05.10.2018 14:21 Uhr

Countdown beginnt: Hrubesch eröffnet WM-Casting

Horst Hrubesch nimmt die Spielerinnen genau unter die Lupe
Horst Hrubesch nimmt die Spielerinnen genau unter die Lupe

Horst Hrubesch startet mit den deutschen Fußballerinnen in die WM-Vorbereitung. Mit dem Test gegen Österreich beginnt auch das Rennen um die Kaderplätze für die Endrunde in Frankreich.

Horst Hrubesch genoss mit seinen Fußballerinnen den "Starlight Express", nun will der scheidende Bundestrainer aber die Weichen für eine erfolgreiche WM stellen. Dazu eröffnete der 67-Jährige vor dem Nachbarschaftsduell mit Österreich am Samstag (14:00 Uhr) schon das Casting für das große Ziel im nächsten Sommer.

"Hier geht es um Fahrkarten für die WM", betonte Hrubesch vor dem Test in Essen, mit dem der Countdown zur Endrunde in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) so richtig beginnt: "Es geht auch für jede Einzelne darum zu zeigen, dass sie zum Turnier will und bereit ist, alles dafür zu tun."

Für die schwer erkämpfte WM-Qualifikation Anfang September wurde das Hrubesch-Team mit dem Musical-Besuch am Mittwochabend in Bochum belohnt. Doch die Spielerinnen wissen, dass Ausruhen nun verboten ist. "Horst erwartet vollen Einsatz und Willen. Wer das nicht zeigt, ist dann auch schneller wieder draußen, als sie gucken kann", sagte Alexandra Popp.

Für Voss-Tecklenburg zählt nur der Titel

Denn klar ist: Hrubesch wird bei der anstehenden Staffelübergabe an Martina Voss-Tecklenburg seine Eindrücke weitergeben. Die designierte Nachfolgerin muss zunächst noch mit den Schweizerinnen in den Playoffs der WM-Qualifikation nachsitzen.

Schon jetzt wird der Austausch gerade in personellen Fragen gesucht. Der Europameister von 1980 geht "Stand jetzt" davon aus, dass er auch noch bei den Heim-Länderspielen zum Jahresabschluss gegen Italien und Spanien (10./13. November) auf der Trainerbank sitzen wird.

Popp, die das Team in Abwesenheit von Dzsenifer Marozsán (Lungenembolie) als Kapitänin anführen wird, kennt "MVT" noch aus deren Zeit als Bundesliga-Trainerin in Duisburg. "Sie ist sehr klar und direkt. Aber man kann immer mit ihr sprechen, immer Nachfragen stellen. Das ist ähnlich wie bei Horst", sagte die 90-malige Nationalspielerin, die mit der neuen Bundestrainerin gleich Großes erreichen will: "Ich muss immer das Maximum haben, und das ist der Titel. Und ich weiß einfach, was in dieser Mannschaft steckt."

Österreich ist "keine Laufkundschaft"

Für Hrubesch, der am Jahresende in den Ruhestand geht, ist das Spiel in Essen indes eine Rückkehr an einen besonderen Ort. Hier begann 1975 bei Rot-Weiss Essen seine Bundesliga-Karriere, elf Jahre später übernahm er an der Hafenstraße seinen ersten Trainerjob. "Ich weiß genau, was ich den Leuten hier zu verdanken habe", sagte das einstige Kopfballungeheuer.

Doch im Vordergrund steht für ihn die Arbeit mit seinen "Mädels", die im Duell mit dem nicht für die WM qualifizierten EM-Halbfinalisten auf zahlreiche Bundesliga-Legionärinnen treffen. Insgesamt 16 Spielerinnen im ÖFB-Kader sind in Deutschland aktiv. "Das ist keine Laufkundschaft", betonte Hrubesch, der nach knapp einem halben Jahr bei der Frauen-Nationalmannschaft aber auch befindet: "Wir selbst müssen bis zur absoluten Weltklasse noch 10 bis 15 Prozent drauflegen."

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