28.01.2017 11:27 Uhr

Mustafi bei Arsenal: "Mr. Unbeatable"

Shkodran Mustafi ist mit Arsenal noch ungeschlagen
Shkodran Mustafi ist mit Arsenal noch ungeschlagen

Mit viel Skepsis wurde Shkodran Mustafi nach seinem 41-Millionen-Euro-Wechsel von Valencia zu Arsenal in London empfangen. Doch der Weltmeister ist bei den Gunners voll eingeschlagen, glänzt sogar als Torschütze – und hält eine beeindruckende Serie.

22. Januar, Emirates Stadium, Arsenal gegen Burnley. Mesut Özil legt sich in der 59. Spielminute an der rechten Eckfahne den Ball zurecht. Der Spielmacher nimmt Maß und schnibbelt das Kunstleder mit dem linken Fuß nach innen.

Auf Höhe des ersten Pfostens steht Shkodran Mustafi in der Luft. Der Abwehrmann nickt die Kugel lehrbuchmäßig zum 1:0 ins linke Eck.

Nachdem die Gunners gegen den kecken Aufsteiger fast eine Stunde lang große Probleme hatten, lässt der Innenverteidiger den Knoten platzen.

Zwar kassieren die Hausherren in der Nachspielzeit den Ausgleich durch einen Elfmeter. Doch Superstar Alexis Sánchez sorgt mit seinem Treffer in der 98. Minute, ebenfalls per Strafstoß, für den umjubelten Heimsieg.

Tor befeuert die Euphorie

Das sehenswerte Tor Mustafis war sein erstes im Trikot der Londoner. "Ich bin natürlich froh darüber und hoffe, dass es noch mehr werden, aber im Endeffekt ist es wichtig, dass wir nur von Spiel zu Spiel denken", blieb der "Knipser" bescheiden.

Die schwelende Euphorie um den Abwehrmann befeuerte der Treffer aber noch zusätzlich. Inzwischen kann man von einem Mustafi-Hype sprechen.

Skepsis bei der Verpflichtung

Dabei begann das Gastspiel des Deutsch-Albaners vor fünf Monaten unter ganz anderen Vorzeichen. Als Teammanager Arsène Wenger Ende August den millionenschweren Mustafi-Deal verkündete, war die Skepsis im Umfeld groß.

41 Millionen Euro für einen Spieler, der auf großer Bühne bislang kaum aufgefallen war? Der Transfer war Wasser auf die Mühle der vielen Kritiker des ohnehin umstritten Trainers. Mustafis solide Leistungen bei seinem Ex-Klub Valencia fielen bei vielen Beobachtern unter den Tisch.

Wenger hingegen verteidigte seinen Neuzugang. "Er ist im richtigen Alter und hat viel Erfahrung gesammelt. Shkodran ist ein sehr fokussierter Spieler, der gut am Ball ist. Wir haben einen großartigen Typen verpflichtet und sind gut für die Zukunft aufgestellt", so der Franzose. Von den kritischen Stimmen ließ sich der Arsenal-Boss wie gewohnt nicht beirren.

Auf Anhieb Führungskraft

Und Mustafi zahlte das Vertrauen mit Leistung zurück. Zweikampfstärke, Robustheit, Ruhe am Ball – der gebürtige Bad Hersfelder bringt das nötige Rüstzeug für die Premier League mit.

Zudem wuchs Mustafi trotz seiner erst 24 Jahre schnell in eine Führungsrolle bei den Gunners. In Abwesenheit des langzeitverletzten Per Mertesacker gibt das Sprachtalent inzwischen sogar die Kommandos für die Mitspieler.

Rio Ferdinand und Co. loben Mustafi

Die Öffentlichkeit ist von Mustafi längst begeistert. "Die Viererkette ist die beste seit Jahren bei Arsenal. Sie ist gut eingespielt und strahlt Selbstbewusstsein aus", analysiert der frühere Weltklasse-Verteidiger Rio Ferdinand im " Evening Standard". Mustafi sei ein "großartiger Partner" für Nebenmann Laurent Koscielny.

Englands Legende Gary Lineker lobt den Deutschen als "sehr wertvollen Spieler". Auch die traditionell kritische Presse sieht in dem DFB-Kicker inzwischen einen echten Glücksgriff. Die Arsenal-Fans sind ohnehin entzückt.

21 Einsätze, keine Niederlage

Das liegt speziell daran, dass Mustafi Arsenals "Mr. Unbeatable" ist. In 21 Matches lief der Linksfuß bislang wettbewerbsübergreifend für die Gunners auf. Kein einziges ging verloren, 15 Partien gewann das Team gar. Im Arsenal-Dress kann Mustafi offenbar nicht verlieren.

"Das ist natürlich eine schöne Serie, die hoffentlich noch lange anhält. Nach Niederlagen bin ich schlecht gelaunt, von daher freut mich das vor allem für die Menschen in meinem Umfeld", kommentiert der Defensivakteur die Statistik mit einem Augenzwinkern.

Mustafi peilt die Meisterschaft an

Baut der Defensivakteur die beeindruckende Serie im weiteren Saisonverlauf noch aus, könnte er sein ambitioniertes Ziel erreichen: die Meisterschaft mit Arsenal.

Trotz acht Punkten Rückstand auf Stadtrivale Chelsea will Mustafi den Titel noch nicht abschreiben. "Im Januar ist die Meisterschaft noch nicht entschieden", lautete die Kampfansage nach dem Burnley-Spiel.

Tobias Knoop/Daniel vom Bruch

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