Ratlosigkeit, Enttäuschung, Wut konnte man in den Gesichtern der argentinischen Fans erkennen, als der Schlusspfiff die 1:3 Niederlage gegen Brasilien besiegelte. Eine Niederlage, die für die Gauchos verheerende Folgen haben könnte. Denn die Mannschaft von Maradonna liegt nur auf dem vierten Tabellenplatz. Gerade zwei magere Punkte beträgt der Vorsprung auf die Verfolger Kolumbien und Ecuador. Ein Sündenbock für die schlechten Leistungen in der Qualifikation wurde schnell ausgemacht. Ausgerechnet Argentiniens Fußballidol Maradonna ist zur Zielscheibe der argentinischen Presse geworden.

Er schaffe es nicht, aus herausragenden Spielern wie Messi, Mascherano oder Maxi Rodriguez eine funktionierende Mannschaft zu formen, ist dort zu lesen und selbst bei den AFA-Funktionären schwindet das Vertrauen in den ehemaligen Ausnahmefußballer: "Bis zum Ende der Partie gegen Paraguay hat er unsere volle Unterstützung. Aber wenn wir verlieren, dann erwarten wir, dass er zur Seite tritt", wird ein ranghoher Funktionär von der argentinischen Zeitung "Critica" zitiert. Kein einfacher Gang für Maradonna, der aber trotzdem weiter Optimismus versprüht: "Wir müssen weitermachen, wir dürfen uns nicht aufgeben, und wir fahren nach Paraguay mit dem Wissen, dass wir es schaffen können."

Ausgerechnet gegen die starken Paraguayer soll der Albiceleste also die Wende gelingen. Dabei könnte die Mannschaft um den Dortmunder Nelson Valdez mit einem Sieg bereits frühzeitig das Ticket für Südafrika buchen und wird daher besonders motiviert zur Sache gehen. Und ein bisschen Schadenfreude ist bei den Spielern der Albirrojas natürlich auch dabei, wenn heute tatsächlich gegen Argentinien gewonnen werden sollte: "Es wäre ein besonderes Vergnügen, wenn wir ausgerechnet gegen Maradona und Messi die Qualifikation unter Dach und Fach bringen", sagten Paraguays Verteidiger Claudio Morel und Julio Caceres vor der Begegnung.