03.11.2014 10:29 Uhr

Leverkusen vor schwerer Aufgabe bei Zenit

Leverkusens Trainer Roger Schmidt muss noch einige Schwächen seines Teams abstellen
Leverkusens Trainer Roger Schmidt muss noch einige Schwächen seines Teams abstellen

Mit müden Beinen und reichlich Frust im Gepäck ist Bayer Leverkusen zum Champions-League-Spiel bei Zenit St. Petersburg aufgebrochen.

"Die Umstände sind für uns nicht ideal", sagte Trainer Roger Schmidt vor dem Abflug zur Partie am Dienstag in der einstigen Zarenstadt, wo schon winterliche Temperaturen um null Grad Celsius herrschen. "Wenig Pause, der Wetterumschwung, die Reisestrapazen und weiterhin einige Ausfälle: Es ist nicht so, dass es für uns eine einfache Arbeit wird."

Das mit viel Glück erst im Elfmeterschießen gewonnene Pokalspiel in Magdeburg kostete viel Kraft, das 0:1 darauf beim Hamburger SV zerrte an den Nerven und offenbarte einige Schwächen. "Wir haben unseren Fußball nicht auf den Platz gebracht, wir waren als Mannschaft nicht geschlossen und haben unsere Linie verloren", analysierte Schmidt und forderte vor dem dritten Auswärtsspiel in sechs Tagen: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen, wenn wir etwas holen wollen."

Zenit wird stärker sein als im Hinspiel

Das Hinspiel gegen den russischen Vizemeister und aktuellen Tabellenführer der Premjer-Liga hatte die Werkself mit 2:0 gewonnen. "Ich glaube, dass wir in St. Petersburg mit einer stärkeren Zenit-Mannschaft rechnen müssen als es in Leverkusen der Fall gewesen ist", warnte Bayer-Vereinschef Michael Schade. Er ist sich da mit seinem Coach einig: "Zenit war bei uns nicht so gefährlich, weil wir fantastisch verteidigt haben und super organisiert waren. So eine Topleistung wird wieder notwendig sein."

Mit einem Sieg oder Punktgewinn in St. Petersburg könnten die Leverkusener, die die Gruppe C mit sechs Punkten vor AS Monaco (5), Zenit (4) und Benfica Lissabon (1) anführen, dem Achtelfinaleinzug sehr nahe kommen. "Wenn wir da etwas mitnehmen, geht die Tür deutlich weiter auf. Das ist eine große Chance für uns", meinte Schmidt. "Wir können einen Big Point landen", hofft auch Bayer-Torwart Bernd Leno. Sportdirektor Rudi Völler sieht eine "ordentliche Ausgangsposition", erwartet aber keine Vorentscheidung: "Diese Gruppe wird erst am letzten Spieltag entschieden."

Schmidt hat Personalsorgen

Dass Borussia Dortmund im Februar in der Champions League bei Zenit St. Petersburg 4:2 gewonnen hat, hat für Schmidt keine Aussagekraft. "Mit diesen Quervergleichen kann ich nichts anfangen", sagte der 47-Jährige, dessen Elf zuletzt in vier Liga-Auswärtspartien sieglos blieb. "Zenit ist seitdem deutlich stärker geworden. Das ist ein anderes Kaliber als gegen Dortmund."

Angesichts der Strapazen der vergangenen Tage verzichtete er auf das obligatorische Abschlusstraining im Petrowski-Stadion und bat seine Profis gut drei Stunden vor dem Abflug zu einer Übungseinheit an der BayArena. Dabei mussten einige Spieler auch noch einmal die medizinische Abteilung aufsuchen. Der Grieche Kyriakos Papadopoulos hatte sich im HSV-Spiel einen Cut an der Augenbraue zugezogen, Interimskapitän Lars Bender erlitt eine Prellung am Nasenbein. "Das sind Sachen, die wir in den Griff kriegen sollten", erwartet Schmidt. Fehlen wird der Brasilianer Wendell, der im Hinspiel den Zenit-Star Hulk gut im Griff hatte, aber Gelb-Rot sah. Für ihn dürfte Tin Jedvaj oder Sebastian Boenisch auf die linke Verteidigerposition rücken.

dpa

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