14.08.2018 11:49 Uhr

Özil nach Arsenal-Fehlstart in der Kritik

Mesut Özil (l.) sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt
Mesut Özil (l.) sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt

Der FC Arsenal hat in der Premier League einen Fehlstart hingelegt. Besonders in die Kritik geriet Ex-Nationalspieler Mesut Özil.

Das Lachen war Mesut Özil vergangen. Die demonstrativ zur Schau gestellte Lockerheit nach seinem turbulenten Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft? Verschwunden. So lethargisch wie Özil nach dem verlorenen Premier-League-Auftakt des FC Arsenal gegen Meister Manchester City (0:2) vom Platz schlich, so lethargisch hatte er sich in den Augen seiner Kritiker während des gesamten Spiels präsentiert.

Die englische Presse ging hart mit Özil ins Gericht - und griff dabei seinen viel diskutierten DFB-Abschied auf. Özil habe bei seinem Rücktritt erklärt, dass zwei Herzen - ein deutsches und ein türkisches - in seiner Brust schlagen.

"Für jeden, der ihn zuletzt regelmäßig spielen sah, kam dieses Statement ziemlich überraschend. Wir haben nicht bemerkt, dass er überhaupt ein Herz hat", urteilte das Boulevardblatt Sun. Der neue Arsenal-Teammanager Unai Emery schien, so die Zeitung, bei seiner Pflichtspiel-Premiere die meiste Energie dafür aufgewendet zu haben, Özil verbal anzupeitschen. "Er verschwendete nur seinen Atem", so die "Sun", die mit ihrem Urteil nicht allein stand.

"Keine Qualität. Keine Arbeitseinstellung. Nichts"

Özil "trottete durch das Spiel. Keine Qualität. Keine Arbeitseinstellung. Nichts", schrieb die "Daily Mail", die Özil die schlechteste Note aller Spieler gab.

Die Auftaktpleite der Londoner einzig an Özils schwachem Auftritt festzumachen, wäre freilich unseriös. Auch andere Arsenal-Spieler riefen nicht ihre Bestleistung ab. In ManCity war auch ausgerechnet der Titelverteidiger und das vermeintlich stärkste Team der englischen Eliteliga zu Gast.

Zudem befindet sich der FC Arsenal nach der 22-jährigen Ära von Arsene Wenger im Umbruch. Emery hat die schwierige Aufgabe, den Klub aus dem Londoner Norden zu erneuern und zu alter Stärke zu führen. Klubs wie Manchester City, aber auch der FC Chelsea oder der FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp haben die Gunners abgehängt.

Der Rückstand ist groß. "Es ist wichtig zu verstehen, dass ein neuer Weg unter einem neuen Trainer viel Zeit benötigt", sagte Torhüter Petr Cech, der den Vorzug gegenüber Bernd Leno erhalten hatte: "Wir bauen ein Team auf und versuchen, unseren eigenen Stil zu etablieren."

Ein Schlüsselspieler in der offensiven Philosophie Emerys: Mesut Özil. Wie oft auch in der Nationalmannschaft schwankt der 29-Jährige, der noch bis 2021 an den Klub gebunden ist und ein fürstliches Salär kassiert, in seinen Leistungen.

Özil muss sich steigern und - das verlangen nicht nur seine Kritiker - Herz zeigen. Die nächste Chance bietet sich ihm am kommenden Samstag (18:30 Uhr), wenn der FC Arsenal im Prestigederby beim FC Chelsea zu Gast ist.

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