12.09.2014 17:50 Uhr

Arsenal vs. City: Zeit zu liefern

Drei Tage vor den Champions-League-Duellen mit dem BVB und Bayern treffen Arsenal und Manchester City im Topspiel der Premier League aufeinander. Besonders für die Londoner gilt: Verlieren verboten.

Schon nach dem 3. Spieltag von einem verpatzten Saisonstart zu sprechen, wäre sicherlich zu früh. Dennoch machen sich auf der Stirn der Arsenal-Fans gewisse Sorgenfalten breit. Zwei Unentschieden in Folge haben die Gunners vor dem Topspiel gegen Manchester City (Sa. ab 13:45 Uhr im weltfussball Liveticker) bereits unter Zugzwang gesetzt.

Bei einer Niederlage gegen die Citizens könnte der Rückstand auf die Tabellenspitze auf sieben Punkte anwachsen. Ein Worst-Case-Szenario. "Es ist ein großes Spiel. Wir haben in Leicester Punkte liegen lassen und haben eine gute Chance, sie uns gegen Manchester zurückzuholen", glaubt Trainer Arsène Wenger. Eine Meinung, die außerhalb des Emirates nicht viele teilen.

Desaströse Serie gegen die Top Vier

Denn obwohl die Gunners Jahr für Jahr zu den Favoriten auf den Titel zählen, scheinen sie den Anschluss an die Konkurrenz verloren zu haben. Von den letzten 30 Duellen gegen die Top Vier der Tabelle gewann Arsenal nur sieben. In der Saison 2013/14 wurde man von Chelsea (0:6), Liverpool (1:5) und ManCity (3:6) vorgeführt. Nur ein einziges Mal ging man aus einem Topspiel als Sieger hervor.

Um den Fluch zu beenden, investierte der Klub im Sommer rund 100 Millionen Euro in Danny Welbeck, Alexis Sánchez, Mathieu Debuchy und Calum Chambers. Das Image als Ausbildungsverein, der junge Talente günstig holt und teuer verkauft, haben die Londoner damit endgültig abgelegt. Fans und Vorstand fordern Erfolge – und zwar so schnell wie möglich.

Bewährungschance gegen den amtierenden Meister

Gegen die Skyblues aus Manchester muss die Mannschaft beweisen, dass sie in wichtigen Spielen liefern kann. Das gilt auch und vor allem für Mesut Özil. Die Kritik am "Schönwetterspieler" wächst. Kein Durchsetzungsvermögen, kaum geniale Einfälle, eine katastrophale Körpersprache und nur in der Lage zu glänzen, wenn seine Mannschaft 3:0 führt. Ein Genie mit Momenten, aber kein Spieler, der ein Team leiten kann. Es liegt jetzt am Weltmeister, seine Kritiker verstummen zu lassen.

Große Hoffnungen setzt Wenger in Neuankömmling Danny Welbeck. Von Louis van Gaal öffentlich als zu schlecht befunden, soll der Stürmer die Lücke schließen, die durch die Verletzung von Olivier Giroud entstanden ist. "Er ist schnell, wendig, kann im Zentrum oder auf der Außenposition spielen", lobt Wenger die Flexibilität des 23-Jährigen. 20 Tore in 92 Ligaspielen für die Red Devils sprechen jedoch nicht unbedingt für seine Abschlussstärke.

Stoke City liefert die Blaupause

Damit es ausgerechnet gegen die hochkarätig besetzte Truppe aus Manchester zum Sieg reicht, muss schon alles passen. Dass auch die Citizens nicht unverwundbar sind, hat Stoke City mit dem sensationellen 1:0-Sieg am letzten Spieltag im Etihad bewiesen. "Wenn man so verliert, würde ich am liebsten alles ändern. Die elf Starter und die Ersatzspieler", wütete Manager Manuel Pellegrini nach der ersten Saisonniederlage seiner Mannschaft.

16 Torschüsse, ein Lattentreffer und 72% Ballbesitz waren gegen das Bollwerk nicht genug und führten nach 20 ungeschlagenen Heimspielen in Folge zur unerwarteten Niederlage. Stand heute ein Ausrutscher mit Seltenheitswert.

Bedingungslose Offensive vom Meister

Abgesehen von diesem Resultat hat der chilenische Trainer keine Sorgen. Weder auf noch neben dem Platz. Allein der Last-Minute-Transfer von Alvaro Negredo zeigt, wie stark sein Team besetzt ist. Die Spieler haben Pellegrinis Stil längst verinnerlicht und überzeugen im 4-4-2 wie im 4-2-3-1 gleichermaßen mit bedingungslosem Offensivfußball.

Zwei Ligaspiele in Folge verloren die Himmelblauen zuletzt vor vier Jahren. Und sogar in der lange glücklos verlaufenden Champions League scheinen sie mittlerweile Fuß zu fassen. Für Arsenal ist das Heimspiel gegen diese Mannschaft die Chance zu zeigen, dass man endlich wieder Big Points holen kann. Sollte das Unternehmen aber erneut scheitern, dürften die Sorgenfalten bei den eigenen Fans sicher nicht kleiner werden.

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Christian Schenzel

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