Frauen Freundschaft 2018 » Oktober » Liveticker: Deutschland - Österreich 3:1

Fazit:
Letztlich entwickelte sich das Freundschaftsländerspiel zwischen Deutschland und Österreich zu einer einseitigen und klaren Angelegenheit, was im 3:1-Erfolg der DFB-Auswahl gar nicht so zur Geltung kommt. Mit Ausnahme der Viertelstunde vor der Pause, als die Damen von Horst Hrubesch an dem überraschenden Gegentreffer zu knabbern hatten, bestimmten und kontrollierten sie das Geschehen eindeutig. Auch wenn längst nicht alles funktionierte vor 3.569 Zuschauern im Stadion Essen, für drei Treffer reichte es locker. Defensiv wurden die Deutschen nach Wiederbeginn gar nicht mehr gefordert. Österreichs Frauen präsentierten sich erschreckend schwach. Einzig der zwischenzeitliche Ausgleich aus abseitsverdächtiger Position verlieh den Gästen vorübergehend Rückenwind, der mit dem Seitenwechsel allerdings vollkommen abflaute. So vermochte die Mannschaft von Dominik Thalhammer gegen den Olympiasieger nichts auszurichten, womit Horst Hrubesch den alleinigen Startrekord von Damen-Bundestrainern perfekt machte. Mit sechs Siegen in den ersten sechs Spielen hat der 67-Jährige diese Bestmarke nun alleinig in der Tasche.

Ohnehin sind die ÖFB-Damen eher darum bemüht, einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Die Überzeugung, hier nach vorn etwas auszurichten, ist bereits seit längerer Zeit nicht mehr erkennbar.

Noch einmal taucht Lea Schüller nach einem guten Zuspiel von Nicole Rolser links in der Box auf. Ziel ist das kurze Eck. Doch den Braten riecht Manuela Zinsberger und pariert.

Nach diesem Tor sollte die Messe gelesen sein. Es riecht ganz deutlich nach Entscheidung. Eine österreichische Reaktion deutet sich nicht mehr an.

Gelbe Karte für Jasmin Eder (Österreich)
Erstmals heute greift Schiedsrichterin Monika Mularczyk zur Gelben Karte. Diese fängt sich Jasmin Eder wegen eines Fouls an Sara Däbritz ein.

Nicole Rolser kommt zu ihrem zweiten Länderspiel. Damit schöpft Horst Hrubesch sein Wechselkontingent restlos aus.

Eigentlich müssten die Österreicherinnen etwas tun, schließlich liegen die Gäste zurück. Doch momentan kommen die Mädels von Dominik Thalhammer kaum zum Zug. Auf einen Ausgleich deutet derzeit gar nichts hin.

Und Österreichs Keeperin muss gleich noch einmal ran. Halbrechts von der Strafraumgrenze zieht Giulia Gwinn ab, visiert das lange Eck an. Zinsberger streckt sich und lenkt die Kugel um den Pfosten.

Es schaut derzeit so aus, als hätte der Olympiasieger alles unter Kontrolle. Aber das dachten wir auch im ersten Durchgang. Wie damals liegen die Deutschen mit lediglich einem Tor vorn. Obacht also, noch ist der Drops nicht gelutscht.

Carolin Simon hat sich auf den Weg hinüber zur rechten Eckfahne begeben, um dort eine Standardsituation auszuführen. Die Hereingabe mit dem linken Fuß und Zug zum Tor liegt recht gut. Doch Manuela Zinsberger hat dort alles im Griff und faustete die Pille aus der Gefahrenzone.

Leonie Maier feuert aus der zweiten Reihe. Der Distanzschuss findet sogar einen Weg aufs Tor, wird dort aber von Manuela Zinsberger sicher gehalten.

Nach einem heftigen Foul fliegt Felicitas Rauch durch die Luft und landet hart. Da ist die medizinische Abteilung gefordert. Doch offenbar können die Betreuer nicht entscheidend helfen. Das geht wohl nicht weiter. Die Linksverteidigerin wird vom Rasen geführt.

Nun mischen auch die Österreicherinnen mit, tauchen mal wieder im gegnerischen Strafraum auf. Der Schuss von Nina Burger fliegt links am Gehäuse von Merle Frohms vorbei.

Leonie Maier spielt den Ball wunderbar in die Spitze. Halbrechts in der Box behält Linda Dahlmann die Übersicht, legt in die Mitte zurück, wo Sara Däbritz im letzten Moment beim Schuss gestört wird. Das Spielgerät steigt hoch auf und wird dann von Manuela Zinsberger gefangen.

Jetzt segelt eine Ecke von der rechten Seite in die Mitte. Johanna Elsig schraubt sich nach oben und köpft die Pille um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Zahlreiche Wechsel also zur Pause - auch auf der deutschen Torhüterposition. Offenbar ist Lisa Schmitz angeschlagen, weshalb Merle Frohms zwischen die Pfosten rückt und zu ihrem ersten A-Länderspiel kommt.

Halbzeitfazit:
Eine halbe Stunde lang hatte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft alles im Griff. Ohne ein Feuerwerk abzubrennen, dominierte der Olympiasieger das Geschehen. Die frühe Führung verlieh dem Resultat den dazu passenden Anstrich. Chancen für weitere Treffer waren in der Folge da. Österreich trat über die Maßen schwach auf. Offensiv waren die Frauen von Dominik Thalhammer nicht existent, körperlich schien man nicht dagegenhalten zu können. Eigentlich zeigte sich ein Klassenunterschied. Doch aus dem Nichts gelang den Gästen aus stark abseitsverdächtiger Position der Ausgleich. Und mit einem Schlag hatten wir ein anderes Spiel. Die Österreicherinnen traten wir verwandelt auf. Und die Damen von Horst Hrubesch waren von der Rolle.

Österreich bringt mittlerweile auch den Mut für Distanzschüsse auf. Laura Feiersinger zieht mit dem rechten Fuß ab. Der Ball fliegt zu mittig aufs Tor zu. Da steht Lisa Schmitz und fängt die Kugel sicher.

Der Treffer hat den Gästen sichtlich gut getan. Österreich tritt nun deutlich selbstbewusster auf und bringt viel mehr Konstruktives zustande als noch zuvor.

Dann hat Alexandra Popp auf der linken Seite freie Bahn. Auf dem Weg zum Sechzehner ist die deutsche Spielführerin nicht mehr zu stoppen. Doch dann fehlt ihr die Ruhe. Offenbar soll das ein Pass auf Giulia Gwinn werden. Doch der missrät völlig.

Verschweigen sollten wir keinesfalls den ersten Torschuss der Gäste. Sarah Puntigam versucht es zumindest. Eingreifen muss Lisa Schmitz allerdings nicht.

Die anschließende Ecke von der linken Seite sorgt im Torraum für Gefahr. Linda Dallmann stochert nach. Manuela Zinsberger greift gerade noch rechtzeitig hinter sich und stoppt den Ball, bevor er vollständig über die Linie rutscht. Knappe Sache!

Dominik Thalhammer scheint überhaupt nicht zufrieden mit dem, was seine Damen zeigen. Da wird wenig von dem umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat.

Und so bleibt es dabei, dass Deutschland die Kontrolle ausübt. Dann findet ein Pass halblinks in die Box zu Alexandra Popp. Die Stürmerin bringt den Ball flach in de Mitte. Dort steht Linda Dallmann ganz frei und muss nur noch den Fuß hinhalten. Doch dem Treffer wird die Anerkennung verweigert, der Pfiff ertönt. Popp befindet sich im Abseits - richtige Entscheidung.

Auf der Gegenseite sorgt Giulia Gwinn auf halbrechts mal für etwas Schwung. Entschlossen sucht die Freiburgerin in ihrem zweiten Länderspiel den Abschluss. Der Rechtsschuss aus der zweiten Reihe verfehlt das Ziel deutlich.

Aktuell gibt der Olympiasieger weiter den Ton an. Die deutschen Damen führen überwiegend den Ball. Allerdings sind die Frauen von Horst Hrubesch dabei nicht sonderlich um Tempo bemüht.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Alexandra Popp
Dann zappelt das Kunstleder plötzlich im Netz. Felicitas Rauch schlägt eine präzise Flanke von der linken Seite. Im Zentrum löst sich Alexandra Popp, geht der Hereingabe gut entgegen und wuchtig zum Kopfball. An diesen bekommt Manuela Zinsberger zwar noch die rechte Hand, vermag den Einschlag aber aufgrund von nur fünf Metern Torentfernung nicht zu verhindern. Im 91. Länderspiel verbucht die deutsche Kapitänin ihren 44. Treffer.

Anschließend schwimmen sich die Österreicherinnen mal etwas frei. Wirklich zielstrebig gehen die Gästespielerinnen jedoch nicht vor. So warten wir nach wie vor auf den ersten Torabschluss.

Ohne lange Vorreden übernehmen die Hausherrinnen das Kommando und machen sich ums Spiel verdient. Zwar funktioniert das Passspiel noch nicht zur Gänze, doch nach Ballverlust gehen die DFB-Damen sofort drauf, um sich das Spielgerät zurückzuholen.

Unterdessen tummeln sich die Hauptdarstellerinnen auf dem Rasen und nehmen diszipliniert Aufstellung für den offiziellen Teil der heutigen Veranstaltung. Es erklingen die Nationalhymnen.

Da half es auch nicht mehr, dass man die letzten drei Begegnungen klar für sich entschied und somit eine kleine Erfolgsserie startete. Deutschland jedoch übertrumpft diese, gewann die letzten fünf Partien in Folge. Die letzte Pleite setzte es Anfang März gegen Frankreich (0:3). Anschließend war übrigens für Steffi Jones Schluss.

Deutschland hat die Fahrkarte zur WM 2019 nach Frankreich bereits in der Tasche. In ihrer Qualifikationsgruppe 5 setzten sich die Damen letztlich souverän durch – auch wenn man sich im Oktober 2017 eine peinliche 2:3-Heimniederlage gegen Island einfing. Das passierte noch unter der Leitung von Steffi Jones, die ihr Amt trotz des anschließenden 11:0 gegen Färöer abgeben musste. Unter Horst Hrubesch kassierte die Mannschaft in den verbleibenden vier Quali-Spielen kein einziges Gegentor mehr.

Für Horst Hrubesch handelt sich es im doppelten Sinne um ein Heimspiel, denn in Essen begann einst im Jahre 1975 seine Karriere als Profifußballer. Und für den Interimstrainer könnte sich ein Kreis schließen. Eventuell handelt es sich um sein letztes Spiel als verantwortlicher Coach. Mit seinem sechsten Sieg im sechsten Spiel könnte der 67-Jährige mit makelloser Weste abtreten und einen historischen Startrekord aufstellen. Derzeit teilt es sich die Bestmarke (5) noch mit Silvia Neid.

Gleich zu Beginn erfolgt der übliche Hinweis auf die Mannschaftsaufstellungen, die mit dem gewohnten Klick auf Spielschema einzusehen sind.