemaili und Breel Embolo rissen. In der Schlussphase musste Xhaka erneut wechseln.

"Uns Schweizer kann man nur so stoppen", sagte der künftige Arsenal-Profi augenzwinkernd. Torwart Yann Sommer meinte: "Das zeigt, dass es ein harter Kampf war. So etwas kann passieren. Ich kann nicht sagen, dass wir den Ausrüster wechseln müssen, weil Puma toll ist." Embolo sagte im Scherz: "Der Materialwart ist noch nicht ganz parat, dafür sind wir es."

Nicht der erste Fall

Nur Trainer Vladimir Petković reagierte auf Nachfrage pikiert: "Arbeiten Sie für Nike? Wenn ein Trikot gezogen wird, dann kann es eben kaputt gehen." Das Problem ist nicht neu: Schon im EM-Test gegen Moldau (2:1) riss Embolos Dress an mehreren Stellen, das von Mehmedi hatte ein Loch.

Die wahrscheinliche Ursache: Die Spielertrikots sind deutlich enger als die "normalen" Fan-Hemden. Zudem bestehen sie aus speziellem Material, das die Energiezufuhr unterstützen soll.

Kleiner Trost für Puma: In der 54. Minute platzte der Ball. Und der wird ja bekanntlich vom lokalen Rivalen adidas hergestellt.

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