England » Premier League 2008/2009 » 11. Spieltag » Liveticker: Tottenham Hotspur - Liverpool FC 2:1

Schluss in London! Tottenham gelingt ein bis weit in die zweite Halbzeit von sicher kaum jemandem für möglich gehaltener Sieg über den FC Liverpool! Was für eine Woche für die Spurs! Nach zuvor ganzen zwei Punkten holt der neue Coach Harry Redknapp binnen einer Woche sieben Zähler! Und ganz nebenbei bringen sie dem bisherigen Spitzenreiter auch noch die erste Saisonniederlage bei. Wie das gelang, dürften sie allerdings selber kaum wissen, denn die Gäste waren hier bis zu jener 69. Minute, in der Jamie Carragher den Ball unglücklich ins eigene Netz lenkte, das klar bessere Team. Und auch in der Folgezeit hatte die Elf von Rafa Benitez scheinbar alles im Griff. Doch dann gelang Roman Pavlyuchenko zu Beginn der Nachspielzeit noch der entscheidende Streich.
Auch, wenn sich nun jeder Liverpudlian fragen wird, wie man dieses Spiel denn bitte noch verlieren konnte, so müssen sich Gerrard & Co auch an die eigene Nase fassen und sich fragen, warum man hier nicht das 2:0 macht. Denn dann, so kann man sich sicher sein, wäre die Sache hier anders ausgegangen. So aber jubelt an diesem Wochenende London. Denn neben der Rückmeldung der Spurs erorbert Chelsea die Tabellenführung zurück. Nächste Woche geht's weiter, tschüss von hier!

Der womöglich letzte Angriff der Reds landet im Toraus. Über fünf Minuten drüber nun. Langsam wird es etwas lang...

Bentley hält von halblinks drauf, Reina kann den scharfen und platzierten Schuss zwar noch mit Mühe abwehren, aber der Ball kommt über Bent von der rechten Grundlinie nochmal vor das Tor, Pavlyuchenko hält den Fuß hin und der Rest ist Ekstase in Weiß!

Aaron Lennon nimmt Fahrt auf und lässt im Mittelfeld einen Gegenspieler nach dem anderen stehen. Bis er von Mascherano gelegt wird. Warum der Schiri dem Argentinier dafür nicht die Gelbe gibt, erschließt sich mir gerade nicht.

Dossena versucht auf der linken Seite einen Steilpass auf den eingewechselten Benayoun. Aber der Ball gerät zu lang und Tottenhams Keeper hat auch aufgepasst, so dass er eher am Ball ist als der Israeli.

King rennt Liverpools Keeper bei dessen Abstoß um und sieht die nächste Gelbe.

Plötzlich scheint es, dass jede Aktion der Männer in Weiß von mehr Biss und Aggressivität gekennzeichnet ist. Für die Reds bedeutet das, dass sie nun höllisch aufpassen müssen, dass die Sache hier icht vollends kippt.

Der Ausgleich für die Spurs! Und da sie es nicht selber schaffen, besorgt es eben ein Liverpooler. Carragher ist der arme Tropf, der einen Eckball mit dem Kopf ins eigene Netz lenkt. Das kann man nun sowohl von der Entstehung als auch vom Spielverlauf mal glücklich nennen für das Tabellenschlusslicht.

Foul von und Karte für Jamie Carragher auf der linken Abwehrseite. Der fällige Freistoß für die Spurs bringt dann aber nichts ein.

Keane verlässt die alte Wirkungsstätte und unter die lauten Buhrufe mischt sich nun doch vernehmbar Applaus von den Rängen der Spurs-Anhänger.

Schönes Zusammenspiel zwischen Dossena und Keane an der linken Strafraumecke. Aber der finale Pass kommt nicht an und es bleibt weiter beim knappen Vorsprung der Gäste.

Chancen im Minutentakt. Diesmal versucht es Gerrard wieder selbst. Doch auch sein Schlenzer aus 17, 18 Metern verfehlt das Ziel knapp. Keeper Gomes wäre da wohl nicht mehr dran gekommen.

Schon wieder Aluminium! Böses Missverständnis in der Spurs-Hintermannnschaft, Gerrard funkt dazwischen, will den Ball von rechts über Gomes ins Tor heben, aber die Kugel klatscht oben auf die Latte und von dort ins Toraus.

Fast das 2:0! Gerrard bekommt, nachdem Kuyt schon mal drauf gehalten hatte, den zweiten Ball und zieht sofort ab. Der Ball wird noch leicht abgefälscht, setzt auf und klatscht an den Pfosten!

Weiter geht's. Redknapp wirft zwei Neue ins Geschehen - eine Reaktion, die angesichts des bisher Gesehenen zu erwarten war.

Pause an der White Hart Lane. Das Ganze hier erinnert doch sehr an den letzten Auftritt des Liverpool FC in der Hauptstadt. Ähnlich wie am vergangenen Wochenende an der Stamford Bridge gehen die Reds auch hier früh in Führung und vertrauen dann weitgehend auf ihre hervorragende Defensivarbeit. An der verzeifelten die Spurs bisher weitgehend. Vielversprechende Angriffe von Harry Redknapps Truppe haben wir dementsprechend kaum gesehen, meist wird Bent mit langen Bällen gesucht. Schauen wir mal, wie der zweite Durchgang verläuft.

Liverpools Kapitän verliert ein Laufduell gegen Woodgate und senst diesen dann beim letzten Versuch den Ball zu erwischen ordentlich um. Konsequenz ist eine verdiente Karte.

Die Reds mal wieder in der Vorwärtsbewegung und wie fast immer heute geht es über die linke Seite, doch sowohl Dossenas Flanke als auch Rieras nachfolgender Pass nach innen finden keinen Mitspieler.

Die Ecke ist dann keine weitere Schilderung wert.

Und zwischendurch fahren sie dann auch mal wieder einen kleinen Angriff. Dossena geht links fast bis zur Grundlinie runter, seine Flanke an den Fünfer wird zunächst abgewehrt, dann eröffnet sich Keane zentral vor dem Strafraum die Schussgelegenheit. Aber sein Versuch wird dann abgeblockt.

Ballverlust von Bentley an Riera und den Reds eröffnet sich eine aussichtsreiche Überzahlsituation, aber wieder bleibt der Spanier hängen, weil er den Ball nicht früh genug los werden will. Der Frust der Mitspieler ist bis hier oben hin zu erkennen.

Artistische Einlage von Agger. Der Däne wehrt einen Schuss von Huddlestone an der Strafraumkante mit der Hacke auf Brusthöhe hinter dem Körper ab.

Recht ruhig ist es an der Lane bisher. Der frühe Rückstand war natürlich ein ziemlicher Dämpfer fürs Gemüt an diesem nasskalten Samstagabend. Und so kommen die Spurs-Fans bisher nur auf Temperatur, wenn Robbie Keane am Ball ist. Der nun in Diensten der Reds stehende langjährige Liebling wird hier nämlich kräftig ausgebuht.

Übrigens: Während in der ersten Aufstellung noch Jermaine Jenas auftauchte, haben wir mittlerweile festgestellt, dass der gar nicht auf dem Platz ist. Warum, ist nicht zu sagen, fest steht, dass Didier Zokora für ihn in der Startaufstellung war bzw. ist.

Die Spurs suchen nach Sicherheit und schieben sich die Bälle zu. Liverpool hat auch einen Gang zurückgeschaltet und lässt sie erstmal gewähren.

Und die Gäste drücken weiter. Gomes klärt einen Schuss zur ersten Ecke und die leitet Darren Bent an den eigenen Pfosten! Darauf hin gibt's zwar die nächste Ecke, aber die bleibt harmlos.

Bamm! Da wollt ich grad schreiben, dass die Reds hier die ersten Minuten beherrschen, da klingelt's auch schon!

Die Hausherren stoßen bei bestem Londoner Regenwetter an und das Spiel läuft!

Servus! Da sind wir wieder! Vor prall gefüllten Rängen an der White Hart Lane betreten die Teams das Geläuf. Tottenham ganz in weiß, die Reds - na klar - in Rot.
Chelsea und United haben heute in der Tabellenspitze vorgelegt, während die Gunners gepatzt haben. Nun ist es an Liverpool, die Tabellenführung zu verteidigen!

Da spielt es auch kaum eine Rolle, wenn das Spiel von Rafa Benitez' Truppe nicht immer höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen mag, erfolgreich ist es derzeit allemal. Erfolgreich ist auch die Bilanz von Benitez gegen die Spurs, denn unter seiner Herrschaft velor Liverpool nicht ein einziges Match gegen die Londoner. Und für noch jemanden dürfte die Partie eine besondere sein: Robbie Keane schnürte knapp sechs Jahre seine Stiefel für die Spurs, ehe er in diesem Jahr an die Anfield Road wechselte. Zuletzt kämpfte er ein wenig mit Leistenproblemen, wurde aber für einsatzfähig erklärt. Weiter geschont werden dürfte auf Seiten der Gäste hingegen Torjäger Fernando Torres, während die Spurs auf die Rückkehr von Jermaine Jenas und Kapitän Ledley King hoffen.

Aber das war auch nicht das beherrschende Thema unter der Woche, denn da gab's ja noch dieses Derby gegen die Gunners, das einem wahrlich den Atem raubte! Man kann ja gegen die Spurs sagen, was man will, aber für unvergessliche Spektakel sorgen sie so gut dreimal im Jahr schon. Letzte Saison ein 4:4 gegen Villa, das 6:4 gegen Reading und noch ein 4:4 gegen Chelsea. Da scheint die Tradition trotz Trainerwechsel zu verpflichten und man bot am Mittwoch im Emirates Stadium eine Show, die - ja wenn wir das nicht eben schon aus dem letzten Jahr kennen würden - ihresgleichen suchte. Und trotzdem: Aus Sicht eines jeden Tottenham-Anhängers dürfte dieses Wahnsinns-Match nur schwer zu toppen sein: Denn wann liegt man schon mal im Stadion des Uraltrivalen Arsenal erst 1:3 und dann bis zur 89. Minute mit 2:4 zurück und schafft doch noch ein Unentschieden?!