10.09.2017 13:10 Uhr

Heldt: Bayern hat "totale Dominanz" verloren

Horst Heldt sieht die totale Dominanz der Bayern bröckeln
Horst Heldt sieht die totale Dominanz der Bayern bröckeln

Einst auf Schalke nicht unbedingt zu Freunden geworden, haben Manager Horst Heldt und Trainer André Breitenreiter bei Hannover 96 offenbar zusammen gefunden. Nach drei Spieltagen ist der Aufsteiger noch ungeschlagen. Heldt warnt jedoch vor Übermut.

"Man muss schon die Kirche im Dorf lassen. Wir freuen uns natürlich, aber wir sind erst am Anfang", betonte Heldt gegenüber "Sky" und fügte hinzu, es sei ja irgendwie schon "traditionell", dass Aufsteiger zu Saisonbeginn viel punkten. 

Großer Favorit auf den Meistertitel bleibe natürlich der FC Bayern, der seine "totale Dominanz" jedoch ein bisschen verloren hätte. "Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass sie jedes Spiel gewinnen. Der FC Bayern hat seine Mia-san-mia-Mentalität ein wenig verloren."

Dass auch die 96er aktuell knapp vor dem deutschen Rekordmeister rangieren, ist laut Heldt Trainer André Breitenreiter zu verdanken: "Dass wir seit März kein Spiel verloren, das kommt nicht von ungefähr", lobt Heldt. Breitenreiter habe eine gute Mischung aus Distanz und Nähe zur Mannschaft gefunden. "Das kann Berge versetzen."

Worte, die man so wohl nicht immer vom 47-Jährigen gehört hätte: "Wir hatten auf Schalke auch Probleme. Es bedurfte einer intensiven Aussprache. Wir haben einen Neuanfang gestartet", erklärte der einstige Schalke-Manager, der Breitenreiter zu dessen Zeit in Gelsenkirchen den Laufpass gab.

Heldt: Kinds Wort "nicht immer Gesetz"

Ein durchweg positives Bild zeichnet Heldt zudem vom umstrittenen 96-Präsidenten Martin Kind: "Was er sagt, das ist nicht immer Gesetz. Das kann keiner von sich behaupten. Ich erlebe ihn nicht als Patriarchen, sondern als ein Menschen, der zu einhundert Prozent zu 96 steht." Der Boss der Roten sei "nicht fehlerfrei", stehe jedoch zu seinen Unzulänglichkeiten.

Kinds Pläne die 50+1-Regel abzuschaffen, damit er die Stimm-Mehrheit am Klub übernehmen könne, sieht Heldt ebenfalls nicht negativ: Er wolle zwar auch nicht von einem arabischen oder chinesischen Investor gelenkt werden, Kind sei jedoch schon seit 20 Jahren im Verein, was den Unterschied ausmache.

Auch mit seiner Meinung zum aktuell kriselnden 1. FC Köln hielt Heldt nicht hinter dem Baum: "Man merkt, dass die Stadt und die Fans austicken. Es gibt eine positive Aufgeregtheit, die es schon lange nicht mehr gegeben hat. Die Leute können es kaum erwarten bis das erste Europapokalspiel kommt. Das lenkt ab und kann den Verein zu Problemen führen."

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