05.11.2005 18:30 Uhr

Ernst meldet sich bei 3:0 gegen Duisburg zurück

Gelsenkirchen (dpa) - Fabian Ernst kann wieder lachen. Der zuletzt gescholtene Fußball-Nationalspieler des FC Schalke 04 hat seine längere Schaffenskrise überwunden und sich mit einer starken Vorstellung beim 3:0 (1:0) gegen den MSV Duisburg zurückgemeldet.

Damit hat sich Ernst auch wieder für einen Einsatz in der DFB-Elf empfohlen. Trainer Ralf Rangnick war voll des Lobes über den 26-Jährigen, der erstmals seit dem 1:1 gegen Bayern München am 15. Oktober in der Schalker Bundesliga- Startelf stand. «Er hat wieder die Leistung gebracht, die wir uns von ihm wünschen. Fabian war für mich der auffälligste und beste Mann auf dem Platz», sagte Rangnick, der seinem Schützling nach einem längeren Gespräch eine zweiwöchige Auszeit gegönnt hatte.

«Wir wussten, dass es bei ihm mit Weiterspielen nicht getan war. Also haben wir ihn aus den Spielen rausgenommen, einen Trainingsplan mit ihm abgestimmt, ihn aber sonst in Ruhe gelassen. Die Pause hat ihm gut getan», befand Rangnick, der Ernst für den gesperrten Christan Poulsen ins defensive Mittelfeld beorderte. Dort zeigte der Ex-Bremer die gewohnte Übersicht, war zweikampfstärkster Spieler, wirkte körperlich frischer und geistig beweglicher als zuletzt. «Ich habe mich schon vor dem Champions-League-Spiel gegen Fenerbahce besser gefühlt», bestätigte der Profi, der ein ähnliches Tief zuvor nie erlebte. «Es hat mir das Feuer gefehlt.»

Mit Sonderschichten holte sich der durch Confed-Cup und Liga-Pokal im Sommer extrem belastete Spieler die notwendige Fitness zurück, arbeitete sowohl im Ausdauer- wie im Schnelligkeitsbereich, um die Defizite auszumerzen. Mit Erfolg. Seine Leistung gegen den MSV aber wollte er nicht überbewerten. «Ich habe meine Aufgabe gut erledigt.»

Den Sieg nach drei Spielen ohne «Dreier» schrieb er dem gesamten Team zu. «Wir treten wieder als Einheit auf. Jeder kämpft nun für den anderen. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden. Die nächsten Gegner können kommen», meinte Ernst. Nun freut er sich auch wieder auf die Nationalelf und hofft, in Paris gegen Frankreich eine neue Chance zu erhalten. Beim Länderspiel gegen China war er zuletzt zwar dabei, wurde von Jürgen Klinsmann aber nicht eingesetzt. «Der Bundestrainer hatte zuvor mit mir gesprochen. Er hatte Verständnis für meine Situation und hat mir den Rücken gestärkt.»

Nicht nur Ernst blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft, auch Kevin Kuranyi zeigt ansteigende Form. Bereits beim 2:0 gegen Fenerbahce in der Champions League vor vier Tagen erzielte er die Führung, gegen Duisburg gelang ihm erneut das wichtige 1:0 (13.). Danach erarbeitete sich der Nationalstürmer weitere Chancen, konnte sie aber nicht nutzen. «Ich wollte unbedingt ein Tor machen, war dann aber zu unkonzentriert im Abschluss», sagte Kuranyi selbstkritisch. Die beiden übrigen Tore zum Pflichtsieg steuerten der unglückliche Alexander Meyer (67.) per Eigentor und Dario Rodriguez (86.) bei.

Die Duisburger, die zuletzt vor elf Jahren auf Schalke gewannen, blieben auch im sechsten Auswärtsspiel ohne Sieg. Mehr als drei Chancen von Abdelaziz Ahanfouf, der zwei Mal am guten Frank-Rost- Ersatz Christofer Heimeroth und einmal an der Latte scheiterte, sprangen für den spielerisch limitierten Aufsteiger nicht heraus. Dennoch sah Trainer Norbert Meier im Vergleich zum 0:4 bei Bayern München eine klare Steigerung: «Da waren wir 90 Minuten unterlegen. Heute war es ein anderer MSV. Das gibt Hoffnung.»

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