Beim letzten Auswärtssieg vom SSC Napoli gegen den AC Milan prangte noch der Name Diego Maradona auf der Anzeigetafel unter den Torschützen auf. 27 Jahre später war es wieder so weit – und die argentinische Legende hatte beim 2:1 auch wieder einen kleinen Anteil daran.

Seinem Landsmann Gonzalo Higuaín schickte er vor dem Spiel eine SMS mit der Aufforderung, im San Siro zu treffen. Gesagt getan, in der 53. Minute erzielte der Neuzugang von Real Madrid den zweiten Treffer der Begegnung, zuvor stellte Miguel Britos schon die Führung her.

"Ein Trainer muss einfach zufrieden sein nach einem Sieg hier", meinte Rafael Benitéz nach dem Spiel. "Es war sicher nicht unser bestes Spiel in dieser Saison, aber mit dem fünften vollen Erfolg in Serie wieder nach Neapel zu fahren ist großartig."

Benítez bringt Variabilität

Anteil daran hatte auch Mario Balotelli. Der Superstürmer von Milan erzielte in der 90. Minute den – zu späten – Anschlusstreffer, kurz danach flog er aber mit Gelb-Rot vom Platz und zuvor verschoss er auch einen Elfmeter. Seinen ersten in seiner Profi-Karriere überhaupt. 22 Strafstöße konnte er zuvor in Folge verwandeln. "Wir führen schon seit Jahren Dossiers über Elfmeter-Schützen. Unser Tormanntrainer macht dabei einen großartigen Job. Das hat man auch im Champions League Finale gesehen, als Jerzy Dudek in Istanbul alles gehalten hat (mit Liverpool gegen den AC Milan, Anm.)", so Benitéz

Generell kann man sagen, dass Napoli unter dem Spanier erwachsen geworden ist. Trotz allen Vorbehalten zu Saisonbeginn können die Hellblauen im Moment überzeugen. Die Abhängigkeit vom abgewanderten Edinson Cavani ist weg, ebenso wie das dazugehörige sture Flankenspiel. Benitéz brachte der Mannschaft ein geschickteres Kombinationsspiel bei und setzt im Gegensatz zu Walter Mazzarri auf den gesamten Kader.

Der Vorgänger ist jetzt bei Inter – und mit den Nerazzurri feierte er jetzt einen 7:0-Erfolg bei Sassuolo. Der höchste Auswärtserfolg der Mailänder in der Serie A. Solch hohe Siege sind in Italien eigentlich eher verpönt. Es gilt als Respektlosigkeit gegenüber dem ohnehin unterlegenen Gegner. Man hat bei Mazzarri das Gefühl, dass er etwas um jeden Preis beweisen möchte – und der Erfolg gibt auch ihm Recht.

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JS