U21-Nationalspieler Yann Aurel Bisseck startet bei Inter Mailand in seine erste Serie-A-Saison. Beim "Klub der Deutschen" erwarten sie Großes vom 1,96-m-Hünen.

Seine Geschichts-Hausaufgaben hat Yann Aurel Bisseck gewissenhaft erledigt. "Das habe ich als eines der ersten Dinge gelernt: Die Deutschen haben es bei Inter meist sehr gut gemacht", sagt der bisherige Co-Kapitän der DFB-U21: "Und das ist sicher ein gutes Omen für mich."

"Il Colosso di Colonia", der Koloss von Köln, wie die Interisti den 1,96 m großen Abwehrriesen bereits getauft haben, kann am Samstag (20:45 Uhr/DAZN) beim Serie-A-Start daheim gegen Monza zum zehnten Deutschen werden, der für die Lombarden in Italiens Eliteklasse aufläuft.

Die Ahnengalerie - Szymaniak, Hansi Müller, Rummenigge, Matthäus, Brehme, Klinsmann, Sammer, Podolski, Gosens - ist eindrucksvoll.

"Ich fühle mich bereit für den Start. Ich werde mich in der Serie A mit viel stärkeren Spieler messen als zuvor in meiner Karriere", sagt der 22-Jährige: "Aber dafür bin ich hier."

Ein Ex-Kölner im "Klub der Deutschen": Respekt, aber keine Angst

Respekt? Ja. Angst? Keinesfalls, dafür hat Bisseck trotz seiner jungen Jahre schon zuviel erlebt - Inter ist sein sechster Profiklub im fünften Land.

Mit 16 debütierte der Sohn kamerunischer Eltern kurz nach seinem sehr frühen Abitur unter Trainer Peter Stöger für den 1. FC Köln in der Bundesliga - während er bereits Volkswirtschaft studierte. Doch weder beim FC noch bei den Leihstationen Holstein Kiel, Roda Kerkrade und Vitoria Guimaraes setzte sich Bisseck durch.

Das gelang dem Modellathleten erst bei Aarhus GF. "Er ist der Prototyp eines modernen Innenverteidigers", sagte David Nielsen, Trainer der Dänen, die nach einem Jahr die Kaufoption zogen.

Das sah auch Inter so, im Sommer kam Bisseck für sieben Millionen Euro (Vertrag bis 2028). Bei den Nerazzurri muss er sich zunächst noch hinter dem Niederländer Stefan de Vrij und Italiens Nationalspieler Alessandro Bastoni anstellen, "aber ich bin ein sehr ehrgeiziger Spieler und kann es kaum erwarten, loszulegen".

Und weil sein alter U21-Kumpel Malick Thiaw ebenfalls in San Siro beim Rivalen AC Mailand beheimatet ist, muss sich Bisseck auch nicht einsam fühlen. Der gleichaltrige Thiaw hat es mittlerweile ins A-Team des DFB geschafft, Bisseck sollte bald folgen - Deutschland Abwehrzentrum könnte auf Jahre aus Mailand kommen.