11.06.2006 18:00 Uhr

WM-Comeback der Niederlande geglückt - 1:0-Sieg

Leipzig (dpa) - Angeführt vom überragenden Arjen Robben hat die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ein gelungenes Comeback auf der WM-Bühne gefeiert.

Acht Jahre nach dem bitteren Halbfinal-Aus bei der Weltmeisterschaft in Frankreich und vier Jahre nach der verpassten Qualifikation für die Endrunde in Asien meldete sich das «Oranje»-Team mit einem 1:0-Auftaktsieg gegen Serbien-Montenegro zurück.

Robben erzielte vor 37 216 Zuschauern in Leipzig in der 18. Minute das Tor des Tages, der 22 Jahre alte Stürmer vom FC Chelsea London war aber auch sonst Dreh- und Angelpunkt in der Mannschaft von Trainer Marco van Basten. Er brachte die in der Qualifikation mit nur einem Gegentor bestechende Defensive des Zwei-Nationen-Teams Serbien-Montenegro ein ums andere Mal in Verlegenheit. Bestnoten verdiente sich auch der deutsche Schiedsrichter Markus Merk aus Otterbach.

Während der Europameister von 1988 mit den ersten drei Punkten in der schweren Gruppe C wie tags zuvor auch Argentinien bereits den Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale gelegt hat, geht es für Serbien-Montenegro in Gelsenkirchen gegen Argentinien bereits um Alles oder Nichts. Die Niederländer messen sich im zweiten Spiel in Stuttgart mit der Elfenbeinküste.

Mit der Marschrichtung totale Offensive schickte Van Basten bei seinem WM-Debüt als Trainer ein Team der internationalen Extraklasse ins Rennen. Im Mittelfeld führte Wesley Sneijder von Ajax Amsterdam Regie. Den Angriff bildete eine «englische» Sturmreihe mit Robben, dem bei Manchester United in Ungnade gefallenen Ruud van Nistelrooy und Robin van Persie vom FC Arsenal. Und die hatte das serbische Abwehrbollwerk um den Schalker Bundesliga-Profi Mladen Krstajic schnell geknackt. Van Persie verlängerte einen langen Pass von Mark van Bommel auf den lauernden Robben, der den herauslaufenden Torwart Dragoslav Jevric mit einem überlegten Flachschuss überwand.

Die Führung nach einem vorsichtigen Beginn löste die Fesseln. Die Niederländer wurden sicherer, sie ließen den Ball durch ihre Reihen laufen und setzten immer wieder geschickt den glänzend aufgelegten Robben in Szene. In der 22. Minute prüfte er Jevric - den einzigen Montenegriner im Team - mit einem Linksschuss aus 20 Metern. Dass er auch mit rechts schießen kann, bewies er in der 37. Minute. Doch sein Flachschuss aus 18 Metern strich haarscharf am Pfosten vorbei.

Die Balkan-Kicker erspielten sich vor allem über die anfällige rechte Seite der Niederländer einige gute Chancen, doch Robbens Gegenspieler Nenad Djordjevic war der Verzweiflung nahe. Trainer Ilija Petkovic wechselte den Wackelkandidaten noch vor der Pause aus und brachte den offensiv ausgerichteten Ognjen Koroman, der sich mit einem satten Linksschuss aus 16 Metern gleich gut einführte (45.+2).

Auch in der zweiten Halbzeit gaben sich die diesmal ganz in Weiß spielenden «Blauen» nicht auf, doch sie agierten zu schwach im Abschluss. Fast wäre Koroman aber noch der Ausgleich geglückt. Seinen tückischen Aufsetzer aus 16 Metern hielt Torhüter Edwin van der Sar erst im Nachfassen (71.). Auch der eingewechselte Stuttgarter Bundesliga-Profis Danijel Ljuboja konnte nichts mehr ausrichten. Auch der Hamburger Khalid Boulahrouz kam noch zu einem Kurzeinsatz, während sein Clubkamerad Rafael van der Vaart auf der Bank schmorte.

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