DFB-Legende Lothar Matthäus hat vor dem zweiten Gruppenspiel des DFB bei der Fußball-WM in Russland ein glühendes Plädoyer für Thomas Müller gehalten. Im Köcher hatte der WM-Rekordspieler auch einen Rat für Bundestrainer Joachim Löw.

Müller sei schlicht kein Mann für die Außenbahn, urteilte Matthäus über den Bayern-Star, der gegen Mexiko auf dem rechten Flügel des DFB enttäuschte. Zwar habe Müller diese Rolle in der Vergangenheit häufig erfolgreich bekleidet, in der offensiven Schaltzentrale, als rechter Halbstürmer oder zweite Spitze sei der 28-Jährige jedoch besser aufgehoben. Müller sei "kein Mann für Eins-gegen-eins-Duelle", begründet Matthäus.

"Freigeist" Müller lasse sich nur schwer in ein taktisches Korsett zwingen und benötige seine Räume auf dem Feld, führt der Rekordnationalspieler weiter aus und empfiehlt Löw, auf eine Dreierkette und zwei Halbstürmern hinter einer "echten Spitze" zu setzen.

DFB ohne Müller wäre "fatal"

Ausgeschlossen ist für Matthäus ein gänzlicher Verzicht auf Müllers Qualitäten. "Ihn wegen seiner zuletzt wenig überzeugenden Leistungen aus der Mannschaft zu nehmen, wäre fatal", so der 57-Jährige. Müller sei "Sprachrohr, Persönlichkeit und Anführer" und könne " gegen Schweden am Samstag zum entscheidenden Mann werden."

Als problematisch erweise sich für Müller und Co. allerdings das Aus mit Bayern im Champions-League-Halbfinale. Dieses könnten die Akteure der Münchner, die den Grundstock des DFB-Teams bilden, "bis heute nicht abschütteln". Um das Erlebnis aus den Köpfen zu bekommen, brauche man nun gegen Schweden "ein Spiel mit einem "Wow"-Effekt".