22.06.2002 11:30 Uhr

Der Traum geht weiter - Gastgeber Südkorea erreicht mit einem 5:3 im Elfmeterschießen gegen Spanien das WM-Halbfinale

Die 42.114 Zuschauer im ausverkauften 'World Cup Stadium' in Gwangju sahen in einem an Höhepunkten armen Spiel zwar keinen guten Fußball, aber doch 120 Minuten Spannung und einen Elfmeterkrimi zum Abschluß. Die Gastgeber um den niederländischen Trainer und nunmehr Volkshelden Guus Hiddink zeigten zwar ihr bisher schwächstes WM-Spiel und auch die ansonsten enthusiatisch feiernden Fans hielten sich höflich zurück, doch am Ende ging Alles in einem roten Jubelmeer unter. Die Spaniern trauerten nach der Partie weniger den eigenen Möglichkeiten hinterher, Chancen waren in dem Spiel ohnehin Mangelware, sondern haderten mit dem Schiedsrichtergespann, dass zwei reguläre Tore der Camacho-Elf nicht anerkennen wollte.

Die erste Halbzeit gehörte zu dem schlechtesten Fußball, der bei dieser WM gezeigt wurde. Spanien war zwar bemüht, aber einfallslos. Den Südkoreanern schien nach ihren letzten so laufstarken und einsatzfreudigen Partien die Luft zu fehlen, so dass für beide Seiten keine Szene zu notieren war, der man auch nur annährend Torgefahr hätte nachsagen können.

Nach dem Wechsel erhöhten die Iberer den Druck und trafen schon in der 49. Minute zum ersten Mal das gegnerische Tor. Der ägyptische Schiedsrichter Gamal Ghandour verweigerte dem Treffer aber aufgrund eines angeblichen Stürmerfouls die Anerkennung. Die Spanier hatten in den letzten 40 Minuten der regulären Spielzeit die größeren Spielanteile, kamen aber nicht mehr entscheidend in den koreanischen Strafraum.

Auch die Verlängerung begann mit einem Paukenschlag der Camacho-Truppe: Ein Kopfball von Morientes konnte vom südkoreanischen Torhüter Woon-Jae Lee nicht pariert werden. Aber auch diesmal zählte der eigentlich korrekte Treffer nicht. Linienrichter Michael Rangoonath hatte die Joaquin-Flanke fälschlicherweise im Aus gesehen. Ansonsten verlief auch die Verlängerung - von einem Pfostentreffer durch Morientes abgesehen - wenig aufregend.

Die ersten sieben Protagonisten des Elfmeterschießens trafen sicher, bis der ansonsten zu den besten Spielern auf dem Feld zählende Joaquin antrat und mit seinem schwachen Schuß an Woon-Jae Lee scheiterte. Da danach Abwehrchef Myung-Bo Hong für die Gastgeber traf, war das Spiel entschieden, Südkorea hatte 5:3 gewonnen.

Allerdings wird es die Hiddink-Elf am Dienstag schwer haben, mit der gezeigten Leistung im Halbfinale gegen Rudi Völler und sein Team zu bestehen. Vor allen Dingen das kopfballschwache Zweikampfverhalten der Defensivabteilung dürfte ein gefundenes Fressen für den fünfmaligen Torschützen Miroslav Klose werden.

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