Deutschland » DFB-Pokal 2010/2011 » Achtelfinale » Liveticker: Kickers Offenbach - 1. FC Nürnberg 0:2

Fazit:
Nürnberg zieht verdient ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein und trifft dort den durch eine Fan-Freundschaft verbundenen FC Schalke 04. Die Franken ließen am Bieberer Berg nichts anbrennen und dominierten die Partie über die volle Spielzeit. Das beruhigende 2:0 duch Simmons brachte dann die Gewissheit, dass man hier für die nächste Runde planen kann. Der OFC wähnte sich in Schlagdistanz, vor allem nach dem vermeintlichen Anschlusstreffer durch Feldhahn in der 72. Minute, musste sich letztlich aber der Klasse des Bundesligisten, wenn auch durch wackeren Kampf, geschlagen geben. Damit sind die letzten Viertelfinals komplettiert. Das wars aus Offenbach, einen schönen Abend noch!

Wir befinden uns schon in der Nachspielzeit. Durch die Wechsel hat sich das Ganze ein wenig herausgezögert, das wird sicher noch nachgespielt.

Hier brennt nichts mehr an, das prognostizier ich jetzt mal ohne mich da zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen. Nürnberg verfängt sich an der linken Eckfahne der Gastgeber und erobert so wertvolle Zeit.

Christian Eigler, der ewig Unglücklich, setzt einen als Kunstschuss gedachten Versuch mit dem Außenrist weit über den Kasten von Offenbachs Torwart Wulnikowski.

Berger hält gegen Ekici und hat Glück dass der Unparteiische dieses taktische Foul übersieht. Sonst hätte es Gelb gegeben

Gelbe Karte für Mirnes Mesic (Kickers Offenbach)
Erste gelbe Karte des Spiels für den neu-eingewechselten Mesic. Das Spiel war längst abgepfiffen, doch der Bosnier springt noch einmal ungestüm in Wolf hinein. Das war unnötig.

Pass in die Tiefe auf Occéan. Der Stürmer geht ins Laufduell mit Wollscheid. Der Nürnberger verdient sich heute aber gegen Konkurrent Per Nilsson seine Sporen und läuft den Offenbacher ab. Starke Leistung des Jungspundes!

Der Ball ist im Netz!!!! Doch es zählt nicht! Nicolas Feldhahn stand beim Freistoß durch da Costa im Abseits! Das wäre der Anschluss gewesen und der Startpfiff für eine Höllen-Aufholjagd in der Schlussviertelstunde...

...in die Arme von Keeper Wulnikowski!

Sollte Offenbach hier ausscheiden, wonach es mittlerweile ja aussieht, müssen sie sich vor allem ankreiden lassen bei den Standardsituationen die notwendige Manndeckung und Zweikampfstärke haben vermissen lassen.

Ein Doppelwechsel bahnt sich an, bei den Offenbachern wird gleich rotiert.

Christian Eigler geht im Lufduell mit Husterer etwas zu hart hinein und knockt den Offenbacher zu Boden. Da hat der Nürnberger Glück nicht die berechtigte gelbe Karte zu sehen.

Durch die Umstellung des Spielsystems ist Olivier Occéan vorne drin nicht ganz so auf sich allein gestellt. Allgemein macht die Offensive des OFC jetzt einen deutlich präsenteren Eindruck. Die können hier noch was reißen.

Mehmet Ekici ist jetzt Dreh- und Angelpunkt der Nürnberger Offensivbemühungen. Der Junge hat hier sichtlich Spaß an der Angelegenheit und empfiehlt sich für größere Angelegenheiten.

Schöne Hereingabe von Linksaußen, Jens Hegeler entwischt seinem Gegenspieler und kann im Strafraum unbedrängt direkt abschließen. Der Youngster trifft die Kugel aber nicht richtig und so segelt das Leder in den Abendhimmel.

Schöner Konter der Gastgeber. Pinolá verschätzt sich, so dass Lamprecht freie Bahn hat. Eine Körpertäuschung, eine Schuss - knapp drüber!

Die Fans sind natürlich jetzt da, wollen möglichst den schnellen Ausgleich sehen. Ich glaube aber nicht, dass die Gäste aus Nürnberg es den Offenbachern hier so leicht machen werden den Ausgleich zu erzielen. Warum sollten sie? Sie sind schließlich überlegen.

Zurück in der zweiten Halbzeit, beide Teams kamen unverändert aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
In einer unterhaltsamen Partie am Bieberer Berg führt der Bundesligist aus Nürnberg verdient mit 1:0 gegen überforderte Offenbacher Kickers. Die Jungs aus Franken hatten keine große Mühe hier von Beginn an das Zepter in die Hand zu nehmen und das Spiel zu machen. So entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel aufs Tor von Keeper Wulnikowski, der aber bis zu 20. Minuten alles hielt was kam. Letztlich war es eine der zahllosen Standardgelegenheiten die, auch begünstigt durch eine Offenbacher Ungeordnetheit, den überfälligen Führungstreffer brachte. Danach spielten die Gäste auf das zweite Tor, wurden jedoch hinten fast bestraft, als Wolf sich fahrlässig verschätzte und da Costa frei vor Schäfer auftauchte (37.). Ansonsten hat der Bundesligist hier wenig Probleme, wird sich in Hälfte zwei aber mit einer wütenden Offenbacher Mannschaft und 25000 frenetischen Fans auseinandersetzen müssen. Hier ist noch nichts entschieden - wir sehen uns gleich wieder!

Noch wenige Sekunden dann geht's in die Pause. Lange wird sicherlich nicht mehr nachgespielt...

Wunderschönes Kombinationsspiel der Nürnberger á la Barcelona. Eigler hat letztlich die Kugel am linken Strafraumeck und passt direkt ins Zentrum wo sich Pinolá freigeschlichen hatte, aus spitzem Winkel und im Laufduell mit Huber aber knapp am Tor vorbeischießt.

Scharf getreten kommt der Ball in den Strafraum. Wulnikowski reißt die Hände hoch und fängt das Leder, wird aber von zwei Nürnbergern im Luftduell angegangen. Klares (Doppel-)Stürmerfoul.

Was ein Riesenbock durch Andreas Wolf!!!! Der Kapitän verschätzt sich heftig bei einem langen Ball. Im Zentrum ist da Costa der Nutznießer, nimmt die Kugel aus vollem Lauf an und schießt. Gut für Nürnberg, dass sie einen solchen Klassekeeper wie Raphael Schäfer in den eigenen Reihen haben. Dieser kommt frühzeitig heraus, macht den Winkel spitz und klärt glänzend gegen den Offenbacher Offensivmann.

Offenbach bekommt einfach keine Ruhe ins Spiel. Da ist viel Hektik in den Aktionen, die einzelnen Spielteile stehen nicht auf einer Linie, das Aufbau- harmoniert nicht mit dem Defensivverhalten. Einzelne Entlastungen gibts nur durch die gelegentlichen Eckbälle.

Mal so etwas wie eine Halbchance für den OFC. Haas setzt einen Aufsetzerball per schwierigem Kopfball über den Kasten von Nürnbergs Schlussmann. Dem zuvor ging eine scharf auf den langen Pfosten getretene Ecke.

Nürnberg macht hier das Spiel, hat immer wieder gefährliche Züge in der eigenen Spielweise. Dazu kommen noch die intensiv getretenen Eckbälle durch Mehmet Ekici. Starke Leistung des Bundesligisten in diesem "Hexenkessel" Bieberer Berg.

Damit hat sich das "lange die Null halten" als Offenbacher Devise natürlich auch erledigt.

...und noch eine Ecke für Nürnberg. Wieder wirds gefährlich, doch diesmal eher für den Körper. Juri Judt will an der Strafraumkante die Kugel mit dem Kopf nehmen, doch Steffen Haas tritt ihm voll ins Gesicht. Gefährliches Spiel! Da hätte der Unparteiische durchaus indirekten Freistoß geben können!

Tooor für 1. FC Nürnberg, 0:1 durch Timmy Simons
Und da ist das Tor für den Bundesligisten! Nürnberg führt durch Timmy Simmons. Ekici's Flanke findet Hegeler am Elferpunkt, dessen Kopfball Wulnikowski noch hervorragend parieren kann. Den Abpraller kann Simmons dann über die Linie drücken!

Das Spiel der Gäste wirkt extrem variabel. Sowohl hohe Bälle, als auch Flachpässe zählen zum Repertoire der Nürnberger. Klar, die müssen erstmal ausloten, womit sie gegen die OFC Defensive vermeintlich am besten durchkommen.

Kurz darauf versuchts Nicolas Feldhahn mal mit einem Abschluss aus der Distanz. Raphael Schäfer ist aber hellwach und fängt die Kugel aus der Luft.

Steffen Haas, der alte Schlingel, setzt auf dem linken Flügel einen Hackentrick gegen zwei Nürnberger an, doch Wollscheid setzt nach und erobert den Ball.

Konfusion nach dem Standard: Simmons fällt der Ball vor die Füße, doch der 23er schießt links am Pfosten vorbei.

Ekici!!! Erste gute Möglichkeit des Ex-Münchners. Auf einmal stand er da frei vor Wulnikowski, der rauskam, so den Winkel verkürzte und so aus kurzer Distanz den frühen Rückstand verhindert.

Bissiger Einsatz der Gastgeber im Mittelfeld. Julian Schieber bekommt die Robustheit von Feldhahn ein erstes Mal zu spüren. Aber das reicht noch nicht für eine Karte.

Absoluter geiler Ball über 25 Meter direkt in den Lauf des freistehenden Occéan. Der Goalgetter wird aber noch entscheidend von Wolf am Abschluss gehindert. So wird aus dem Schuss nur ein Schüsschen. Kein Problem für Raphael Schäfer.

Klasse Aktion von Lamprecht. Im Strafraum nimmt er mit der Brust die Kugel an, lässt den Ball dann aber etwas zu weit von sich springen. Judt kann dazwischengehen.

Julian Schieber durchläuft nach einem schönen Pass von Andi Wolf das komplette Mittelfeld und holt schließlich links außen einen ersten Eckball heraus.

Geht ja schonmal gut los: Wolf rutscht an der Seitenlinie aus und es gibt Einwurf für Offenbach. Beim Pass steht Huber aber im Abseits und wird zurückgepfiffen.

Der OFC tritt in weißen Jerseys auf, während die Clubberer in ihrem typischen roten Dress auflaufen.

Und endlich geht es los. Die Protagonisten kommen unter großem Applaus und pathetischer Musik auf den Platz.

1,6 Millionen Euro fließen bei einem heutigen Sieg in die Kassen des triumphierenden Teams. Ein zusätzlicher Anreiz für beide Teams Vollgasfußball vom Allerfeinsten zu präsentieren...

Da haben sich dann scheinbar doch ein paar Fans mehr auf den Weg zum Stadion gemacht. Es staut sich vor dem Bieberer Berg...

Markus Schmidt wird heute als Unparteiischer auflaufen. Der Stuttgarter pfiff schon zwei Partien in der diesjährigen DFB-Pokalsaison...

Dennoch sind die Kickers fürs heutige Duell, trotzt der heimischen Fans, der klare Underdog. Dementsprechend bescheiden formulierte OFC Verteidiger Alex Huber die Ziele vor der Partie: "Möglichst lang die Null halten, dann wird es schwer für den Club" hieß es im Vorfeld. Ein Offensivspektakel dürfen wir daher von den Gastgebern erstmal nicht erwarten.

Der "Glubb" muss ebenfalls momentan schwere Zeiten durchmachen. Nach der sensationellen Leistung in der Mitte der Hinrunde baute das Team von Dieter Hecking nach und nach ab, kassierte in den letzten sieben Spielen ganze fünf Niederlagen (1 Sieg, 1 Remis). So findet man sich im Frankenland mittlerweile auf dem soliden zwölften Tabellenrang wieder.

Der Sieger der Partie trifft übrigens auf Schalke 04. In der sicherlich ausverkauften Veltins-Arena wird es dann am 25. Januar zu einem ganz heißen Tanz kommen. Das ist nicht nur fußballerisch interessant, sondern lässt auch ordentlich die Kassen klingeln. Logisch, dass vor allem Drittligist Offenbach jede Dukate bitter nötig hat.

Um 19.00 Ortszeit kann es dann auch endlich auf dem Bieberer Berg losgehen. Der hessische Gastgeber strebt als Überraschungsteam dass in der Vorrunde Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmudn im Elfmeterschießen rausgekegelt hat heute den nächsten großen Coup an. Das fränkische Erstliga-Team aus Nürnberg soll heute nach dem Gusto der Kickers das nächste willige Opfer sein. Ist der Wunsch Vater des Gedankens, oder ist dies eine realistische Einschätzung? Wir werden es bald sehen!