Mit einem Rekordsieg bedankten sich die Kicker von der 'Grünen Insel' bei den knapp 10.000 mitgereisten Anhängern unter den 65.320 Zuschauern im 'International Sports Stadium' von Yokohama. Dabei bot das Team von Trainer Mick McCarthy alles andere als Spitzenfußball. Eine durchschnittliche Leistung reichte gegen zwar bemühte aber harmlose Saudi-Arabier aus, um zum ersten Mal in der irischen WM-Geschichte (bis zu diesem Spiel elf Partien) mehr als einen Treffer in einem Spiel zu erzielen.

Die Iren starteten engagiert, konnten die 'Wüstensöhne' aber kaum unter Druck setzen. Eher überraschend fiel in der 7. Minute das 1:0. Robbie Keane sorgte mit einem sehenswerten Seitfallzieher zum ersten Mal für Stimmung im weiten Rund. Danach zog sich die McCarthy-Elf ob ihrer Führung zurück und beschränkte sich darauf, hinten die 'Schotten dicht' zu machen. Saudi-Arabien spielte zwar gefällig, konnte sich aber gegen das irische Abwehrbollwerk keine ernsthafte Torchance heraus spielen. Strafraumszenen blieben Mangelware.

Im zweiten Spielabschnitt wurde das Niveau nicht besser. Irland wartete weiter ab und Saudi-Arabien war nicht in der Lage, das pomadige Spiel der Iren zu bestrafen. Bezeichnenderweise benötigten die Iren eine Standardsituation, um das nächste Tor zu erzielen. Nach einem Staunton-Freistoß aus 25 Metern nutzte Gary Breen einen Stellungsfehler in der saudischen Hintermannschaft eiskalt aus (61.). Das reichte den irischen Anhängern auf der Tribüne, um endgültig mit der Feier anzufangen, unabhängig davon, dass ihre Spieler wieder jede Offensivbemühung einstellten. Trotzdem kamen sie in der Schlußphase noch zu ihrem dritten Treffer: Ein harmloser Schuß von Damien Duff glitt Keeper Mohammed Al-Deayea durch die Arme (87.).

Saudi-Arabien verabschiedet sich mit der schlechtesten Bilanz aller Teilnehmer (bisher) aus Japan (0 Punkte, 0:12 Tore). Irland hat sich für das Achtelfinale qualifiziert, dürfte aber mit der gezeigten Leistung keine Chance gegen Spanien haben - aber bei dieser WM ist jede Überraschung möglich.