Kein Schuss, kein Tor, die Bayern: Während in Madrid noch gefeiert wird, trägt München Trauer. Guardiolas fehlender Plan B und Ancelottis Meisterleistung sind am Tag danach das große Thema. Die Pressestimmen.

Spanien:

"Madrid demütigt Bayern und Guardiola – Bayern zeigte Schwäche und das gegen ein Real Madrid, das, wenn du es nicht unter Druck setzt, es nicht störst und ihm Räume bietest, dich umbringt. Bayern zeigte sich übermotiviert und eingeschüchtert zugleich. Eine komische Kombination, die ihnen jegliche Chance auf eine Aufholjagd nahm. Sie waren nicht sie selbst." (Sport)

"Madrid steht vor dem Himmeltor! Größe definiert sich nicht nur über den Sieg, sondern über die Art und Weise wie dieser eingefahren wurde. In München, wo Madrid noch nie gewonnen hat, waren sie viel mehr als nur die Gewinner. Sie traten als rechtmäßige Besitzer des Pokals auf, als Tyrann der Champions League, ihrem Europapokal." (El Mundo Deportivo)

"Die größte Schelte der Geschichte … und ab nach Lissabon!!! 0:4 in Deutschland und gegen Bayern, den aktuellen Champion Europas, im Halbfinale der Champions League, wo Real nie zuvor gegen Guardiola gewonnen hatte." (Marca)

"Ein kaiserliches Madrid! Ein dickes Ausrufezeichen in der Legende von Real. Jetzt fehlt bis zu 'La Décima' nach einem überwältigenden Auftritt nur noch ein Spiel. In Stadien wie dem der Bayern haben solche Siege einen besonders heldenhaften Beigeschmack. Tatsächlich aber spielte nur das Team von Carlo Ancelotti, das mit außergewöhnlicher Autorität einen Gegner kreidebleich werden ließ." (El Pais)

England:

"Madrid hat seinen Plan perfekt umgesetzt und Bayern sich selbst in den Fuß geschossen. Sie hatten keinen Plan B und als Guardiolas Ballbesitz-Fußball abstumpfte, offenbarten sie schockierende Schwächen in der Abwehr." (Guardian)

"Grandios von Madrid, erbärmlich von den Gastgebern. Bayern war schwerfällig, passiv und schwach in der Defensive. Real hat Guardiolas geliebtes Mittelfeld zerrissen, die Abwehr in der Luft zerstört und sie mit den Kontern vernichtet." (Telegraph)

"Real stutzt überhebliche Bayern zurecht. Sie wussten einfach nicht, was sie tun sollten. Als die Deutschen ihren ersten Schuss auf das Tor abgaben, stand es schon 2:0 für Madrid." (Independent)

"Real erreicht sein erstes Champions-League-Finale seit 2002 mit einem erstaunlich einseitigen Sieg beim Titelverteidiger. Es war eine Erniedrigung für Bayern. Das Ergebnis wird den Druck auf Guardiola erhöhen. Er hat seine Mitarbeiter nicht so verbessert, wie man es erwartet hatte." (BBC)

Italien:

"Eine Fußball-Lektion für Bayern! Ein Sieg auf physischer, taktischer und technischer Ebene. Für Pep Guardiola, der Mann, der den Fußball des dritten Jahrtausends veränderte, war es der schlimmste Schlag seiner Karriere." (Gazzetta dello Sport)

"Zynisch, rücksichtslos, fatal: Das Team von Ancelotti versetzt Guardiolas mechanischen Bayern drei Schläge innerhalb einer halben Stunde und zieht verdient in das Finale ein." (Tuttosport)

"Bayern wird von Real gedemütigt, Ancelotti erteilt Guardiola eine Lektion. Das Duell der Starspieler wird ausgerechnet von einem Arbeiter entschieden. Ramos' Tore strecken das deutsche Schlachtschiff nieder." (La Stampa)

Frankreich:

"Real setzt Bayern matt! Die Allianz-Arena war Schauplatz eines vorhersehbaren, aber brutalen Stierkampfes in vier Akten." (So Foot)

"Ein königliches Real betäubt die Bayern. Madrid gibt Bayern nicht einen Funken Hoffnung. Die Luft brannte nicht, stattdessen bebte die Erde und erschütterte die deutsche Hölle." (L'Equipe)

"Wer hätte das gedacht?! Real fegt Bayern München mit 4:0 vom Platz. Peps Männer waren nicht einmal in der Lage, ihre Ehre zu retten. Dominanz gewinnt keine Spiele – das haben die Deutschen auf die harte Tour gelernt." (Le Parisien)

wfb