14.04.2017 14:10 Uhr

Chinesisches Derby in Mailand

Li Yonghong hat bei Milan nun das Kommando
Li Yonghong hat bei Milan nun das Kommando

Das 218. Mailänder Derby wird ein ungewöhnliches. Am Karsamstag bereits um 12:30 Uhr (natürlich im weltfussball-Liveticker) angesetzt, stehen einander Inter und Milan erstmals beide mit chinesischen Eigentümern gegenüber. Der Milan-Verkauf wurde erst am Donnerstag abgeschlossen. Laut dem neuen Geschäftsführer Marco Fassone beläuft sich der Gesamtwert des Deals mit Investitionen auf eine Milliarde Euro.

Inter befindet sich bereits seit Juni 2016 im Besitz einer chinesischen Unternehmensgruppe. Das Stadtduell wird erstmals schon zu Mittag ausgetragen - zum Wohl der asiatischen TV-Konsumenten, aber sehr zum Missfallen der eigenen Fans.

Sportlich geht es für die beiden gefallenen Spitzenteams vergangener Jahre nur noch um den Einzug in die Europa League. Milan liegt zwei Punkte vor Inter auf dem sechsten Tabellenplatz. Der Vierte Lazio ist nur drei Zähler entfernt, der Dritte SSC Napoli aber schon deren zehn. Sieben Runden sind ausständig, Italien stehen nur drei Startplätze in der Champions League zu.

Wer schafft es in den Europacup?

Milan hatte in den vergangenen drei Jahren selbst die zweitklassige Europa League verpasst. "Ich will nach Europa, egal was Inter macht", betonte Trainer Vincenzo Montella. Das würde vermutlich auch die chinesischen Investoren freuen, die alleine für ihre Anteile 740 Millionen Euro ausgegeben haben.

Statt dem früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hat künftig Li Yonghong das Sagen. "Wir eröffnen ein neues Kapitel der legendären Geschichte von Milan", sagte der neue Vereinspräsident am Freitag in seiner ersten Pressekonferenz. "Wir haben eine große Verantwortung gegenüber den Tifosi. Wir wollen ihre Erwartungen übertreffen." Die vergangenen Jahre waren bitter genug. Als Achter, Neunter und Siebenter schlossen die "Rossoneri" die jüngsten drei Spielzeiten in der Serie A ab.

Auch bei Inter ist der Glanz vergangener Tage dahin. Der zwischenzeitliche Aufschwung unter Trainer Stefano Pioli wurde zuletzt mit zwei 1:2-Niederlagen gegen Sampdoria und bei Abstiegskandidat Crotone gestoppt. "Es war ein Rückfall, der nicht zu erwarten war", meinte Pioli. "Aber es ist wichtig, diese schweren Lektionen zu lernen und sicherzugehen, dass so etwas nicht wieder passiert."

Weniger Sorgen hat Juventus. Der Tabellenführer geht mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger AS Roma ins Gastspiel bei Schlusslicht Pescara. Der sechste Meistertitel in Serie scheint zum Greifen nahe. Dazu dürfen die "Bianconeri" nach dem überzeugenden 3:0-Erfolg im Hinspiel gegen den FC Barcelona auch in der Champions League mit dem Halbfinal-Einzug liebäugeln. Das Rückspiel in Barcelona folgt am Mittwoch.

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apa/red

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