30.05.2018 11:08 Uhr

Sterling erhält Unterstützung in Waffen-Tattoo-Affäre

Raheem Sterling sorgte mit einem umstrittenen Tattoo für Wirbel
Raheem Sterling sorgte mit einem umstrittenen Tattoo für Wirbel

In der hitzigen Diskussion über ein Waffen-Tattoo hat der englische Fußball-Nationalspieler Raheem Sterling Rückendeckung vom nationalen Verband FA erhalten.

"Wir alle unterstützen Raheem Sterling", sagte ein Sprecher der FA am Dienstag. Der Angreifer des englischen Meisters Manchester City hatte am Sonntag auf Instagram ein Foto gepostet, das auf seiner rechten Wade ein Tattoo eines M16-Sturmgewehrs zeigt.

Knapp drei Wochen vor dem ersten Spiel der "Three Lions" bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) gegen Tunesien sorgte das Bild in Großbritannien für einen Sturm der Entrüstung. "Wir fordern, dass er das Tattoo weglasern lässt oder es mit einem anderen Tattoo überdeckt", sagte Lucy Cope, die nach dem gewaltsamen Tod ihres Sohnes im Jahr 2012 die Gruppe "Mütter gegen Waffen" gegründet hatte, der Boulevardzeitung "The Sun": "Wenn er sich weigert, sollte er aus dem englischen Nationalteam geworfen werden."

Sterling erklärt sich

Auch TV-Moderator Piers Morgan echauffierte sich extrem. "Holt die Waffe von seinem Bein", schimpfte er auf Twitter und fragte: "Ist es OK, wenn ein Spitzensportler ein großes Sturmgewehr auf seinem Bein trägt, während mit den gleichen Waffen Kinder in Schulen unbarmherzig massakriert werden?" Mit derartigen Reaktionen hatte Sterling gewiss nicht gerechnet, flugs sah er sich zu einer Erklärung genötigt - und offenbarte die traurige Geschichte hinter dem brisanten Tattoo.

Sterling selbst erklärte, dass das Tattoo eine "tiefere Bedeutung" habe. "Als ich zwei Jahre alt war, starb mein Vater, weil er niedergeschossen wurde. Ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, dass ich in meinem ganzen Leben keine Waffe anrühren werde. Ich schieße nur mit meinem rechten Fuß", schrieb er in einem weiteren Instagram-Post, den er jedoch kurz darauf wieder löschte.

Linecker springt Sterling zur Seite

"Wir erkennen seine ehrliche und von Herzen kommende Darstellung an, die er auf Instagram gegeben hat", teilte die FA weiter mit und stellte klar: "Er und der Rest des Teams konzentrieren sich nur auf die Vorbereitung für die kommende Weltmeisterschaft."

Unterstützung erhielt Sterling auch von Ex-Nationalspieler Gary Lineker. "Was kommt als nächstes? Sollen wir Filme mit Waffen verbieten? Oder das Arsenal-Logo? Es ist seine Sache, was er sich auf seinen Körper tätowieren lässt", schrieb Lineker auf Twitter.

Nicht nur Lineker weiß, wie wichtig Sterling für England bei der nahenden WM (14. Juni bis 15. Juli) ist. Mit 23 Pflichtspieltoren absolvierte er eine starke Saison für den Meister Manchester City - auch auf den tätowierten Schultern des Angreifers ruhen die Hoffnungen der "Three Lions" auf den zweiten WM-Titel nach 1966. Und um diese zu erfüllen, benötigt Sterling nur eine Waffe: seinen rechten Fuß.

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