19.03.2014 11:30 Uhr

Rätselraten um Patient Gündogan

Der Rücken macht Ilkay Gündogan zu schaffen
Der Rücken macht Ilkay Gündogan zu schaffen

Wann kommt er zurück? Bleibt er oder geht er? Ist womöglich die Karriere in Gefahr? Ilkay Gündogan sorgt weiter für Rätselraten. Die schleppende Genesung des Dortmunder Nationalspielers schürt Spekulationen.

Auch nach siebenmonatiger Zwangspause wegen eines Rückenleidens meiden alle Beteiligten Prognosen. Die jüngste Aussage von BVB-Trainer Jürgen Klopp klingt nicht nach einem baldigen Comeback des schmerzlich vermissten Edeltechnikers: "Es geht ihm ganz gut. Aber an eine normale Belastung als Fußball-Profi ist im Moment noch nicht zu denken."

Langsam aber sicher läuft Gündogan die Zeit davon. Sein letztes Spiel absolvierte er am 14. August 2013 in der DFB-Elf gegen Paraguay. Aber ohne wochenlange Wettkampfpraxis dürfte er kaum zum Kader von Bundestrainer Joachim Löw für die WM in Brasilien gehören. Trotz des wachsenden Zeitdrucks will Klopp jedoch nichts überstürzen: "Ständig zu fragen, wie es aussieht, hilft ihm nicht. Die Verletzung muss erst komplett ausheilen. Wir tun alles dafür, dass das bald der Fall ist."

Zeitplan längst hinfällig

Der ursprüngliche Zeitplan, der ein Comeback zu Beginn der Rückrunde vorsah, ist längst hinfällig. Anhaltende Rückenbeschwerden lassen weiterhin nur dosierte Belastungen zu. Mut machende Bulletins sind selten. "Wir sind im permanenten Austausch mit ihm und seiner Familie. Das ist wahrscheinlich die schwierigste Situation in seiner noch jungen Karriere. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc bei "Sport 1".

Lauter werdende Gerüchte über ein drohendes Karriereende veranlassten Gündogan vor einem Monat dazu, sich öffentlich über seinen Gesundheitszustand zu äußern. Medienberichte, wonach er unter einem sogenannten Wirbelgleiten leide, wies der 23-Jährige via "Bild" vehement zurück: "Es handelt sich um eine Nervenwurzelentzündung. Die Beschwerden kann man zwar nicht abschalten wie einen Fernseher, aber sie sind behandelbar."

Langsame Fortschritte

Die nur langsamen gesundheitlichen Fortschritte von Gündogan erschweren der Borussia die Zukunftsplanung. Liebend gern würde die Vereinsführung den bis 2015 vertraglich gebundenen und dem Vernehmen nach von diversen europäischen Topclubs umworbenen Musterprofi von einer vorzeitigen Vertragsverlängerung überzeugen. Doch Irfan Gündogan, Berater des Edeltechnikers, will erst nach der vollständigen Genesung seines Sohnes finale Verhandlungen führen. Immerhin versprach er wiederholt, dass der BVB erster Ansprechpartner sein werde.

Auf diese zögerliche Haltung reagiert Hans-Joachim Watzke mit Verständnis - noch. "Wir haben ein gewisses Maß an Respekt vor seiner Krankheitsgeschichte", sagte der BVB-Geschäftsführer in einem Sky-Interview. Dennoch will er nicht ewig warten. Verliert der BVB nach Mario Götze und dem zum Saisonende scheidenden polnischen Torjäger Robert Lewandowski einen weiteren Topstar, wären für die kommende Saison umfangreiche Kader-Umbauarbeiten nötig. Watzke will mehr Planungssicherheit. Nicht zuletzt deshalb kündigte er eine Entscheidung für die nächsten Wochen an: "Das wird keine Never-Ending-Story."

dpa

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