12.11.2017 12:43 Uhr

Tolisso wirbelt die Hierarchie durcheinander

Bayerns Corentin Tolisso erntet Lob für seinen Auftritt im Nationalteam
Bayerns Corentin Tolisso erntet Lob für seinen Auftritt im Nationalteam

Corentin Tolisso will der Gunst der Stunde nutzen: In Abwesenheit des verletzten Superstars Paul Pogba überzeugte der teuerste Bundesliga-Profi der Geschichte am Freitag beim 2:0 der französischen Nationalmannschaft gegen Wales und will sich auch am Dienstag (20:45 Uhr) in Köln) gegen Deutschland bewähren.

"Gegen die Weltmeister... das ist ein gutes Testspiel, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Wir müssen in allen Bereichen hellwach sein", sagte der 23-Jährige.

Die Fachzeitung "L'Equipe" ist sehr angetan von den Leistungen des 41,5 Millionen Euro teuren Bayern-Asses: "Tolisso spielt, als wäre er zu Hause angekommen. Er hat noch nicht alles gezeigt, wozu er fähig ist, aber er wirbelt die Hierarchie im französischen Mittelfeld durcheinander."

Und dies lässt sich auch statistisch untermauern: In den letzten drei Länderspielen in Bulgarien, gegen Weißrussland und Wales gab es 113 gelungene Pässe von Tolisso im gegnerischen Mittelfeld. Das bedeutet Rekord.

Deschamps findet warme Worte für Tolisso

Frankreichs Coach Didier Deschamps reagierte - angesprochen auf den Bayern-Profi - zwar nicht überschwänglich, aber doch positiv: "Er ist gut, hat eine starke Persönlichkeit auf dem Feld. Vor allem, wie er den Ball behauptet und zum Mitspieler bringt, freut mich sehr."

Wie sieht die Zukunftsperspektive des Bundesliga-Legionärs in der Equipe tricolore aus? "Es gibt eben Spieler, die mir die Entscheidungen erschweren, und er gehört sicherlich dazu", äußerte Deschamps.

Tolissos Bayern-Teamkollege Kingsley Coman hat dagegen Probleme, sich beim Vize-Europameister in Szene zu setzen. Das war auch gegen Wales der Fall. "Coman muss aufpassen. Didier Deschamps hat dem Münchner viele Chancen gegeben, aber Coman fällt es schwer zu beweisen, dass er unersetzlich ist", urteilte die "L'Equipe".

Deschamps: Coman "weiß, dass er es besser kann"

Dem pfeilschnellen Coman wird vorgeworfen, seine Aktion zu selten nach starkem Beginn gekonnt zu Ende zu bringen. "Er weiß, dass er besser sein kann. Er hat einen schnellen Antritt, doch die Flanken kommen nicht immer an. Aber er ist ja noch ein junger Spieler", betonte Deschamps.

Kopfzerbrechen bereitet dem französischen Coach die Besetzung im Angriff gegen Deutschland. Olivier Giroud vom FC Arsenal fällt aus. Der Stürmer hatte gegen Wales zum Endstand getroffen, aber eine Adduktorenzerrung erlitten. Giroud könnte in der Startelf von seinem Londoner Mannschaftskollegen Alexandre Lacazette vertreten werden. Ohnehin fehlt Deschamps der frühere Dortmunder Ousmane Dembélé (FC Barcelona).

Der Stuttgarter Benjamin Pavard, der gegen Wales seine Länderspiel-Premiere feierte, dürfte in Köln nicht erste Wahl sein. Aber die Ansätze, die der 21-Jährige im Stade de France von St. Denis zeigte, waren vielversprechend. Seinen ersten Länderspieltreffer verpasste er nur knapp - sein Schuss landete am Pfosten.

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