05.04.2009 20:00 Uhr

Heimkomplex gegen Krisenangst

Erst wenige Wochen ist es her, da musste sich der 1. FC Köln gegen den Erzrivalen aus Gladbach geschlagen geben. Doch der Fußball ist schnellebig, und so haben die Geißböcke die Chance, im nächsten rheinischen Derby alles wieder gut zu machen: Köln empfängt Bayer Leverkusen. Was in den vergangenen Jahren oft eine Veranstaltung der Kategorie "klein gegen groß" war, entpuppt sich plötzlich als ein Duell auf Augenhöhe. Noch vor wenigen Wochen schien genau das ausgeschlossen zu sein, zu weit enteilt war Bayer durch seine starke Vorrunde. Aber die Leverkusener brachen ein, Köln dagegen bekam die Kurve und so geht es in diesem Derby schon beinahe um die Vorherrschaft am Rhein!


Köln aus dem Gröbsten raus


Der FC kann diesem Spiel eigentlich in vollkommen gelassen entgegen sehen. Die Geißböcke gewannen ihre letzte Partie vor der Spielpause in Cottbus. Sie spielten schlecht, erarbeiteten sich nicht eine einzige wirklich gute Chance. Aber sie gewannen dieses immens wichtige Spiel und liegen nun mit zehn Punkten Polster auf die Abstiegsränge im gesicherten Mittelfeld. Nachdem das Problem Abstiegskampf also vorerst erledigt ist, kann sich die Mannschaft von Christoph Daum auf die nächste Baustelle konzentrieren. Und die lautet: Heimkomplex. Am 7. November des vergangenen Jahres besiegten die Kölner Hannover 96 vor heimischer Kulisse. Es sollte bis heute der letzte Dreier bleiben!

Eng verknüpft mit der Kölner Beinahe-Talfahrt ist der Name Milivoje Novakovic. Der Alleinunterhalter der Geißböcke im Sturm hatte fünf Spiele lang nicht getroffen - und wenn der Kölner Kapitän Ladehemmung hat, dann hackt es in der ganzen Mannschaft. Zuletzt aber sicherte der slowenische Nationalspieler den Geißböcken quasi im Alleingang den Sieg in Cottbus und ist guter Dinge, auch die Leverkusener Abwehr überwinden zu können.


Stoppt Bayer den freien Fall?


Deutlich dickere Luft als in der Domstadt herrscht derzeit auf der anderen Seite des Rheines. Denn in Leverkusen ging es binnen zwei Monaten ganz steil bergab: Setzte die Werkself Anfang Februar mit einem 4:1 in Sinsheim noch ein ganz dickes Ausrufezeichen, so stehen heute nur noch Fragezeichen in den Gesichtern der Verantwortlichen. Die Bilanz der Leverkusener im Jahr 2009 kann man nur als verheerend bezeichnen. Der Sieg gegen Hoffenheim blieb nämlich der einzige, ansonsten gabs nur drei Unentschieden - aber bereits vier Pleiten! Leverkusen büßte in wenigen Wochen fast alle Chancen auf das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs ein. Es rumort ein wenig rund um die Baustelle BayArena, erstmals wird im Umfeld auch Trainer Labbadia leise in Frage gestellt.

In dieser prekären Situation würde Bayer ein Sieg beim hassgeliebten FC Köln natürlich richtig gut schmecken. Dabei helfen können wird wohl Nationalkeeper Adler. Er laboriert zwar immer noch mit seiner Armverletzung, wird aber wohl rechtzeitig fit. Ebense kehrten die Stammkräfte Manuel Friedrich und Arturo Vidal ins Training zurück, ob sie schon zum Einsatz kommen können steht noch nicht fest. Doch egal, wer für Bayer auflaufen wird: Man hat in der Spielpause alle Uhren auf Null gestellt und will endlich die Wende schaffen. Die Marschrichtung gibt Labbadia aus: "Es gab schon Situationen, in denen wir bessere Ergebnisse und mehr Selbstvertrauen gehabt haben, nun brauchen wir wieder ein Erfolgserlebnis." - Joshka -

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