18.06.2009 19:00 Uhr

Brasilien tanzt US-Team aus - Kaká: «Exzellent»

Pretoria (dpa) - Mit launigem Samba-Fußball hat sich Rekord-Weltmeister Brasilien beim Confederations Cup auf den Ball-Gipfel gegen Italien eingetanzt. Nach dem 3:0 (2:0) über das überforderte US-Team in Pretoria kann der Titelverteidiger bereits für das Halbfinale planen.

Vor 39 617 Zuschauern sorgten Felipe Melo (7 Minute.), Robinho (20.) und Maicon (62.) für den fünften Sieg in Folge unter der Regie von Trainer Carlos Dunga. Am 21. Juni geht es für die «Seleção» gegen Italien um den Gruppensieg und darum, Europameister Spanien aus dem Weg zu gehen. Die Amerikaner, die noch Sacha Kljestan (57.) durch Rote Karte verloren, stehen dagegen nach der zweiten Pleite in der Gruppe B vor dem Turnier-Aus. «Brasilien hat eine glänzende Partie gespielt. Viel besser als das erste Spiel gegen Ägypten, weil wir während der gesamten 90 Minuten Chancen hatten», lobte Real Madrids 65-Millionen-Euro-Mann Kaká sein Team.

Unmittelbar nach dem Pflichtsieg dachten die Brasilianer bereits an den Hit gegen den Weltmeister. «Wir werden gegen Italien alles geben. Das ist kein Freundschaftsspiel», versprach Robinho, «wir haben eine starke Truppe, auch wenn wir mal ein paar Spieler austauschen. Die Müdigkeit hat uns nichts ausgemacht.» US-Coach Bob Bradley rügte den «nervösen Beginn»: «Wir waren von Anfang an in Schwierigkeiten.»

Dunga hatte auf die Defensivschwächen beim mühsamen 4:3 zum Auftakt gegen Ägypten gleich mit vier Änderungen, davon drei in der Viererkette, reagiert - und diese Mini-Rotation machte sich bezahlt. Der neue Rechtsverteidiger Maicon, nach zweimonatiger Verletzungspause für Dani Alves in der Startelf, wurde zum Wegbereiter der Führung. Seinen Freistoß köpfte Melo zum 1:0 (7.) ein. Von den beklagten Ermüdungserscheinungen bei den Brasilianern war wenig zu sehen. Mannschaftsarzt José Luiz Runco hatte nach den Dauerstrapazen der vergangenen Wochen «Pyjama-Training» angeordnet, und die vorgeschriebene Schlafkur schien die Starkicker zu inspirieren.

Selbst mit angezogener Handbremse ließen die Favoriten mit ihrem leichtfüßigen Pass-Spiel die verwirrte US-Defensive teilweise aussehen wie ein Panikorchester. «Wir haben den Ball laufen lassen, das hilft immer», meinte Dunga zufrieden. Nach einem unnötigen Ballverlust von DaMarcus Beasley schloss Robinho einen Bilderbuchkonter mit seinem ersten Turniertor ab (20.), gab noch an der Bande fröhlich ein erstes Kurz-Interview und widmete das Tor später seinem Sohn: «Kinder sind ein Geschenk Gottes.» Wesentlich verschwenderischer gingen danach Kaká (23.), Luis Fabiano und Gilbero Silva (40.) mit ihren Großchancen um.

Die harmlosen US-Boys, im ersten Turnierspiel Italien unglücklich mit 1:3 unterlegen, wurden erst nach der Pause etwas aktiver. Als allerdings Kljestan nach einer rüden Attacke an Ramires vom Platz flog, war es mit der spärlichen Gegenwehr vorbei. Kapitän Landon Donovan, in München gescheitert, enttäuschte. Auch Gladbachs Michael Bradley konnte die 13. US-Niederlage im 14. Duell gegen Brasilien nicht verhindern. Der überragende Maicon von Inter Mailand veredelte schließlich ein traumhaftes Dreiecksspiel mit Kaká und Ramires zum 3:0 (62.). Bei den Lattentreffern der eingewechselten US-Profis Benny Feilhaber (83.) und dem Ex-Karlsruher Conor Casey (88.) waren die Brasilianer mit ihren Gedanken wohl bereits in der Kabine.

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