27.01.2013 18:30 Uhr

HSV gewinnt 97. Bundesliga-Nordderby gegen Bremen

Hamburg (dpa) - Mit einem Sieg im 97. Bundesliga-Nordderby hat der Hamburger SV die Europacup-Plätze wieder ins Visier genommen.

Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink kam gegen Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga zu einem 3:2 (1:1) und liegt als Tabellenneunter nur noch einen Zähler hinter dem sechstplatzierten FC Schalke 04. Die Bremer waren durch Assani Lukimya in Führung gegangen (9. Minute), doch Heung-Min Son (22.), Dennis Aogo (46.) und Artjoms Rudnevs (52.) drehten für den HSV das Spiel. Der Werder-Anschlusstreffer durch Sokratis Papastathopoulos (55.) war zu wenig.

Die Bremer Clemens Fritz (80.) und Marko Arnautovic (90.) sahen Gelb-Rote Karten. Werder liegt mit 22 Punkten auf Platz zwölf. Zugleich beendete der HSV die jüngste Pleitenserie gegen den Rivalen von der Weser und vermieste Bremens Trainer Thomas Schaaf dessen 50. Duell gegen die Hamburger.

Das 98. Bundesligaduell der beiden Nordclubs gehörte nach ziemlich rumpligen 45 Minuten erst nach dem Seitenwechsel zu den ansehnlichen. Viele Abspielfehler auf einem vom Regen und Schneeregen aufgeweichtem Platz prägten zunächst das Bild vor rund 54 758 Zuschauern, vor allem HSV-Spielmacher Rafael von der Vaart tat sich unter Bewachung des Bremers Fritz schwer. Die Gäste kamen mit den widrigen Bedingungen anfangs besser zurecht, in den Zweikämpfen agierten sie giftiger.

Der Führungstreffer war dann nicht unverdient, wenn auch etwas glücklich: Eine Flanke von Aleksandar Ignjovski bugsierte Lukimya mit dem Hinterkopf an den Innenpfosten und über die Linie. Für den im Sommer aus Düsseldorf gekommenen Kongolesen, der auf den Afrika-Cup verzichtet, war es das erste Saisontor im fünften Startelf-Einsatz.

Die personellen Vorzeichen für die Bremer waren alles andere als erfolgsversprechend: Aaron Hunt hätte nach überstandener Grippe auflaufen sollen, muskuläre Problem zwangen den 26-Jährigen dann aber doch in die Zuschauerrolle. Arnautovic - beim blamablen 0:5 zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund gelb-gesperrt - litt unter der Woche an Magen-Darm-Problemen und saß zunächst auf der Bank.

Von dort sah der Werder-Torjäger, wie sich die Hamburger zurück ins Match kämpften - und dank Son sowie einem alles andere als überragenden Bremer Schlussmann Sebastian Mielitz zum Ausgleich kamen. Nach einem sehenswerten Dribbling gegen den schwachen Theodor Gebre Selassie drosch der Koreaner den Ball in den Winkel und jubelte nach zweimonatiger Durststrecke über sein siebtes Saisontor.

Hatte beim 1:1 noch Mielitz «geholfen», durften sich die Gastgeber nach der Pause auch beim Schiedsrichtergespann um Thorsten Kinhöfer bedanken. Zunächst übersahen die Unparteiischen ein Handspiel von Aogo, der beim Führungstreffer den Ball im Strafraum mit dem Oberarm führte - 24 Sekunden waren da im zweiten Durchgang gerade gespielt. Den Nationalspieler gelang im 117. Spiel sein erstes Tor für den HSV.

Kurz darauf stand Rudnevs bei einem Aogo-Pass wohl ganz knapp im Abseits, ehe er zum 3:1 vollstreckte. Spätestens zu dem Zeitpunkt hatte sich aus dem mauen Kick der ersten 45 Minuten ein unterhaltsames Match entwickelt, bei dem der bisher so starke Hamburger Schlussmann René Adler mit einem üblen Patzer für zusätzliche Spannung sorgte. Ein keineswegs scharfer Schuss von Sokratis von der Strafraumgrenze flutschte unter dem Körper des Nationalkeepers durch.

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