15.06.2016 08:38 Uhr

ÖFB-Team: Junuzović gegen Portugal fraglich

Zlatko Junuzović wurde ein Opfer der ungarischen Härte
Zlatko Junuzović wurde ein Opfer der ungarischen Härte

Das österreichische Nationalteam muss im zweiten EM-Gruppenspiel am Samstag in Paris gegen Portugal aller Voraussicht nach ohne zwei Schlüsselspieler auskommen. Abwehrchef Aleksandar Dragović fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte zum Auftakt gegen Ungarn (0:2) in jedem Fall gesperrt. Bei Zlatko Junuzović dürfte es nach einer in Bordeaux erlittenen Knöchelverletzung zumindest sehr knapp werden.

Der Spielmacher von Werder Bremen verließ das Stadion am Dienstagabend mit einem dick einbandagierten Knöchel auf Krücken. Beim Rückflug ins EM-Teamquartier nach Mallemort saß er in der ersten Reihe, um seinen rechten Fuß hochlagern zu können. Eine erste Diagnose hatte zumindest leichte Hoffnung gemacht. "Die Bänder sind angeblich in Ordnung laut Arzt, das ist schon einmal gut", sagte Junuzović. "Ich kann momentan aber nicht auftreten, das ist ein bisschen bitter."

Bitter - mit demselben Wort fasste Junuzovićc auch den ersten Auftritt des ÖFB-Teams in Frankreich zusammen. "Wir machen uns das Leben leider selber schwer", meinte der 28-Jährige. "Es funktioniert nicht so, wie es in der Quali funktioniert hat. Wir ziehen unser Spiel nicht zur Gänze auf." Dazu komme noch "ein bisschen Unvermögen", die sich bietenden Chancen nicht zu nützen. Junuzović: "Aber wir haben noch zwei Spiele vor uns, da ist auch alles möglich."

Dragović kämpfte mit Emotionen

Gegen die offensivstarken Portugiesen um deren Superstar Cristiano Ronaldo fehlt zudem der Abwehrchef. Dragović war nach seinem Ausschluss extrem enttäuscht, kämpfte noch nach Spielende mit seinen Emotionen. Die zweite Gelbe Karte sei aus seiner Sicht "nie im Leben" eine solche gewesen. "Aber das ist im Moment nicht wichtig. Entscheidend ist, dass wir verloren haben."

Nur mit der Nervosität wollte Dragović die Auftaktniederlage nicht abtun. "Natürlich war jeder ein bisschen angespannt. Trotzdem haben wir einfach nur dumm verloren." Gegen Portugal zuschauen zu müssen, sei für ihn "sehr, sehr schwierig", erklärte der 25-Jährige von Dinamo Kiev. "Aber jetzt muss ich auf die anderen Jungs hoffen - und hoffen, dass sie dort Punkte holen."

Prödl und Schöpf von Beginn an?

An seiner Stelle dürfte Sebastian Prödl mit Martin Hinteregger die Innenverteidigung bilden. "Sicher, 'Drago' ist der Abwehrchef. Er ist extrem wertvoll für uns, das wissen wir alle. Aber wir müssen das so gut wie möglich kompensieren", erklärte Hinteregger. Prödl habe auch schon enorm viele Spiele auf internationalem Niveau bestritten. "Der 'Basti' ist auch ein Topspieler, von dem her sehe ich da kein Problem."

Prödl selbst hatte laut eigenen Angaben bereits einige Tage vor dem Auftaktspiel erfahren, dass ihm Hinteregger gegen die Ungarn vorgezogen werde. Über die Begründung von Teamchef Marcel Koller wollte der Steirer keine Worte verlieren. Wegen einer Verletzung von Hinteregger hatten in der EM-Qualifikation beide Innenverteidiger je fünf Spiele absolviert. Gegen Portugal werden sie gemeinsam versuchen müssen, Ronaldo zu stoppen.

Wer zum Junuzović-Ersatz wird, ist nicht so klar. Gegen Ungarn kam Marcel Sabitzer nach 58 Minuten für den Spielmacher auf den Platz. Eine Alternative im Zentrum wäre der erst später eingewechselte Alessandro Schöpf. "Ich denke, dass es unter dem Strich zu wenig war", sagte Sabitzer. "Gegen Portugal müssen wir es besser machen." Dass auch Dragović dabei fehle, sei nicht optimal. "Aber wir haben genug gute Spieler auf der Bank."

 

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