21.06.2002 16:30 Uhr

10 starke Minuten reichten aus - Die DFB-Elf kommt im Schongang zum 1:0-Sieg gegen die USA und zieht ins WM-Halbfinale ein

37.337 Zuschauer im koreanischen Ulsan (Munsu Football Stadium) sahen ein ähnliches Spiel der Deutschen wie gegen Paraguay. Im Spielaufbau zurückhaltend und mit vorsichtigem Offensivdrang überließ man dem Gegner über weite Strecken der Partie die Initiative. Mit starken zehn Minuten erzwang man den Führungstreffer, zeigte ansonsten aber wenig. Im Gegensatz zum Achtelfinale fiel der Siegtreffer allerdings schon in der Schlußphase der ersten und nicht der zweiten Halbzeit.

Die Mannen von Coach Bruce Arena spielten zwar mit einer defensiven Aufstellung, bemühten sich aber von der ersten Minute an, die DFB-Elf frühzeitig zu stören und Ballack und Co. gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Und die Völler-Elf tat ihr den Gefallen, ohne kreative Ideen, ging nur durch Standardsituationen Gefahr für den amerikanischen Kasten aus. Das US-Team kam vor allem durch den starken Landon Donovan immer wieder zu guten Tormöglichkeiten, bei denen Oliver Kahn wiederholt seine Extraklasse unter Beweis stellen mußte. Ab der 35. Spielminute kam Deutschland besser ins Spiel. Nach einem Ziege-Freistoß sorgte Michael Ballack per Kopf aus acht Metern für die etwas unverdiente Führung (39.). Die Arena-Elf wirkte konsterniert und Frings, Ballack und Neuville sorgten für zunehmenden Druck. In der 43. Spielminute hatte Miroslav Klose sogar die 2:0 Führung auf der Stirn, doch sein Kopfball klatschte nur an den rechten Pfosten.

Nach der Pause war die USA weiter bemüht, Deutschland konzentrierte sich nur noch darauf, hinten möglichst sicher zu stehen und Nichts mehr zu riskieren. Arena brachte zwar mit Clint Mathis einen weiteren Stürmer, doch der von den Bayern umworbenen Angreifer konnte seinem Team nicht mehr entscheidend helfen. Die Partie hatten die Amerikaner zwar weiterhin fest im Griff, zu sehenswerten Torraumszenen kamen sie aber nicht mehr. In der Schlußphase hätte die deutsche Elf bei gefährlichen Kontern sogar die Führung ausbauen können. Aber sowohl Neuville als auch der eingewechselte Bierhoff blieben ohne Torerfolg.

Letztendlich zählt nur das Weiterkommen. Bitter für die USA, die ihren Chancen aus der ersten Hälfte bestimmt noch lange nachtrauern werden. Sollte aber Oliver Kahn seine Weltklasse-WM weiter fortsetzen, dann dürfte es der Völler-Elf egal sein, ob morgen Spanien oder Südkorea gewinnt und dann im Halbfinale wartet. Mit der Fähigkeit, auch ohne spielerische Glanzlichter zu setzen Weltmeister zu werden, hat die DFB-Elf auch schon 1990 in Italien triumphiert.

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