15.06.2016 20:50 Uhr

Nationalcoach über Hamšík: "Napoli zu klein"

Marek Hamšík traf gegen Russland
Marek Hamšík traf gegen Russland

Eine VIP-Einladung nach Neapel wird Ján Kozák so schnell nicht bekommen. Nach dem Gala-Auftritt von Marek Hamšík beim 2:1 gegen Russland schwärmte der Trainer des EM-Neulings Slowakei in höchsten Tönen über den Mann mit dem Irokesenschnitt - und empfahl ihm prompt einen Vereinswechsel.

"Napoli ist zu klein für ihn geworden", sagte Kozák. "Er hätte es wirklich verdient, für einen ganz großen Klub zu spielen." So etwas dürften die Tifosi des italienischen Vizemeisters gar nicht gerne hören, auch wenn ein Transfer dem Verein viele Millionen bescheren würde. Wie bei den Slowaken ist Hamšík in Neapel eine unverzichtbare Stammkraft - in allen 38 Saisonspielen in der Serie A stand er in der Anfangself und erzielte sechs Tore.

"Er hat sich als Mensch und Fußballer unheimlich weiter entwickelt, spielt schon seit einiger Zeit extrem stark. Er ist ein Leader", lobte Kozák seinen besten Mann. Der wurde in der Heimat mit Jubel-Schlagzeilen gefeiert. "Im Duell gegen Russland hat Marek Hamšík gezeigt, dass er wirklich ein Weltklassespieler ist", schrieb die Tageszeitung "Dennik N". Und das Blatt "Sport" stellte fest: "Er hat seine Extraklasse und Genialität gezeigt."

Tor als Türöffner?

Der 28-Jährige Offensivspieler mochte nicht widersprechen, auch wenn er bescheiden blieb. "Ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht", kokettierte er. Mit einem Zaubertor zum 2:0 (45. Minute) und einer genialen Vorarbeit zuvor zum 1:0 durch Vladimir Weiss (32.) hatte Hamšík die favorisierte Sbornaja quasi im Alleingang besiegt. "Ich hoffe, dass das der Türöffner zum Achtelfinale war", jubelte der Matchwinner.

Mit drei Punkten aus zwei Spielen zog der EM-Neuling an Russland vorbei und hofft vor dem letzten Match gegen England am Montag aufs Weiterkommen. Da Russland nur noch zum Anschlusstreffer durch Denis Glushakov (80.) kam, konnten die slowakischen Spieler nach dem Abpfiff feiern. Und dies taten sie so, als hätten sie soeben das ganze Turnier gewonnen. "Das war eben der erste große Sieg bei einem Turnier für die Slowakei", erklärte Hamšík.

Es war seine Klasse, die aus dem slowakischen Kollektiv deutlich hervorstach. Nicht nur sein Trainer Kozák geriet ins Schwärmen: "Er war überragend." Ob Hamšík tatsächlich die Chance bekommt, nach dem Turnier zu einem noch größeren Club zu gehen, ist aber unklar. Der Edeltechniker berichtete, "wahrscheinlich weiterhin in Neapel" zu spielen.

Beim einstigen Maradona-Club, der in der kommenden Saison in der Champions League spielt, hat Hamšík noch einen Vertrag bis 2018. Allerdings konnte der slowakische Zauberfuß, der bereits seit 2007 in Neapel spielt, seine Sehnsucht nach den ganz großen Adressen in Europa nicht verbergen. "Mal sehen, wohin mich mein Weg noch führt."

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