19.09.2017 11:40 Uhr

"Mané-Style": Keïta-Foul beschäftigt England

Naby Keïta wird den Leipzigern in den nächsten drei Partien fehlen
Naby Keïta wird den Leipzigern in den nächsten drei Partien fehlen

Naby Keïta versprach vollen Einsatz bis zu seinem letzten Spiel für RB Leipzig. Gegen Mönchengladbach übertrieb es der Spielmacher damit - das war auch in England ein Thema.

Seit der 70-Millionen-Euro-Wechsel von Naby Keïta zum FC Liverpool zur kommenden Saison feststeht, schauen die Engländer ganz genau auf den Spielmacher von RB Leipzig. Und so sorgte Keïtas Kung-Fu-Tritt gegen den Gladbacher Christoph Kramer am vergangenen Samstag auch auf der Insel für Aufsehen.

Ein Foul im "Mané-Style" sei das gewesen, schrieben englische Zeitungen. Nur wenige Tage zuvor hatte Keïtas künftiger Teamkollege bei den Reds, Sadio Mané, mit einer ähnlich brutal aussehenden Aktion gegen Torhüter Ederson von Manchester City die Rote Karte gesehen. Sowohl Mané als auch Keïta wurden für drei Ligaspiele gesperrt. "Es scheint, dass er perfekt zu Liverpool passt", lautete ein ironischer Kommentar auf Twitter über Keïta.

Deal bringt nur Gewinner hervor

Bislang war der 22-Jährige aus Guinea in Leipzig nicht mit überharter Zweikampfführung aufgefallen, sondern mit einer exzellenten Technik und einem herausragenden Spielverständnis. Vor allem deshalb wollte Teammanager Jürgen Klopp den Mittelfeldspieler unbedingt, und deshalb wird Liverpool für das Vorkaufsrecht auch 18 Millionen Euro mehr an RB überweisen, als an Ablöse im aktuellen Vertrag (52 Millionen) festgeschrieben ist.

Der ungewöhnliche Deal hat auf dem ersten Blick nur Gewinner: Klopp und Liverpool bekommen ihren Wunschspieler, Leipzig profitiert noch ein Jahr von Keïtas Künsten und gewinnt Zeit für die Suche nach einem Nachfolger, und der Spieler sammelt Erfahrungen in der Champions League und wechselt wahrscheinlich als noch besserer Spieler in die Premier League.

Keine Vorwürfe von den RB-Verantwortlichen

Doch Ralf Rangnick hat seine Zweifel, ob Keïta sich wirklich richtig entschieden hat. "Wenn er bei uns in der Liga und in der Champions League nochmal so eine Saison spielt wie im letzten Jahr", sagte der RB-Sportdirektor bei "Sky", "dann wären auch die ganz großen Vereine auf ihn aufmerksam geworden." Der spanische Topklub FC Barcelona soll kurz vor Bekanntgabe des Liverpool-Deals bei Keïta Beratern vorgefühlt haben, aber da war die Sache wohl bereits durch.

In der neuen Spielzeit hat Keïta an die Leistungen der Vorsaison noch nicht anknüpfen können. Nach seinem schwachen Auftritt zum Auftakt bei Schalke 04 (0:2) plagte er sich mit Adduktorenproblemen, die ihn beim Debüt des Klubs in der Champions League gegen AS Monaco (1:1) zum Zuschauen zwangen. Jetzt bricht die Sperre Keïtas Rhythmus.

Vorwürfe gibt es von RB-Trainer Ralph Hasenhüttl aber keine: "Es war weder vorsätzlich noch absichtlich. Für mich wäre es schlimmer, wenn er nicht diese aufopferungsvolle Art zu spielen hätte." Und die wird bekanntlich auch in England geschätzt.

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