Deutschland » Bundesliga 2013/2014 » 32. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 0:0

Fazit:
Ein in der ersten Halbzeit unterhaltsamer Kick flachte im zweiten Durchgang mehr und mehr ab, weil beide Teams mit dem Unentschieden leben können. Für Hoffenheim ist der Zug in die Internationalität damit endgültig abgefahren, die Kraichgauer hatten aber ohnehin nur noch eine Minimalchance. Frankfurt dürfte mit dem Punkt nun endgültig die Spielklasse halten, obwohl rein rechnerisch Hamburg morgen keinen Sieg holen darf. Zum ersten Mal fällt damit in dieser Saison mit Beteiligung der Torgaranten Hoffenheim kein Treffer und man kann auf beiden Seiten die Saison in Ruhe ausklingen lassen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Hoffenheim geht noch einmal zaghaft vorne drauf, aber dann hat Meyer ein Erbarmen und gibt diesem Trauerspiel zum Glück keine Nachspielzeit mehr.

So scheint die Partie mit dem verschossenen Elfer und dem Platzverweis doch noch unrühmlich zu Ende. Der Innenverteidiger hat wohl nicht nur in dieser Szene Modeste ein paar Worte mitgegeben, das muss man aber als Profi wegstecken und nicht so reagieren.

Elfmeter verschossen von Roberto Firmino, 1899 Hoffenheim
Trapp macht seinen Fehler wieder gut, ahnt die Ecke, taucht gegen den unplatzierten Schuss ab und hält das Leder in der rechten Ecke!

Elfmeter Hoffenheim! Volland tanzt auf dem Weg in den rechten Strafraum Madlung aus und legt mit ein wenig Glück quer auf Anthony Modeste, der vor Trapp an den Ball kommt und vom Keeper umgeblockt wird. Es ist eine unglückliche Aktion des Schlussmanns, die Entscheidung ist aber vollkommen richtig.

Zunächst machen die Hausherren keine Anstalten, den Ball ins Aus zu spielen, doch Meyer unterbricht letztlich die Partie. Es hagelt Pfiffe von den Rängen, dem Unparteiische bleib aber kaum eine Wahl, weil der Peruaner mitten im Fünfer liegt.

Gelbe Karte für Stephan Schröck (Eintracht Frankfurt)
Plötzlich wird es hier doch noch ein wenig farbiger, eventuell wollte Schiri Meyer aber auch nur eben noch schnell zu seinem Jubiläum kommen. Denn das hier ist die 1000. Verwarnung des einstigen Schiedsrichter des Jahres, der Eingewechselte hat sich den Karton aber nach dem Foul an Modeste auch verdient.

Gelbe Karte für Joselu (Eintracht Frankfurt)
Derweil kommt der Spanier vorne viel zu spät und holt sich den zweiten Karton der Partie ab.

Der pfeilschnelle US-Amerikaner feiert damit sein Debüt für die erste Mannschaft. Er war bis dato nur im U23-Team unterwegs.

Markus Gisdol wird als erster reagieren und beordert Joseph-Claude Gyau an die Seitenlinie.

Auch an der nächsten Szene ist der Stürmer beteiligt, der ja aufgrund der Verletzungen im deutschen Sturm auch noch ganz theoretische Chancen auf die WM hat. Volland steckt zu Anthony Modeste durch, dem aber der erste Kontakt misslingt und den Ball so in die Arme von Trapp stolpert.

Schauen wir kurz auf die anderen Plätze: Aktuell führt Mainz und damit wäre bei diesem Spielstand der Europapokal für die Hausherren auch rechnerisch passé. Derweil reicht der Punkt den Frankfurtern zum Klassenerhalt, wenn Hamburg morgen ins Augsburg nicht gewinnt.

Aus einem Freistoß der Hessen entsteht ein Konter, der aber in einem harmlosen Schüsschen mündet.

Hier muss Johnson passen: Der Außenspieler zieht von rechts den Sechzehner entlang und sucht selbst den Abschluss, obwohl links Modeste völlig frei steht. Der Schuss wird dann geblockt.

Eben musste Joselu noch selbst kurz behandelt werden, hier hält er unnötig gegen Rudy drauf und hat Glück, dass er damit nicht mit dem Karton bedacht wird.

Sejad Salihović fehlt heute, also legt sich David Abraham den Ball 24 Meter vor dem Kasten zurecht, schlenzt aber knapp am linken Pfosten vorbei.

Ohne Wechsel geht es weiter in Sinsheim.

Halbzeitfazit:
Unterhaltsame erste 45 Minuten gehen zu Ende, in denen die Gäste sich im Verlauf die besseren Chancen erspielen konnten. Gleich mehrfach scheiterten die Hessen aus kürzester Distanz und spielten vor allem bei hohen Bällen ihre körperlichen Vorteile aus. Hoffenheim zeigte den üblichen naiven Offensivfußball, tauchte bisher aber zu selten zwingend vor Trapp auf. Bis gleich!

Die letzten Szenen gehören dem Gastgeber, Kevin Trapp fängt eine ungefährliche Flanke ab und danach ist Pause!

Die Hausherren kontern und haben links viel Platz, der Pass landet in der Mitte bei Modeste, der aber dann von Alexander Madlung und Marco Russ hinreichend bearbeitet wird.

Es bleibt kaum Zeit zum durchatmen, auf der Gegenseite kombiniert sich Hoffenheim über links in den Strafraum, Roberto Firmino legt ab auf Rudy und der schlenzt das Leder nur Zentimeter am rechten Lattenkreuz vorbei.

Tranquillo Barnetta ist direkt nach seiner Verletzung in die Kabine durchgegangen, er hat sich wohl eine Zerrung zugezogen. Schröck übernimmt eins zu eins auf der linken Flanke.

Die nächste Unsicherheit des Gastgebers präsentiert Keeper Kevin Trapp, dessen Befreiungsschlag von Meier geblockt wird. Tranquillo Barnetta nimmt das Leder am Sechzehner auf, muss dann aber die vielversprechende Situation abbrechen, weil er sich irgendwie vertritt und humpelnd abdreht.

Das lange Vorspiel hatte die Ausführung jetzt aber nicht unbedingt verdient, Barnettas Hereingabe überfliegt Freund und Feind.

Auch Schiedsrichter Meyer hat wenig zu tun und die Partie absolut im Griff.

Unsortiert können die Kraichgauer aber auch: Bei einer Flanke stehen vier Rote gegen drei Blaue im Sechzehner, doch die Abwehr kann klären. Wohlgemerkt kein Konter, die Unterzahl entsteht bei einem handelsüblichen Angriff aus dem Halbfeld.

Niklas Süle haut über den Ball! Da muss man mehr draus machen! Herdling bringt die Standard aus dem Halbfeld an den linken Pfosten, wo Abraham das Leder völlig frei nochmal per Kopf in die Mitte querlegt. Am Fünfer rutscht der Ball zu dem anderen Innenverteidiger durch, der dann aber ein schönes Luftloch fabriziert.

Alexander Meier hat ganz viel Platz im Mittelfeld und nimmt links Djakpa mit, dem Ivorer verspringt dann aber der Ball.

Der nächste liegt: Andreas Beck bekommt im Luftkampf mit Stefan Aigner den Arm ins Gesicht und der Kapitän muss kurz behandelt werden.

Die Arena ist übrigens ausverkauft, richtig Lärm machen hier aber bislang nur die mitgereisten Frankfurter.

Markus Gisdol gefällt das da unten momentan nicht so und der Coach versucht sich als Dirigent an der Seitenlinie. Derweil wird die nächste Standard der Gäste im Zentrum mit Stürmerfoul zurückgepfiffen. Joselu hat sich aufgestützt.

Frankfurt holt sich in dieser Anfangsphase viele Standards heraus und da müsste der Gastgeber eigentlich verhindern. Denn wie eben schon gesehen haben die Hessen körperliche Vorteile in diesen Szenen.

Madlung tankt sich durch! Bei der anschließenden Ecke ist der Innenverteidiger zwar von drei Abwehrspielern umringt, kommt aber im Gestocher trotzdem zum Abschluss. Am Fünfer spitzelt er den Ball knapp übers Tor.

Ansonsten scheint die Devise der Gäste mittlerweile klar: Man steht tief und lauert auf Konter.

Im Verlauf zeigt Hoffenheim dann, warum man als Spektakel der Liga gilt. Hinten steht man plötzlich reichlich löchrig rum, Aigner passt von rechts flach in den Sechzehner auf den einlaufenden Barnetta, doch ein Hoffenheimer ist noch mit dem langen Bein dazwischen.

In den ersten Minuten jedenfalls geht die Reise deutlich in Richtung Kevin Trapp, die Hausherren kontrollieren Ball und Mittelfeld.

Damit rein in die Partie: Die Hausherren spielen in blau, Frankfurt in rot-schwarzen Leibchen.

Wir dürfen also gespannt sein, ob die letzten Spieltage für beide Teams zum Schaulaufen avancieren oder man sich nach oben oder unten doch noch einmal Hoffnungen oder Gedanken machen muss. Schiedsrichter der Partie ist Florian Meyer, Frank Willenborg und Christoph Bornhorst assistieren an den Seitenlinien.

Auf der Gegenseite setzt Markus Gisdol schon mehr in Bewegung: Andreas Beck kehrt nach seiner Sperre wieder zurück und mit ihm befinden sich vier Akteure in der Startformation, die letzte Woche beim 1:3 in Bremen noch auf der Bank saßen. Die Viererkette kommt mit Beck, dem wiedergenesenen Abraham und Süle fast komplett runderneuert daher und Herdling und Anthony Modeste sollen die Offensive des 4-2-3-1 befeuern.

Personell müssen die Gäste in der Offensive umstellen, weil Pirmin Schwegler angeschlagen nicht von Beginn auflaufen kann. Für ihn rückt Alexander Meier hinter die Doppelspitze des 4-3-3. Wie er mit dem kompromisslosen Offensivfußball des Gegners umgehen will, ließ Armin Veh derweil offen. Mit 4,3 Toren im Schnitt ist dem objektiven Zuschauer bei Spielen mit Beteiligung der Kraichgauer in dieser Saison nämlich immer viel geboten.

Die Saison neigt sich dem Ende und so langsam stehen immer mehr Entscheidungen in allen Teilen der Tabelle an. Auch die heutigen Kontrahenten stehen kurz davor, einen Strich unter die Saison machen. Theoretisch könnte die TSG noch in die Internationalität aufsteigen, man hat aber sieben Zähler Rückstand auf Mainz und auch Augsburg steht noch vor den Sinsheimern. Auf der anderen Seite brauchen die Hessen noch zwei Zähler um rechnerisch dem Abstieg zu entgehen, richtig zittern muss die Eintracht aber nicht mehr.