18.03.2024 17:06 Uhr

Jungvater Posch reist verspätet zum ÖFB-Team

Stefan Posch stößt nach Geburt seines Sohnes erst am Dienstag zum Team
Stefan Posch stößt nach Geburt seines Sohnes erst am Dienstag zum Team

Österreichs Nationalteam ist am Montagabend mit einer lockeren Trainingseinheit in Marbella ins EM-Jahr 2024 gestartet. Ein Spieler aus dem 26-Mann-Kader wurde erst am Dienstag im Teamcamp in Andalusien erwartet - aus gutem Grund. Bologna-Legionär Stefan Posch ist am Freitag erstmals Vater geworden. Seine Frau Lena verließ mit Sohn Romeo erst am Sonntag das Spital. Teamchef Ralf Rangnick gab dem 26-jährigen Steirer daher einen zusätzlichen Tag frei.

Alle weiteren Kaderspieler sind laut ÖFB-Angaben fit und gesund zum Team gestoßen. Muhammed Cham, am Sonntag in Frankreich Doppeltorschütze für Clermont Foot gegen Le Havre (2:1), trainierte vorerst ebenso wie Außenverteidiger Phillipp Mwene individuell. Neun weitere Akteure, die am Sonntag im Einsatz waren, absolvierten am Montag ein gemeinsames Laufprogramm. Der Rest duellierte sich im Fußball-Tennis. Nach 45 Minuten war die erste Einheit im Marbella Football Center schon wieder beendet.

Die Österreicher bereiten sich bis Freitag in Südspanien auf die EM-Testspiele am Samstag in Bratislava gegen die Slowakei sowie am folgenden Dienstag in Wien gegen die Türkei vor. Mit Kapitän David Alaba (Kreuzbandriss) und Marko Arnautovic (Muskelverletzung im Oberschenkel) fehlen zwei große Namen verletzt. Beide sollen vor dem Türkei-Spiel aber mit der Mannschaft zusammentreffen.

Nationalteam vermisst Alaba und Arnautovic

Aus diesem Grund hat die ÖFB-Führung auch die eigentlich für Marbella geplanten Gespräche über die Höhe der EM-Prämien für die Spieler mit dem Mannschaftsrat um eine Woche verschoben. "Wir haben uns darauf verständigt, das nächste Woche in Wien zu machen", bestätigte Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Am Montag könnten auch Alaba und Arnautovic dabei sein, so die Hoffnung. Das Duo bildet mit Marcel Sabitzer und Konrad Laimer den Mannschaftsrat. Nur zwei von vier Mitgliedern des Gremiums sind in Spanien vor Ort.

"Es ist einfach anders, wenn Marko und David nicht dabei sind", beschrieb ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel die Stimmung im Teamcamp. "Andere sind jetzt noch mehr gefordert als bisher." Die Ersatzkapitäne Sabitzer und Laimer haben bereits Führungsrollen übernommen, aber auch etablierte Stammkräfte wie Xaver Schlager oder Christoph Baumgartner kommen dafür infrage. Schöttel: "Die anderen stehen in den Startlöchern."

Sabitzer, Laimer und Stürmer Michael Gregoritsch absolvierten in Marbella schon vor dem ersten Training einen Werbedreh. "Es ist eine Teamgeist-Geschichte, um wieder zusammenzufinden nach vier Monaten", umriss Schöttel das erste Ziel des Camps. "Es geht aber schon auch darum, taktische Elemente einzustudieren, die uns dann hoffentlich im Sommer helfen."

Comeback von Lainer

Besonders gut habe der Mannschaft die Rückkehr von Stefan Lainer nach seiner Krebserkrankung getan. Der 31-jährige Salzburger absolvierte am Montag sein erstes ÖFB-Teamtraining seit eineinhalb Jahren - und das ein Dreivierteljahr, nachdem bei ihm Lymphknotenkrebs diagnostiziert worden war. "Das ist die schönste Geschichte überhaupt für uns alle", sagte Schöttel. "Er ist so positiv, so optimistisch, so fröhlich zum Team gekommen - so fröhlich kenne ich ihn gar nicht von vor drei, vier Jahren. Es geht ihm richtig gut."

Man merke auch am Spiel des Rechtsverteidigers von Borussia Mönchengladbach, dass er befreit sei. "Das ist eh klar, wenn du so etwas hinter dir hast", meinte der Sportchef. "Er wird allen auch sportlich gut tun." Zumal das ÖFB-Team auf den Außenverteidiger-Positionen nicht überbesetzt ist.

apa

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