02.12.2012 19:00 Uhr

Respekt hat Austria vor Salzburgs Finanzkraft

Selbst mit einem Sieg der Austria am Sonntag im Schlager der Bundesliga und acht Punkten Vorsprung wäre das Titelrennen noch lange nicht vorentschieden. Zu groß ist der Respekt der Wiener vor den finanziellen Ressourcen, die Meister FC Salzburg zur Verfügung stehen. Neue Kräfte wollen die Bullen im Winter aber vor allem von der eigenen Verletztenliste rekrutieren.


Als Herbstmeister steht die Austria bereits vor der 18. Runde fest. Die Violetten halten bei 41 Zählern, mehr haben sie seit Einführung der Dreipunkteregel 1995 in der ersten Saisonhälfte noch nie geholt. Seit damals hat noch jeder Klub, der mit zumindest 40 Punkten Halbzeitmeister wurde, in weiterer Folge auch den Titel geholt - eine Statistik, auf die sich die Favoritner selbst mit möglichen 44 Zählern nicht verlassen möchten.


"Es wird auch nach diesem Spiel nichts vorentschieden sein", betonte Austria-Trainer Peter Stöger vor dem Knüller in Salzburg. Der Ex-Internationale weiß um die Kaderdichte, mit der die Bullen längerfristige Ausfälle besser kompensieren können. "Alleine im Juli und August haben sie unser ganzes Jahresbudget in neue Spieler investiert", erinnerte Stöger.


Kolportierte 16 Millionen Euro machte Salzburg im Sommer für Sadio Mané, Kevin Kampl, Valon Berisha, Havard Nielsen und Co. locker. "Und man weiß nicht, was im Winter passiert. Vielleicht legen sie sogar noch etwas drauf", meinte Stöger. "Das Glück ist, dass nicht 20 gute Spieler gleichzeitig spielen können, sondern nur 11."


Im Jänner ist kein weiterer Kaufrausch zu erwarten


Die Signale aus Salzburg deuten allerdings nicht auf eine Fortsetzung des Kaufrausches im Jänner-Transferfenster hin. "Ich glaube nicht, dass wir etwas machen müssen", hatte Sportdirektor Ralf Rangnick unlängst angekündigt. Vielmehr rechnen die Bullen im Frühjahr mit einer Rückkehr von Dusan Svento nach seinem Kreuzbandriss. Auch Stürmerstar Alan nährt nach eineinhalbjähriger Leidenszeit Hoffnungen auf ein Comeback. "Dann hätten wir zwei Neuzugänge aus dem eigenen Verein", erinnerte Rangnick.


Svento könnte neben dem Mittelfeld auch als Linksverteidiger aufgeboten werden. Dort verfügen die Salzburger trotz ihres Luxuskaders derzeit über keine echte Alternative zu Andreas Ulmer. Alan wäre eine zusätzliche Option im Angriff. Dazu ist nur noch die Position im defensiven Mittelfeld aufgrund der Verletzungsanfälligkeit von Kapitän David Mendes dünn besetzt.


Dass die Salzburger Goalgetter Philipp Hosiner Ende August von der Admira zum Titelrivalen Austria ziehen ließen, wollte Trainer Roger Schmidt nicht als Versäumnis gelten lassen. "Red Bull Salzburg kann nicht jeden guten Spieler in Österreich verpflichten", betonte der Deutsche. "Aber natürlich beobachten wir den Markt genau." Dort ist mit Flügelspieler Marcel Sabitzer (18) derzeit ein weiterer junger Admiraner die begehrteste Aktie.


Hosiner bis Sommer fix bei Austria, Linz keineswegs


Hosiner, der einst unter Salzburgs Nachwuchsleiter Ernst Tanner bei 1860 München gespielt hatte, hat bis 2015 bei der Austria unterschrieben. Mit 17 Toren in 17 Ligaspielen hat der 23-Jährige aber auch im Ausland Interesse geweckt - laut Medienangaben unter anderem bei Ajax Amsterdam. "Bis Sommer ist er einmal auf jeden Fall bei uns", erklärte Austria-Sportvorstand Thomas Parits. Vorher wäre Hosiner auch für keinen anderen Klub spielberechtigt. Pro Saison ist nur ein Wechsel möglich.


Gesprächsbereit gab sich Parits unterdessen die Zukunft von Roland Linz betreffend. Der Ex-Teamstürmer pendelt am Verteilerkreis derzeit zwischen Ersatzbank und Tribüne. Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus. Sollte Linz im Winter mit einem passenden Angebot kommen, könne man laut Parits über eine vorzeitige Trennung nachdenken.


apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten