15.06.2002 11:30 Uhr

Deutschland ist im Viertelfinale - Ein Tor in der 88. Minute reicht, um gegen Paraguay in die nächste Runde einzuziehen

Vor der mageren Kulisse von 25.176 Zuschauern im 'Jeju World Cup Stadium' (Seogwipo, Japan) reichte der deutschen Natinalelf ein spätes Tor von Oliver Neuville, um gegen Paraguay mit 1:0 als Sieger vom Platz zu gehen! Beide Teams spielten einen langweiligen Fußball. Paraguay kam nur in der ersten Hälfte zu vereinzelten Chancen. Die Völler-Elf wirkte zwar bemüht, aber über weite Strecken zu harmlos!

Die von Trainer Cesare Maldini sehr defensiv eingestellten Paraguayer schienen von Beginn an auf ein Elfmeterschießen aus zu sein. Ohne eigene Offensivbemühungen machten sie in der eigenen Hälfte die Räume eng und ließen so dem deutschen Angriffsspiel kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Zwar konnte der Neu-Münchner Michael Ballack, dessen Einsatz aufgrund einer Verletzung lange fraglich war, von Beginn an spielen, doch kreative Ideen kamen dadurch kaum in den deutschen Spielaufbau. Auch Neuville, der dank seiner technischen Vorteile den Vorzug vor Carsten Jancker erhalten hatte, brachte zunächst wenig frischen Wind. So waren es die Paraguayer, die in der Schlußpahse der ersten Halbzeit zu den zwingenderen Chancen kamen. Ein Mal verzog Celso Ayala alleine im Strafraum, ein anderes Mal mußte Geburtstagskind Oliver Kahn sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuß von Jorge Luis Campos zu parieren.

Rudi Völler nutzte die Pause, um das Spiel seiner Mannschaft umzustellen. Für den nach seiner dreimonatigen Verletzungspause noch ohne Bidung zu den Nebenmännern agierende Marco Rehmer kam der 22-jährige Sebastian Kehl. Der Dortmunder spielte als Abwehrchef zwischen Linke und Metzelder, wieder in der gewohnten Dreierkette, Frings verstärkte das defensive Mittelfeld. Durch diese taktische Neuausrichtung konnte sich die DFB-Elf immer wieder ein Übergewicht im Mittelfeld erarbeiten und kam nun häufiger zu Torchancen. Olli Kahn wurde im zweiten Spielabschnitt kaum noch geprüft - Paraguay verteidigte mit elf Spielern. Schließlich dauerte es bis zur 88. Minute, als der starke Frings ein Kopfballduell auf dem rechten Flügel gewann und Schneider eine präzise Flanke auf seinen Leverkusener Mannschaftskollegen Oliver Neuville spielen konnte. Der kleine Außenstürmer hatte keine Probleme, den Ball aus sechs Metern am leicht übergewichtigen Keeper Chilavert vorbei zu schießen - der erlösende Siegtreffer.

In der Schlußminute sah der frustrierte paraguayische Spielmacher Roberto Acuna nach einer Tätlichkeit gegen Michael Ballack noch die rote Karte. Eine richtige Entscheidung des guten Schiedsrichters Carlos Batres aus Guatemala.

Die deutsche Nationalmannschaft hat nun sechs Tage Zeit, sich auf das Viertelfinale gegen den Sieger der Begegnung Mexiko:USA vorzubereiten. Die beiden Nationen des CONCACAF treffen am Montag um 08:30 Uhr im koreanischen Jeonju aufeinander. Die US-Amerikaner haben nur in der Auftaktpartie gegen Portugal überzeugt, Mexiko hingegen die Italien-Gruppe gewonnen.

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