Es war ein Jubiläum mit Negativrekord: Nach seinem 100. Champions-League-Spiel musste sich Philipp Lahm Spott anhören. Vorstandsboss Rummenigge empfahl gar, einmal bei den Kollegen Müller und Lewandowski nachzufragen.

"100 Spiele und noch kein Tor. Es wird Zeit, dass du da nachziehst", sagte Karl-Heinz Rummenigge bei seiner Bankettrede nach dem 2:2 des deutschen Rekordmeisters bei Juventus Turin mit einem Schmunzeln.

"Du hast jetzt am Tisch um dich herum Thomas Müller und Robert Lewandowski, vielleicht lässt du dir erzählen, wie man das macht", fügte der Bayern-Boss unter dem Gelächter der 400 Gäste im Hotel Principi di Piemonte in Richtung Lahm an. Der Münchner Spielführer löste mit seiner anhaltenden Flaute den bisherigen "Rekordhalter" Alessandro Nesta (Lazio Rom / AC Mailand) ab, der in 99 Einsätzen ebenfalls nicht getroffen hatte.

Nur Kahn hat noch ein paar Spiele mehr

Lahm ist nach Oliver Kahn (103 Einsätze) erst der zweite deutsche Profi, der die Hundertermarke geknackt hat. Der 32-Jährige könnte den Keeper noch in dieser Saison als deutscher Rekordspieler der Königsklasse ablösen. Die internationale Bestmarke hält der ehemalige Real-Madrid-Torhüter Iker Casillas mit 156 Einsätzen.

Lahm hatte am 13. November 2002 im Gruppenspiel gegen RC Lens (3:3) debütiert, als er in der Nachspielzeit für den jetzigen Augsburger Markus Feulner eingewechselt wurde. Bisheriger Höhepunkt für den Defensivspieler war 2013 der Triumph in der Champions League durch das 2:1 von Wembley gegen Borussia Dortmund.

Er habe in dieser ganzen Zeit "das eine oder andere schwere Spiel erlebt", hatte Lahm schon vor der Begegnung mit Juventus betont. Besonders das Finale 2013 sei "enorm schwierig" gewesen, sagte Lahm: "Der Druck war riesig."