23.02.2013 18:30 Uhr

96 holt durch 5:1-Sieg im Nordderby gegen HSV auf

Hannover (dpa) - Hannover 96 darf von einer Rückkehr ins internationale Geschäft träumen. Rund 42 Stunden nach dem Aus in der Europa League feierten die Niedersachsen im 50. Nordderby der Fußball-Bundesliga einen berauschenden 5:1 (3:1)-Sieg gegen den Hamburger SV und hielten so den Anschluss.

Die Hamburger um den schwachen Torwart René Adler verpassten den Sprung auf Platz fünf der Tabelle und haben nur noch einen Punkt Vorsprung auf 96. Hannovers Fans bejubelten die Tore von Mame Diouf (7. Minute), Szabolcs Huszti (39./Foulelfmeter), Didier Ya Konan (45./68.) und Mohammed Abdellaoue (85.). Für die enttäuschenden Hamburger traf vor 49 000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena nur Rafael van der Vaart (13./Foulelfmeter) ins Netz.

Die beiden Nord-Rivalen zeigten eine nur anfangs abwechslungsreiche Partie mit viel Einsatz und klaren Vorteilen für die Gastgeber. Trotz des kräftezehrenden Matches gegen das Millionen-Team von Anschi Machatschkala am Donnerstag war Hannover von Beginn an aktiver. 96 spielte mutig nach vorne und wurde dafür belohnt.

Die Hamburger, die zum zweiten Mal hintereinander gegen ein Team antraten, das zwei Tage zuvor in der Europa League gespielt hatte, konnte den vermeintlichen Vorteil nicht nutzen. Viel zu passiv trat der Gast aus der Hansestadt auf. Zu zögerlich war das Offensivspiel, und in der Defensive konnten sie froh sein, dass Diouf seine vielen Chancen vergab.

Gegen den Nachbarn aus dem Norden gelang es 96, wie gegen das russische Team druckvoll aufzutreten. Im Gegensatz zum Zwischenrunden-Aus nutzte Hannover jedoch die ersten Torchancen. Diouf verwandelte zunächst eine Ecke von Huszti mit einem schönen Kopfballtor, ehe der ungarische Mittelfeldspieler einen Elfmeter selber sicher verwandelte und danach verletzt ausschied. Davon ließ sich Hannover ebenso wenig schocken wie durch den zwischenzeitlichen Ausgleich durch van der Vaarts sicher verwandelten Strafstoß nach Foul von Johan Djourou gegen den heranstürmenden Dennis Aogo. Ya Konan traf noch vor der Pause mit einem Fernschuss. Später schoss der Ivorer aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Konstantin Rausch ein.

René Adler, der nach überstandener Bauchmuskelzerrung wieder ins Tor der Hamburger zurückgekehrt war, erlebte einen unruhigen Nachmittag und zeigte einige Schwächen. Im Duell mit Ron-Robert Zieler, Konkurrent im Kampf um einen Platz in der Nationalmannschaft, war er klar nur der Zweitbeste.

Bei der 96-Führung sah Adler nicht gut aus, weil Diouf im Fünfmeterraum einköpfen durfte, und zeigte zudem fußballerische Schwächen nach Rückpässen. Stark war, wie er bei Dioufs zweiter Chance (19.) rettete, ehe er einen Elfmeter gegen den heranstürmenden Sergio da Silva Pinto verursachte und froh sein musste, dass Schiedsrichter Kurt Kircher keine Karte zog. Und auch beim Fernschuss von Ya Konan sah der weit vor dem Tor stehende Adler nicht gut aus. Zieler hatte deutlich weniger zu tun, blieb dabei ohne Patzer und glänzte unter anderem bei einer Chance von van der Vaart (64.).

Der HSV, in den vergangenen Jahren vom Nordrivalen deutlich abgehängt und zuletzt 2007 in Hannover siegreich, spielte mutlos. Den stürmischen Bemühungen der Gastgeber hatten die Hamburger zu wenig entgegenzusetzen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 36,2 - 63,8

Torschüsse: 13 - 23

gew. Zweikämpfe in %: 39,8 - 60,2

Fouls: 16 - 13

Ecken: 4 - 6

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