10.02.2018 20:12 Uhr

Leverkusener Bescherung zur Unzeit

Die Werkself zahlte gegen Berlin die Zeche für das Pokalspiel
Die Werkself zahlte gegen Berlin die Zeche für das Pokalspiel

Nach dem Pokalerfolg von Bayer Leverkusen war am Karnevalssamstag alles für das nächste Fußballfest angerichtet, doch Hertha BSC nutzte die Patzer der Werkself eiskalt aus.

Sven Bender schlich als einziger Spieler der Leverkusener mit einem verzweifelten Lächeln in die Mixed-Zone. "Nach dem Pokalspiel hätten wir uns alle gewünscht, dass wir dieses positive Erlebnis auch in dieses Spiel mitnehmen können", sagte Bender, dem die Enttäuschung nur vier Tage nach dem Highlight im DFB-Pokal sichtlich anzusehen war.

Tatsächlich war alles für ein weiteres Leverkusener Fußballfest angerichtet. Die nach dem Pokalerfolg gegen Werder Bremen euphorisierten Fans feierten den Karnevalssamstag größenteils kostümiert und mit einer Choreographie vor dem Anpfiff. Im Stadion kosteten die Berliner nur einen Euro, doch im Spiel verteilte dann die Werkself Geschenke.

Harte Landung im Liga-Alltag

"Wir haben die Hertha zu den Toren eingeladen", sprach Sven Bender Klartext. Gegen eine kompakt stehende Hertha lief bei den Gastgebern aus dem Spiel heraus nicht viel zusammen.

"Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir heute noch eine Stunde hätten spielen können und kein Tor gemacht hätten", sagte Trainer Heiko Herrlich deprimiert. Nach einem schwachen Auftritt, gespickt mit Unkonzentriertheiten, landete Leverkusen nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale durch den 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen Werder unter der Woche wieder hart im Liga-Alltag.

Hertha BSC hatte die Fehler der Gastgeber beim 2:0 (1:0) eiskalt ausgenutzt und feierte den ersten Sieg in der Rückrunde. Dem 0:1 von Valentino Lazaro ging ein Ballverlust im Mittelfeld voraus. Beim zweiten Gegentreffer patzte Nationalspieler Jonathan Tah und Salomon Kalou erhöhte.

Herrlich: "Uns fehlte die frische im Kopf"

Leverkusen (35) rutschte nach der Niederlage in der Tabelle im engen Rennen um die internationalen Plätze von Platz zwei ab. RB Leipzig, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt zogen vorbei. Die Hertha steht nur noch fünf Zähler hinter der Werkself auf Rang elf.

Herrlich hatte nach den 120 kräftezehrenden Minuten gegen Werder auf gleich fünf Positionen rotiert, trotzdem war seine Mannschaft mental nicht auf der Höhe: "Nach so einem Kraftakt wie Dienstag fehlte uns ein bisschen die Frische im Kopf", betonte Herrlich: "Wir haben noch Luft nach oben, um eine absolute Spitzenmannschaft zu sein. Wenn man internationale Spiele bekommen will, muss man es schaffen, solche Spiele schneller wegzustecken."

Bayer blieb nach dem torlosen Remis am vergangenen Samstag beim SC Freiburg gegen die Hertha erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne eigenen Treffer. Nächste Woche spielt Bayer beim Hamburger SV. "Das Spiel in Hamburg ist jetzt ganz wichtig", mahnte Bender und trottete enttäuscht in die Kabine.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten