18.06.2016 10:56 Uhr

Ibrahimović vor traurigem Abschied

Läuft es bei ihm nicht, läuft bei Schweden nichts: Zlatan Ibrahimović
Läuft es bei ihm nicht, läuft bei Schweden nichts: Zlatan Ibrahimović

Schwedens Fußball-König Zlatan Ibrahimović droht ein trauriger Abgang von der großen Bühne. Auch bei seiner vierten und wohl letzten EM muss er das frühe Aus befürchten. Das 0:1 gegen Italien war zu wenig.

Die traurige Erkenntnis der 90 Minuten von Toulouse: Ein Ausnahmekönner im Drei-Kronen-Team reicht nicht. Außer dem extravaganten Stürmer haben die Schweden nichts zu bieten. Wenn Ibrahimović nichts gelingt, gelingt gar nichts. Die Skandinavier sind gnadenlos abhängig von dem 34-Jährigen, der gegen die Azzurri keine majestätische Leistung bot. Viermal im Abseits, viermal gefoult, kein Schuss aufs Tor: Die Bilanz von Ibrahimović war symptomatisch für das Spiel der Schweden.

Es war schon das zweite Spiel ohne Torschuss von Ibrahimović. Das dürfte ihm in seiner Karriere selten passiert sein. Da auch kein anderer im Team bisher auf das Tor zielte, stellten die Schweden einen kuriosen Rekord auf - sie sind seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen bei der Endrunde 1980 die erste Mannschaft ohne einen einzigen Schuss auf den Kasten des Gegners in den ersten 180 Turnierminuten.

Das einzige Tor schoss der Gegner

Nur durch das Eigentor des Iren Ciaran Clark beim 1:1 zum Auftakt haben die Schweden überhaupt einen Punkt und noch eine Mini-Chance auf die nächste Runde. Dafür muss Ibrahimović im Gruppenfinale gegen Belgien aber sein großes Ziel erreichen: Er will als erster Spieler der Geschichte bei vier Europameisterschaften ins Schwarze treffen.

Bisher ist er davon ziemlich weit entfernt. Die EM ist noch keine Werbe-Tour für den Star, der sich vor der Endrunde mit großem Tamtam nach vier Jahren von Paris St. Germain verabschiedet hatte und derzeit - zumindest offiziell - noch ohne neuen Verein dasteht. Angeblich soll Ibrahimović bei Manchester United anheuern.

Die Hoffnung von Schwedens Trainer Erik Hamrén, dass die Wechselgerüchte seinen Star nicht lähmen, hat sich bislang nicht erfüllt. "Er ist schon so lange im Geschäft, es wird für ihn kein Problem sein", hatte Hamren vor dem Turnier erklärt. Nun muss er Ibrahimović gegen aufkommende Kritik in Schutz nehmen.

Zumindest einen kleinen Lacherfolg konnte Ibrahimović nach dem Spiel verzeichnen. Auf einen heftigen Zweikampf mit dem Italiener Giorgio Chiellini angesprochen sagte er: "Mit Chiellini war nichts, sonst wäre er jetzt im Krankenhaus."

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