12.06.2002 16:30 Uhr

So werden (Fußball-)Helden geboren - Paraguay schlägt Slowenien mit 3:1 und zieht sensationell ins Achtelfinale ein

Etwas mehr als 30.000 Zuschauer im 'Jeju World Cup Stadium' im japanischen Seogwipo sahen über weite Strecken eine schwache Begegnung, die ab der 65. Minute aber an Dramatik kaum noch zu überbieten war. Paraguay bog einen 0:1 Rückstand in Unterzahl noch zu einem 3:1 um und wird damit der Gegner der DFB-Elf im Achtelfinale.

Die Paraguayer, trainiert von dem erfahrenen Italiener Cesare Maldini, hatten nicht gerade eine ideale Ausgangssituation: Ihnen war zwar anzusehen, dass sie zumindest ihren Teil zu einem Weiterkommen beisteuern wollten, zugleich waren sie aber auf einen Sieg Spaniens gegen Südafrika angewiesen. Trotzdem starteten die Südamerikaner hochmotiviert. Mladen Dabanovic im Tor der Slowenen bekam alle Hände voll zu tun. Vor allem der junge Bayernstürmer Roque Santa Cruz sorgte wieder für viel Wirbel. In der 22. Minute schienen dann alle Achtelfinalträume zu zerplatzen. Der für den FC Porto spielende Carlos Paredes bekam nach seinem zweiten groben Foulspiel zu Recht die gelb-rote Karte. Die Slowenen bekamen das Spiel in den Griff und Paraguay ergab sich seinem Schicksal. Folgerichtig gingen die Osteuropäer nach einem sehenswerten Solo von Acimovic in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung.

Nach der Pause flachte das Spiel komplett ab. Paraguay bot 20 Minuten lang den schlechtesten Fußball dieser WM. Eine tolle Einzelleistung des gerade eingewechselten Nelson Cuevas brachte in der 66. Minute überraschend den Ausgleich. Maldinis Team witterte nochmal Morgenluft und wurde sieben Minuten später durch den ebenfalls eingewechselten Jorge Luis Campos belohnt - 2:1. In der Folgezeit kamen die Slowenen kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte heraus. Schließlich war es in der 84. Minute erneut der 22-jährige Cuevas, der den so wichtigen 3:1-Führungstreffer erzielte. Drei Minuten vorher wurde Sloweniens Nastja Ceh nach groben Foulspiel verdient vom sicheren Unparteischen Felipe Ramos Rizo des Feldes verwiesen.

Mit der dargebotenenen Leistung, die außer in den letzten 30 Minuten einer Weltmeisterschaft nicht wert war, wird es für Paraguay schwer werden, gegen die deutsche Natinalelf im Achtelfinale zu bestehen. Zumal der ehemalige Welttorhüter und Paradiesvogel José Luis Chilavert beim Herauslaufen eklatante Schwächen offenbarte. Hinzu kommt, dass der neue Fußball-Held und zweifache Torschütze Nelson Cuevas in der Schlußphase verletzt ausgewechselt wurde. Sein Einsatz am Samstag ist fraglich!

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