02.05.2021 20:04 Uhr

"Ein Reich ist eingestürzt": Inter gewinnt Scudetto

Hat mit Inter die Meisterschaft gewonnen: Antonio Conte (M.)
Hat mit Inter die Meisterschaft gewonnen: Antonio Conte (M.)

Inter Mailand hat sich zum 19. Mal die italienische Fußball-Meisterschaft gesichert. Verfolger Atalanta Bergamo machte den Scudetto für den Renommierklub durch ein 1:1 bei US Sassuolo perfekt.

Ganz entspannt konnte Inter Mailand am Sonntag den 19. Scudetto feiern: Durch das 1:1 (0:1) von Verfolger Atalanta Bergamo bei US Sassuolo war dem Traditionsklub aus der Lombardei der 19. Titelgewinn der Historie quasi als Zuschauer auf dem Sofa nicht mehr zu nehmen, womit Internazionale die Dominanz von Rekordchampion Juventus Turin beendete.

Die Alte Dame war zuvor neunmal in Folge Meister geworden und hatte am Sonntagabend nach Rückstand bei Udinese Calcio mit 2:1 (0:1) gewonnen. Matchwinner war einmal mehr Cristiano Ronaldo, der in der Schlussphase zwei Tore erzielte (83., 89.).

Damit darf der entthronte Meister immerhin als Dritter weiter auf die erneute Teilnahme an der Champions League hoffen. Für Ronaldo waren es die Saisontore Nummer 26 und 27, damit führt er die Torjägerliste klar vor Inters Romelu Lukaku (21 Treffer) an.

"Ein Reich ist nach neun Jahren eingestürzt"

Inter-Coach Antonio Conte war schon am Samstag ganz sicher, dass die Entscheidung vier Spieltage vor dem Saisonende am Sonntag fallen würde. "Ein Reich ist nach neun Jahren eingestürzt", hatte Conte nach Inters 2:0 (0:0) beim Schlusslicht FC Crotone gesagt. Nach elfjähriger Durststrecke erreichte Inter wieder die Meisterschaft in der Serie A.

Cheftrainer Conte hatte keine Zweifel am Titelgewinn der Nerazzurri. "Unsere Meisterschaft ist das Ergebnis eines konstanten Wachstums in jeder Hinsicht. Wir leben jedes Spiel intensiv mit Opferbereitschaft und Konzentration. Herzlichen Glückwunsch an die Jungs", meinte der Süditaliener.

"Sie teilen den Traum, etwas Großartiges zu leisten"

Seit 15 Spielen ist sein Team um die Superstars Romelu Lukaku, Christian Eriksen, Alexis Sánchez sowie die Ex-Bundesliga-Profis Ivan Perisic, Arturo Vidal und Achraf Hakimi ungeschlagen. Die Saison stand ganz im Zeichen der Nerazzurri.

Eriksen (69.) brachte Inter vier Minuten nach seiner Einwechslung in Crotone in Führung, der Ex-Dortmunder Hakimi (90.+2) machte alles klar. "Um in die Geschichte einzugehen, muss man gewinnen. Ansonsten bleibt man einer von vielen. Das verdanke ich einer Gruppe von Jungs, die ins Boot gestiegen sind und angefangen haben, gemeinsam zu rudern. Sie teilen den Traum, etwas Großartiges zu leisten", kommentierte Conte, der seit 2019 Inter trainiert.

Conte hatte als Coach von Juventus Turin zwischen 2011 und 2014 drei Meisterschaftstitel geholt. Der 51-Jährige gab auch einen Einblick in seine Gefühlswelt. Er bleibe ein Fan aller Klubs, "die ich gecoacht habe, aber ich bin vor allem ein Fan der Mannschaft, die ich aktuell trainiere".

Es sei nicht einfach gewesen, "die Herzen der Inter-Fans zu erobern. Ich verstehe sie durchaus. Ich kann sagen, dass ich für alle Mannschaften, die ich trainiert habe, alles gegeben habe". Er habe sich auf eine "ganz besondere Art und Weise eingesetzt, im Bewusstsein, dass wir Außergewöhnliches leisten mussten".

Die nötige Schützenhilfe leistete Sassuolo in einem turbulenten Sonntagsspiel. Der deutsche Nationalspieler Robin Gosens (32.) besorgte die Führung für Atalanta, das nach der Roten Karte gegen Keeper Pierluigi Gollini (22.) zunächst in Unterzahl spielte.

Domenico Berardi (52.) glich nach der Pause per Foulelfmeter aus. Dann musste auch Sassuolos Verteidiger Marlon mit Gelb-Rot vom Platz, den fälligen Bergamo-Strafstoß durch Luis Muriel parierte aber Torhüter Andrea Consigli (77.).

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