30.04.2014 07:34 Uhr

"Wunden lecken" - Guardiola gibt sich Schuld

Die Traurigkeit eines Trainers: Pep Guardiola am Abend des Champions-League-Aus
Die Traurigkeit eines Trainers: Pep Guardiola am Abend des Champions-League-Aus

Nach dem heftigen Halbfinal-K.o. rangen die entthronten Bayern um Fassung. "Wir müssen jetzt die Nerven behalten", mahnte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem 0:4-Desaster im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid.

Die höchste Heimniederlage des FC Bayern überhaupt in der Champions League schmerzt spürbar. Adiós historische Titelverteidigung, adiós erneutes Triple - die Träume von einer weiteren historischen Saison platzten vor 68 000 fassungslosen Zuschauern.

"Kurz schütteln" und "schnell Wunden lecken" lauteten die ersten Anweisungen aus der Chefetage nach dem klar verpassten Einzug in das Endspiel am 24. Mai in Lissabon. In dem werden die "Königlichen" aus Madrid auf ihren Stadtrivalen Atlético oder den FC Chelsea treffen. "Heute haben wir 0:4 auf die Fresse bekommen", sagte Arjen Robben drastisch und forderte: "Akzeptieren, weinen, nach Hause gehen und weitermachen. Wir müssen den Kopf hochnehmen, wir haben noch ein Pokalfinale."

Pokalfinale gewinnt an Bedeutung

Das nationale Titelduell gegen Borussia Dortmund zum Saisonabschluss am 17. Mai in Berlin muss nun darüber befinden, wie gut das erste Jahr unter Trainer Pep Guardiola ausfällt. Nach der Meisterschaft ist für die Bayern noch das Double drin. "Auf dem Pokalfinale liegt jetzt der Fokus", kündigte Guardiola an, der die Schuld für den Untergang des europäischen Champions auf seine Schultern lud. "Es war ein Riesenfehler des Trainers", sagte der 43 Jahre alte Spanier nach seiner höchsten Niederlage als Coach.

Auch wenn die beiden vorentscheidenden ersten Tore von Sergio Ramos (16./20. Minute) aus Standards resultierten, kreidete sich Guardiola eine falsche taktische Marschroute und wohl auch eine unglückliche Personalauswahl an. Er hatte sein geliebtes Mittelfeld ausgedünnt, um im Angriff personell präsenter zu sein.

Lahm: Nicht alles infrage stellen jetzt

"Der Grund, warum wir verloren haben, ist, wir hatten keinen Ballbesitz", sagte Guardiola. "Wenn du gegen diese tollen Spieler von Real keine Spielkontrolle hast, hast du keine Chance." Der neue Königsklassen-Rekordschütze Cristiano Ronaldo (34./89.) machte das Bayern-Debakel mit seinen Saisontreffern 15 und 16 komplett.

Philipp Lahm warnte jedoch davor, nach einem Aus im Halbfinale gegen einen starken Gegner, gegen den der Vorjahres-Champion nach dem 0:1 in Madrid in Addition beider Partien mit 0:5 verlor, alles infrage zu stellen. "Jetzt wieder alles schlecht zu sehen, was wir in den letzten Wochen und Monaten getan haben - da mache ich nicht mit", erklärte der Kapitän, bevor er enttäuscht das Stadion verließ.

Mehr dazu:
>> 0:4! Bayerns Final-Traum geplatzt
>> 16 Treffer - CR7 Rekord-Torschütze

dpa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten